Blutige Beziehungstat in Hamburg Elfjähriger findet Leiche seiner Mutter
06.12.2018, 20:23 Uhr
Hier, im Hamburger Stadtteil Altona, lebte die 42-Jährige mit ihren vier Kindern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Einen Tag vor Nikolaus entdeckt ein Junge seine Mutter blutüberströmt auf dem Bett in der Wohnung im Hamburger Stadtteil Altona. Ihr wurden mehrere Schnitt- und Kopfverletzungen zugefügt, stellen Sanitäter später fest. Unter Verdacht steht der Ehemann.
Bei einem Beziehungsstreit soll ein 49-Jähriger im Hamburger Stadtteil Altona seine Ehefrau mit einem Messer getötet haben. Ein elfjähriger Sohn der 42-Jährigen - eines von insgesamt vier Kindern in dem Haushalt - fand seine Mutter am Mittwoch leblos im Schlafzimmer der Wohnung, wie die Polizei mitteilte. Rettungssanitäter hatten laut Polizei Kopfverletzungen und mehrere Schnittverletzungen am Körper der Frau festgestellt.
Die Staatsanwaltschaft hat nun einen Haftbefehl gegen den getrennt lebenden Ehemann der 42-Jährigen erlassen. Ihm werde Totschlag vorgeworfen, sagte eine Sprecherin. Den 49-jährigen Ehemann nahm die Polizei noch am Abend im Stadtteil Dulsberg fest. Das Motiv des Deutschen ist bislang unklar. Die Mordkommission hat die Ermittlungen zu den Hintergründen des Verbrechens übernommen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die vierfache Mutter bereits vor einem Jahr von ihrem Ehemann geschlagen und verletzt worden. Er soll ihr mit einem Elektroschocker Brandwunden zugefügt haben. Diese Tat wurde erst in diesem November zur Anklage gebracht, weil die verletzte Frau nicht gegen ihren Mann aussagen wollte. Dennoch kam es zur Trennung.
Die Polizei geht davon aus, dass sich die Tat am Mittwochvormittag ereignete. Ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes sowie der Kinder- und Jugendnotdienst betreuten die Kinder im Alter zwischen sieben und 18 Jahren.
Nach Angaben des Bundeskriminalamtes versucht im Schnitt jeden Tag ein Mann in Deutschland, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Im vergangenen Jahr starben dabei deutschlandweit 147 Frauen. Hinzu kommen Tausende Fälle von Vergewaltigung, Körperverletzung, Stalking und sexueller Nötigung. Fast 140.000 Fälle von Gewalt in der Partnerschaft wurden 2017 angezeigt. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.
Quelle: ntv.de, hny/dpa