Panorama

Zum Schutz der MooreEngland verbietet Torfprodukte-Verkauf ab 2024

28.08.2022, 18:20 Uhr
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Beim Abbau: Torfsoden liegen in den Loren einer Moorbahn. (Foto: picture alliance / dpa)

In den meisten Blumenerden sind große Anteile an Torfen enthalten, die aus Mooren abgebaut werden. Die Regierung in Großbritannien plant ein Verbot des Verkaufs von torfhaltigen Produkten. Sie will damit die Moore und die Umwelt schützen.

Zum Schutz von Torfmooren in Großbritannien dürfen von 2024 an keine torfhaltigen Blumenerden mehr an Hobbygärtner verkauft werden. Damit sollen die Produkte nicht mehr in Gartencentern und Supermärkten zu erhalten sein. Dort machen sie bisher 70 Prozent der Verkäufe aus. Auch für die Gartenbauindustrie soll ein Verbot eingeführt werden. Dafür steht aber noch kein Datum fest. Landeigner dürfen weiterhin Torf abbauen, doch geht das Umweltministerium davon aus, dass das Verbot zu einer deutlich niedrigeren Nachfrage führen wird. Torf aus Hochmooren ist häufig ein Bestandteil von Blumenerde, weil er Wasser gut bindet und einen hohen Säuregrad besitzt.

"Moore sind der größte Kohlenstoffspeicher Großbritanniens, aber nur etwa 13 Prozent unserer Moore befinden sich in einem naturnahen Zustand", teilte das Umweltministerium in London mit. Gründe seien unter anderem die Entwässerung für landwirtschaftliche Zwecke sowie die Überweidung. "Wenn dieser Abbau stattfindet, wird der im Moor gespeicherte Kohlenstoff als Kohlendioxid freigesetzt und trägt zum Klimawandel bei", betonte das Ministerium. Moore speichern im Vereinigten Königreich insgesamt etwa 3,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff und damit mehr als Wälder, wie die BBC berichtete.

Wiederherstellung der Torfmoore geplant

Umweltschützer hatten schon seit längerem schärfere Maßnahmen zum Schutz gefordert. Die Regierung will bis 2025 als Teil ihrer Netto-Null-Strategie insgesamt 35.000 Hektar Torfmoore wiederherstellen. Die Regelung gilt nur für den größten britischen Landesteil England. Wales wird vermutlich bis Mai 2024 ein ähnliches Verbot einführen. Die schottische Regionalregierung hat einen solchen Schritt zwar angekündigt, aber bisher keinen Termin genannt. In Nordirland wurden Vorschläge, den Verkauf von torfhaltiger Erde bis 2025 zu verbieten, zuletzt wieder aufgehoben.

Bemühungen, Moorgebiete wieder zu verwässern, gibt es auch in Deutschland. Auch hierzulande enthalten viele Blumenerden - auch Bio-Blumenerde - Torf aus Hochmooren. Umweltfreundlicher ist dem Umweltbundesamt zufolge Blumenerde mit Kompost, Holzfasern, Tonmineralen und Lavagranulat.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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