
Crunchy Austernpilz-Wrap mit Wasabi-Mayo: Macht den Überraschungsgast sprachlos.
(Foto: Hubertus Schüler)
Eine Pfanne kann mehr als Bratwurst oder Spiegelei. Wie "pfanntastisch" vielseitig dieses Kochutensil ist, zeigt Christian Henze. Über ein Jahr lang hat er an den Pfannen-Rezepten gefeilt. Herausgekommen sind schnelle, einfache und verblüffend abwechslungsreiche Gerichte.
Was machen eigentlich Profi-Köche, wenn sie Hunger haben? Essen, ja klar. Blöde Frage! Aber was essen sie? Ich kann mir gut vorstellen (und halte solcherart "Entgleisungen" für menschlich verständlich), dass so ein Profi-Koch unterwegs und fern der eigenen Küche auch mal schnell Fast Food auf die Faust nimmt, bevor er vor Hunger aus den Socken kippt. Schließlich gibt es mancherorts durchaus leckere Currywurst an der Bude, die nicht nur Tatort-Kommissaren so manchen Trost spendete. Aber was isst ein Profi-Koch zu Hause am Feierabend? Hausmannskost oder Gourmetküche? Eigentlich will man da doch nur noch die Füße hochlegen. Die meisten der Meisterköche scheinen sich einig zu sein: Schnell soll es gehen und schmecken muss es! Und wenn das leckere Essen außerdem noch nicht die Waage in Verzückung bringt, sondern die eigene Seele - dann ist (isst) der Mensch glücklich.
Auch Christian Henze ist ein Genussmensch, auf den diese Anforderungen an die Feierabendküche alle zutreffen: schnell, lecker, leicht und glücklich machend. Dazu braucht er nicht viel - außer den Zutaten muss vor allem eine Pfanne her. Was er da so "Einfach in die Pfanne" haut, zeigt Henze in seinem neuesten gleichnamigen Kochbuch. Erschienen ist das Buch mit dem Untertitel "Einfach köstlich" im Becker Joest Volk Verlag. 78 Rezepte zeigen, wie unbegrenzte Abwechslung ganz ohne Stress geht. Liebhaber einfacher, schneller Rezepte, die richtig glücklich und zufrieden machen, kommen hier voll auf ihre Kosten. Ganz klar - Currywurst-Fans gehen bei Christian Henze nicht leer aus: Hier kommt Currywurst orientalisch daher. Lassen Sie sich auch von "Bratkartoffeln 2.0" überraschen, selbst dafür benötigen Sie keinen Topf fürs Kartoffelkochen. Wer's exotischer mag, kann richtig angeben, mitunter kommt ja überraschend mal ein Gast zum Feierabend-Schmaus: Wie wär's da mal mit "Lachspäckchen mit scharfer Erdnusssauce", "Crunchy Austernpilz-Wrap mit Wasabi-Mayo" oder "Pita-Taler mit Honig-Bacon und Avocado"? Hört sich alles nach viel Arbeit an, tatsächlich jedoch benötigen Sie für die Zubereitung nur eine knappe halbe Stunde.
Pfannen-Findung leicht gemacht

Bei der Paella mit Hähnchenbrust und Garnelen werden Urlaubserinnerungen wach.
(Foto: Hubertus Schüler)
Wer gerne kocht (wie ich), wäscht sicherlich nicht gerne ab (wie ich). Na gut, das meiste schmutzige Geschirr kommt in die Spülmaschine. Aber die scharfen Kochmesser, die Holzbrettchen und die beschichteten Pfannen? Lieber nicht! Da sind doch Rezepte, die für man nicht etliche Töpfe braucht, sehr willkommen: Henzes erster Griff geht immer zur Pfanne. "Nichts ist einfacher, nichts ist schneller und nichts schmeckt mir besser", so Christian Henze. Die Zubereitung in der Pfanne ist für ihn der Inbegriff von Röstaromen und Abwechslung. Das kommt mir sehr entgegen, auch ich liebe meine Pfannen. Ich habe lange gebraucht, bis ich die "Pfannen meines Herzens" gefunden hatte.
Der Weg dahin führte über "preiswerte" Erzeugnisse, deren Beschichtungen ziemlich schnell ihren Preis nicht wert waren. "Buy nice, buy twice", sagt der Engländer. Auch wir kennen das Sprichwort, und letzten Endes habe ich nicht nur doppelt, sondern mit den Jahren drei- und vierfach gekauft und Lehrgeld bezahlt. Jetzt habe ich eine große und eine mittelgroße beschichtete Pfanne, für die ich zwar tief in die Tasche gegriffen hatte, die aber nun schon sehr lange ihren Dienst ohne Qualitätsverlust tun. Vervollständigt wird das Duo durch ein richtig schweres Ding aus Gusseisen, vor über 30 Jahren in Tschechien gekauft - und heiß geliebt für die Zubereitung von Steaks und Bratkartoffeln.
Wer noch unschlüssig ist, für welchen Pfannentyp er sich entscheiden soll, dem gibt Christian Henze im vorliegenden Buch Entscheidungshilfe. Er führt für die unterschiedlichen Pfannen kurz und übersichtlich ihre Eigenschaften, die Vor- und Nachteile sowie die verschiedenen Bodentypen auf: Antihaftpfannen, gusseiserne Pfannen, Edelstahlpfannen, Alu-Pfannen und emaillierte Pfannen.
One Pan ist besser als One Pot
Alles in einem Topf zu kochen und auf den Tisch zu bringen - das ist schnelle Küche für kluge Köche. Und ein allseits beliebtes Familienessen. One Pan aber geht über den erfolgreichen One-Pot-Trend hinaus, denn viele Gerichte gelingen in der Pfanne einfach noch besser. "Die Zutaten sind knackfrisch, auf den Punkt zubereitet und ohne Umwege auf dem Tisch", schreibt der Autor. Christian Henze zeigt hier eine Auswahl an neuen, zeitgemäßen und schnellen Gerichten, für die man nicht mehr benötigt als eine einzige beschichtete Pfanne - und manchmal noch einen Deckel dazu. "Einfach in die Pfanne" umfasst vier Kapitel: express, leicht, deftig, mit Teig und süß. Alle Gerichte benötigen nicht viel Zeit, für die Express-Rezepte müssen Sie keine Viertelstunde aufwenden: "Weder die Tiefkühlpizza noch der Lieferdienst ist schneller als die Rezepte in diesem Kapitel, aber bei Weitem nicht so lecker. Ich verspreche euch: Es sind perfekt investierte 10 Minuten - maximal!", so der Autor.
Christian Henze schreibt in seinem Vorwort "Pfanntastisch": "Mir ist es immer ein besonderes Anliegen, außergewöhnliche Gerichte auf den Teller zu bringen. Über ein Jahr habe ich diese speziellen Rezepte für den Einsatz in einer normalen beschichteten Pfanne entwickelt, probiert und verfeinert. Heute verspreche ich euch: Diese Gerichte sind einfach zum Verlieben. Stellt einfach die heiße Pfanne mit einem Untersatz auf den Tisch - so wie zu Großmutters Zeiten. Das ist der Auftakt für ein entspanntes Essen mit Gelinggarantie. Das kann mal leicht, mal deftig sein, je nach Stimmung. Blättert in Ruhe in diesem Kochbuch und lasst euch von den fantastischen Fotos und den köstlichen Rezepten inspirieren."
Veggie-Shakshuka mit Hüttenkäse (Einfach und Express)
Zubereitungszeit 10 Minuten plus ca. 5 Minuten Garzeit; vegetarisch, glutenfrei
Nährwerte pro Portion: 321 kcal, F 21 g, KH 10 g, B 3 g, EW 22 g
1 kleiner Pak Choi
80 g Blumenkohlröschen
100 g Kirschtomaten
2 Radieschen
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark
100 g passierte Tomaten
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Zucker
2-3 Spritzer rote Tabascosauce
4 Bioeier (Größe M)
80 g Hüttenkäse
6-8 Rucolablätter
Zubereitung:
Pak Choi waschen, putzen und klein schneiden. Blumenkohl waschen und in kleine Stücke hacken. Kirschtomaten waschen, trocken tupfen und halbieren.
Radieschen waschen, putzen und in kleine Spalten schneiden. Knoblauchzehen schälen und in dünne Scheiben schneiden.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das vorbereitete Gemüse darin 1-2 Minuten anbraten. Tomatenmark und passierte Tomaten hineinrühren, aufkochen, dann mit Salz, Pfeffer, Zucker und Tabascosauce würzen.
Eier aufschlagen und mit Abstand direkt in die Gemüsesauce gleiten lassen. Hüttenkäse klecksartig in den Zwischenräumen verteilen. Den Deckel auflegen und bei niedriger Hitze etwa 5 Minuten garen, bis das Eiweiß gestockt, aber das Eigelb noch flüssig ist.
Inzwischen Rucola waschen und trocken schütteln. Die fertige Shakshuka mit Rucola bestreuen und am besten aus der Pfanne servieren.
Paella-Pfanne 2.0 mit Hähnchen und Garnelen (Einfach und Leicht)
Zubereitungszeit 15 Minuten plus 15-18 Minuten Garzeit
Nährwerte pro Portion: 750 kcal, F 29 g, KH 67 g, B 1 g, EW 46 g
laktosefrei, glutenfrei, frei von raffiniertem Zucker
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Biohähnchenbrustfilet ohne Haut (ca. 150 g)
100 g Chorizo
½ rote Chili
150 g geschälte rohe TK-Riesengarnelen, aufgetaut
2 EL Olivenöl
1 Msp. Safranpulver
1 Msp. geräuchertes Paprikapulver
½ Zimtstange
100 g Paella- oder Risottoreis
100 ml Weißwein
300 ml weißer Traubensaft
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
einige Zitronenspalten
Zubereitung:
Zwiebel schälen und fein würfeln. Knoblauchzehen schälen und hacken. Hähnchenfleisch in 2-3 cm große Stücke schneiden. Chorizo häuten und in dünne Scheiben schneiden. Chili entkernen, waschen und in Ringe schneiden. Garnelen entlang des Rückens einschneiden und den Darm entfernen. Garnelen waschen und abtropfen lassen.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin farblos anbraten. Hähnchenfleisch und Chorizo dazugeben und kurz anbraten.
Chiliringe, Safranpulver, Paprikapulver und Zimt hinzufügen. Reis einrühren und mit Weißwein ablöschen. Traubensaft angießen und aufkochen. Garnelen darüber verteilen und ohne Deckel 15-18 Minuten sanft köcheln lassen, bis der Reis bissfest gegart ist, dabei nach Bedarf noch etwas heißes Wasser zugießen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aus der Pfanne servieren und dazu Zitronenspalten zum Beträufeln reichen.
Fluffiger Mangokuchen mit weißer Schokolade (Einfach und Süß)
Zubereitungszeit 15 Minuten plus 25 Minuten Garzeit
Nährwerte pro Stück: 411 kcal, F 20 g, KH 46 g, B 1 g, EW 8 g; vegetarisch
2 Bioeier (Größe M)
75 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
65 g Butter
1 EL Rum
100 g Weizenmehl (Type 405)
1 gehäufter TL Backpulver
2 EL Milch (3,5 % Fett)
100 g Mangofruchtfleisch
40 g weiße Schokolade
etwas Puderzucker
Zubereitung:
Eine nicht zu große Pfanne (Ø etwa 24 cm) mit Backpapier auskleiden und zurechtfalten, überstehende Ränder abschneiden. Das Backpapier zunächst beiseitelegen.
Eier, Zucker, Vanillezucker und Salz in eine Schüssel geben und mit den Quirlen des Handrührgeräts 3-4 Minuten zu einer schaumigen Masse aufschlagen.
Butter in der Pfanne sanft schmelzen und vom Herd nehmen. Rum und geschmolzene Butter unter die Schaummasse rühren. Mehl und Backpulver
vermischen und locker unter den Teig heben. Zum Schluss die Milch einarbeiten.
Die Pfanne säubern und erhitzen. Vorbereitetes Backpapier einlegen und den Teig gleichmäßig einfüllen. Sofort den Deckel aufsetzen, auf recht niedrige Hitze (Stufe 3 von 12) stellen und 15 Minuten backen.
In der Zwischenzeit die Mango würfeln und die Schokolade grob in Stücke hacken.
Nach der Backzeit Mangostücke und Schokolade auf der Teigoberfläche verteilen und abgedeckt weitere 10 Minuten backen, bis der Kuchen durchgebacken und die Schokolade geschmolzen ist.
Den Mangokuchen samt Backpapier auf eine Kuchenplatte heben und leicht mit Puderzucker bestäuben. Das Backpapier wegschneiden und nach Belieben warm oder abgekühlt servieren.
Tipp: Der Mangokuchen schmeckt sowohl warm als auch kalt sehr gut. Dazu passt natürlich eine Tasse Kaffee oder Tee.
"Pfanntastischen" Erfolg wünscht Ihnen Heidi Driesner.
Quelle: ntv.de