Panorama

Nach Böhmermanns Enthüllungen Ex-BSI-Chef Schönbohm will nach Rauswurf Geld vom ZDF

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Geknickt nach seiner Demission, nun aber im Angriffsmodus: Ex-BSI-Chef Schönbohm will vom ZDF eine Entschädigung.

Geknickt nach seiner Demission, nun aber im Angriffsmodus: Ex-BSI-Chef Schönbohm will vom ZDF eine Entschädigung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Eine Sendung des "ZDF Magazin Royal" von Comedian Böhmermann enthüllt angebliche Kontakte des BSI-Chefs zu einem Verein mit Russland-Nähe. Als Reaktion verliert Schönbohm seinen Posten. Nun fordert er eine Unterlassung und viel Geld vom Sender.

Der Ex-Chef des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, fordert vom ZDF wegen einer Satiresendung von Jan Böhmermann eine finanzielle Entschädigung von 100.000 Euro. Der öffentlich-rechtliche Sender in Mainz bestätigte auf Anfrage, dass ein entsprechendes Anwaltsschreiben vorliege: "Gefordert wird die Abgabe einer Unterlassungsverpflichtungserklärung sowie eine Geldentschädigung in der besagten Höhe. Das ZDF hat die Forderungen heute zurückgewiesen."

Das Magazin "Bunte" hatte zuerst über die Forderung berichtet. Der Anwalt Schönbohms, Markus Hennig, teilte auf Anfrage mit, dass das Schreiben in der vergangenen Woche mit einer Unterlassungsforderung und einer Entschädigungsforderung in Höhe von 100.000 Euro an das ZDF geschickt worden sei. Unter anderem werde gefordert, dass nicht mehr behauptet werden dürfe, dass sein Mandant bewusst in Kontakt mit Nachrichtendiensten in Russland oder anderen Ländern gestanden habe. Das Ganze bezieht sich auf eine Ausgabe der Satiresendung "ZDF Magazin Royale" von Jan Böhmermann.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte Schönbohm im November 2022 als BSI-Präsidenten abgesetzt, nachdem Böhmermann ihm in seiner Sendung zu große Nähe zu einem Verein mit angeblichen Kontakten zu russischen Geheimdiensten vorgeworfen hatte. Schönbohm setzte sich zur Wehr und ist inzwischen Präsident der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung. Das Bundesinnenministerium wollte sich auf Anfrage nicht zu dem aktuellen Anwaltsschreiben Schönbohms an das ZDF äußern.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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