Panorama

Franzose durchquerte Eurasien Extrem-Radsportler auf Rekordfahrt in Russland festgenommen

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Sofiane Sehili startete seine Tour am 1. Juli in Lissabon (Symbolbild).

Sofiane Sehili startete seine Tour am 1. Juli in Lissabon (Symbolbild).

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Beim Versuch, den Rekord des deutschen Extremsportlers Jonas Deichmann zu knacken, radelt der Franzose Sofiane Sehili durch ganz Eurasien. Kurz vor dem Ziel in Wladiwostok wartet jedoch keine Siegertrophäe – sondern die russische Polizei, die den Sportler festnimmt.

Ein französischer Extrem-Radsportler ist nach Angaben von Diplomaten in Russland festgenommen worden. "Unser Generalkonsulat in Moskau hat die russischen Behörden kontaktiert", verlautete aus französischen Diplomatenkreisen. Demnach wurde der Mann im äußersten Osten Russlands in Gewahrsam genommen.

Am Freitag hatte die französische Zeitung "Le Monde" berichtet, dass der 44-jährige Franzose Sofiane Sehili in Wladiwostok festgenommen worden sei. Ihm werde vorgeworfen, illegal die Grenze überquert zu haben. Sein Ziel sei es gewesen, den Rekord für die Fahrradstrecke Lissabon-Wladiwostok zu knacken. Laut der Sport-Zeitung "L'Equipe" war er am 1. Juli in der portugiesischen Hauptstadt gestartet. Demnach schrieb er bei Instagram, er habe zwei Mal versucht, die chinesisch-russische Grenze zu überqueren.

Auf seiner Website beschreibt sich Sehili selbst als Ultra-Ausdauersportler und Abenteuer-Radfahrer aus dem Südwesten Frankreichs. Diese Passion präge sein Leben seit 15 Jahren.

Mitte Juni schrieb Sehili auf Instagram, dass er hoffte, den Rekord des deutschen Radfahrers Jonas Deichmann aus dem Jahr 2017 zu knacken, der die Strecke von Cabo da Roca in Portugal bis Wladiwostok in 64 Tagen, zwei Stunden und 26 Minuten zurückgelegt hatte - die schnellste Fahrraddurchquerung Eurasiens.

Am 1. Juli 2025 startete Sehili in Portugal. Seinen Instagram-Posts zufolge betrat er Russland erstmals Ende Juli, als er von Georgien aus nach Tschetschenien einreiste. Später verließ er Russland über die Region Astrachan und setzte seine Reise durch Kasachstan, Tadschikistan, die Mongolei und China fort.

Im Juni 2024 war der Franzose Laurent Vinatier in Russland festgenommen worden. Im Oktober wurde er zu drei Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt, weil er Informationen über das russische Militär gesammelt haben soll. Mittlerweile erheben die russischen Behörden weitere Vorwürfe gegen ihn, die mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden können.

Paris und Washington werfen Moskau vor, ausländische Staatsbürger als Geiseln zu nehmen, um sie gegen im Westen inhaftierte Russen auszutauschen.

Quelle: ntv.de, uzh/AFP

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