Die Sorge vor einer dritten Welle durch die mutierte Virus-Variante B.1.1.7 ist groß, in einigen deutschen Kreisen scheint die Lage schon zu kippen. Ein Blick in die bisher am stärksten betroffenen Länder zeigt, dass man die Mutante unter Kontrolle halten kann - die Frage ist nur, wie lange? Von Klaus Wedekind
Immer wieder droht die französische Regierung mit einem neuen Lockdown, durchgesetzt hat sie ihn noch nicht. Stattdessen sind Schulen und Geschäfte weitestgehend geöffnet. Das beunruhigt Epidemiologen. Sie fürchten eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus wie in England oder Portugal.
Bundeswehr-Oberstarzt Evers betreibt für drei Wochen eine Covid-Station in einem Krankenhaus in Lissabon. Aufgrund der Virus-Mutation seien die portugiesischen Kliniken mittlerweile total überfordert. "Sie brauchen jede Unterstützung", sagt er im Interview mit ntv.de.
Die Bundeswehr hat ihr Corona-Hilfskontingent aufgestockt. Doch es ginge noch mehr, sagt die Verteidigungsministerin. Für weitere Hilfen im Hotspot Portugal sieht sie dagegen kaum Spielraum.
Portugal droht von einer dritten Corona-Welle überrollt zu werden. Alleine im Januar starben über 6000 Menschen an Covid-19, die Kliniken sind teils über die Belastungsgrenze hinaus mit Patienten belegt. Ein Hilfstrupp der Bundeswehr landet in Lissabon - von großen Emotionen begleitet.
Portugal ist das derzeit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Vor allem die britische Mutation sorgt für hohe Zahlen an Neuinfektionen. Nach einem Hilfegesuch schickt die Bundeswehr nun Ärzte, Pfleger und medizinisches Gerät in das Land.
In Portugal wütet die britische Virus-Mutation. Die Zahl der Infektionen explodiert, das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps. Das kleine Land riegelt sich weitgehend ab. Die Bundeswehr schätzt die Lage als dramatisch ein und sagt Unterstützung zu.
Die neue Corona-Variante B.1.1.7 hat Portugal fest im Griff: In keinem anderen Land der Welt sind die Infektions- und Todeszahlen derzeit so dramatisch. Dem Land stehe noch wochenlang eine schwere Zeit bevor, sagt Regierungschef Costa. Ab Freitag bleibt die Grenze zu Spanien geschlossen.
Er wartet in Bermuda-Shorts an der Supermarktkasse, er teilt sein Essen mit Obdachlosen und rettet zwei Mädchen aus dem Meer: Wenig verwunderlich, dass Portugals 72-jähriger Präsident beliebt ist. Nun kann er eine weitere Amtszeit antreten - und gegen das entfesselte Coronavirus kämpfen.
Wie schnell Fehler in der Pandemiebekämpfung aktuell dazu führen können, dass die Fallzahlen innerhalb kürzester Zeit geradezu explodieren, sieht man in Portugal, dessen Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch steht. Deutschland sollte nicht die gleichen Fehler begehen. Von Klaus Wedekind
Seit sechs Monaten hat Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft inne. Ein halbes Jahr, das vor allem von der Corona-Pandemie beherrscht war. Der Krisenmodus wird noch eine Weile anhalten. Nun muss Portugal übernehmen.
Seit 13 Jahren quält die Eltern von Maddie McCann die Frage, was mit ihrer Tochter passiert ist. Staatsanwalt Hans Christian Wolters ist "sehr sicher", dass ein Deutscher für das Verschwinden der jungen Britin verantwortlich ist - und schürt mit einer Aussage Hoffnung, dass der Fall bald gelöst sein könnte.