Panorama

Zahl der Toten steigt weiterFestnahmen bei Baufirma nach Hochhausbrand in Hongkong

27.11.2025, 22:14 Uhr
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Die Behörden rechnen damit, den Brand in Kürze vollständig löschen zu können. (Foto: picture alliance / Sipa USA)

Beim tödlichsten Brand in der chinesischen Sonderverwaltungszone seit 1948 sterben bisher fast 100 Menschen. Während die Flammen immer noch lodern, wird bei einer Razzia in der Baufirma des Wohnkomplexes nach möglichen Auslösern des Feuers gesucht.

Nach dem verheerenden Hochhausbrand in Hongkong hat die Polizei drei führende Mitarbeiter einer Baufirma vorläufig festgenommen. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass die verantwortlichen Personen der Firma grob fahrlässig gehandelt haben, was zu diesem Unfall führte und eine unkontrollierte Ausbreitung des Feuers verursachte", sagte eine Polizeisprecherin. Bei einer Razzia in den Büroräumen der Firma Prestige Construction beschlagnahmten die Behörden demnach Ausschreibungsunterlagen, Computer und Mobiltelefone.

Die Behörden rechneten nach eigenen Angaben damit, den Brand in Kürze vollständig löschen zu können. Das Feuer war am Mittwoch im Wohnkomplex Wang Fuk Court ausgebrochen. In den 2000 Wohnungen leben mehr als 4600 Menschen. Die rund 30 Stockwerke hohen Gebäude waren für Renovierungsarbeiten mit Bambusgerüsten und grünen Schutznetzen verkleidet.

Die Zahl der Todesopfer stieg auf 83. Dies sei der tödlichste Brand in der chinesischen Sonderverwaltungszone seit 1948, schrieb die Zeitung "South China Morning Post" unter Berufung auf die Feuerwehr. 279 Menschen gelten noch als vermisst. Rettungskräfte kämpften sich auch diesen Abend noch durch verkohlte Gemäuer der Wohnblöcke im Stadtteil Tai Po.

Hongkongs Regierungschef John Lee kündigte einen Hilfsfonds von 300 Millionen Hongkong-Dollar an, was umgerechnet rund 33 Millionen Euro sind. Zahlreiche Unternehmen sagten Spenden zu. Papst Leo bekundete seine Solidarität an alle, die unter den Folgen des Brandes litten. Chinas Präsident Xi Jinping forderte alle Anstrengungen, um das Feuer zu löschen und die Zahl der Opfer zu minimieren.

Der seit 1983 bewohnte Komplex ist Teil eines staatlich subventionierten Wohneigentumsprogramms, das für Familien mit mittlerem Einkommen in der teuren Stadt eine der wenigen bezahlbaren Optionen darstellt. Die Stadtentwicklungsbehörde erwäge als Sicherheitsmaßnahme einen schrittweisen Austausch der Bambusgerüste durch Metallgerüste.

Quelle: ntv.de, bho/rts

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