Panorama

Alptraum nach FahrradunfallFleischfressende Bakterien töten Jungen

26.01.2018, 11:40 Uhr
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Liam wurde Opfer einer tödlichen Bakterien-Infektion. Dieses Foto hat seine Mutter auf die Spenden-Seite "gofundme" gestellt. (Foto: gofundme)

Liam Flanagan stürzt mit seinem Rad und verletzt sich am Bein. Die Wunde wird versorgt, doch der Achtjährige infiziert sich mit fleischfressenden Bakterien. Tagelang ringt er um sein Leben - und verliert den Kampf. Nun wollen seine Eltern andere Familien warnen.

Als Liam Flanagan aus Spring Creek im US-Bundesstaat Oregon mit dem Rad stürzt und sich am Bein verletzt, machen sich seine Eltern noch keine großen Sorgen. Sie fahren den Achtjährigen ins örtliche Krankenhaus und lassen die offene Wunde am Bein nähen. Fall erledigt, sollte man meinen.

Doch wenige Tage später beginnt der Alptraum: Liam klagt über starke Schmerzen im Bein. Die Eltern bringen ihn zurück ins Krankenhaus. Dort stellen die Ärzte in Liams Leistengegend eine violette Wunde fest, die aussieht, als wäre sie verfault.

Nach genaueren Untersuchungen diagnostizieren sie eine nekrotisierende Fasziitis - eine extrem seltene Infektion durch Bakterien, die das Unterhaut- und Muskelgewebe zerstört. Ausgelöst durch Streptokokken, Staphylokokken oder Clostridien. In mehreren Operationen versuchen die Ärzte, das Leben des Jungen zu retten.

Sie entfernen ihm infiziertes Gewebe und amputieren mehrere Körperteile. "Sie haben ihn im Grunde Stück für Stück zerschnitten", zitiert die "Daily Mail" Liams Stiefvater Scott Hinkle. "Am Ende war beinahe seine gesamte rechte Körperhälfte verschwunden", erklärt seine Mutter: "Sie schnitten weiter und hofften. Schnitten und hofften." Liam habe tapfer gekämpft und nie seinen Lebensmut verloren. "Zu seinen Freunden sagte er: 'In ein paar Tagen bin ich wieder fit'." Doch es kommt anders, nur eine Woche nach der Diagnose verlor Liam den Kampf gegen die fleischfressenden Bakterien und starb.

Liams Eltern stellen sich nun die quälende Frage: Hätten sie ihren Sohn retten können, wenn sie früher gehandelt hätten? An fleischfressende Bakterien hätten sie nicht gedacht, da sie zuvor noch nie davon gehört hätten, so Scott. Nach ihrem schweren Schicksalsschlag wollen sie die Aufmerksamkeit anderer Eltern wecken, dass sie die Wundheilung ihrer Kinder genau beobachten sollen. "Wir wollen nicht, dass andere Eltern dasselbe wie wir durchmachen müssen."

Quelle: dsi

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