Ein Ende ist in Sicht Gefrierschrank-Kälte beherrscht Deutschland
09.01.2024, 16:33 Uhr Artikel anhören
Eiskalte Polarluft zieht über das Land.
(Foto: picture alliance/dpa)
Eiskalte Polarluft hat Deutschland voll im Griff und bescherte uns in einigen Regionen die kälteste Nacht des Winters bisher. Zum Teil rutschen die Temperaturen auf um die minus 20 Grad - gefühlt sogar auf um die minus 25 Grad.
Eine kleine Entwarnung gibt es direkt zu Anfang: So kalt wie in den vergangenen Nächten geht es nicht weiter. Und das ist in Anbetracht der Gefrierschrank-Kälte in der Nacht zum heutigen Dienstag auch gut so. Mit dem Blick auf die Kältelöcher starten wir jetzt mal unsere kleine Winterwetter-Reise durchs schockgefrostete Land.
Die vier Obereiszapfen bei den gemessenen Temperaturen sind Marienberg-Kühnhaide mit minus 18,5 Grad, Deutschneudorf-Brüderwiese mit minus 16,7, Morgenröthe-Rautenkranz mit minus 16,4 (alle in Sachsen) sowie das thüringische Bad Berka mit minus 16,3 Grad. Gemessen wurden diese Werte in zwei Metern Höhe. Doch unmittelbar am Boden ist es für gewöhnlich noch kälter - und hier kommen auch ein paar andere Orte mit ins Rennen: Bad Berka minus 21,4 Grad, Morgenröthe-Rautenkranz mit minus 20,8 Grad, Kall-Sistig mit minus 19,4 (Eifel) sowie Lübeck-Blankensee (Schleswig-Holstein) mit minus 19,0 Grad.
Nochmals extremer gestaltet sich das Bibberfeeling überall dort, wo der beißende Ostwind lebhaft wehte. Die Windchill-Temperaturen, also die gefühlten Werte, erinnern schon fast an einen kleinen Exkurs in arktische Breiten und waren so auch die kältesten Stationen am heutigen Dienstagmorgen. Zunächst einmal geht es auf die Schmücke mit gut 900 Metern Höhe im Thüringer Wald mit knapp minus 26 Grad. Gleichzeitig vermeldete der Fichtelberg im Erzgebirge auf etwa 1200 Metern minus 25,1 Grad - dicht gefolgt vom Feldberg im Schwarzwald (fast 1300 Meter Höhe) mit minus 25,0 Grad.
Weniger eisig gen Wochenende
Die Nacht zum Mittwoch bringt uns zwischen 0 Grad an der Küste und minus 15 Grad unter klarem Himmel und über dem Schnee. Dabei sind im Nordosten und im Südwesten Wolken unterwegs, die auch mal etwas Schnee oder Schneegriesel bringen können. Tagsüber lässt der Schneefall dann aber rasch nach, sodass es am Mittwoch erneut vielfach schön weitergeht. Dazu minus 5 Grad auf den Bergen und bis plus 3 Grad an der See.
Und auch anschließend bleibt der Trend zu weniger kalten Werten bestehen. Allerdings mit dem Nachteil, dass sich vermehrt Wolken ins Spiel bringen. Allzu große Niederschlagsmengen sind hierbei zwar nicht im Rennen. Dennoch dürfte es gebietsweise leicht schneien oder regnen, sodass es wiederholt glatt werden kann. Am längsten schön bleibt es indes im Süden, während uns der Höhepunkt der Temperaturen am Samstag erwartet. Dann sind Höchstwerte zwischen minus 2 und plus 7 Grad möglich; am mildesten wird es direkt an der Nordsee.
Winterwetter weiterhin mit guten Chancen
Freunde von Eis und Schnee werden in Anbetracht der derzeitigen Langfristvorhersagen vermutlich weiterhin in Verzückung geraten. Ausgehend von einem aktuellen Wärmeüberschuss von rund 2 bis 3 Grad zeichnet der Amerikanische Wetterdienst NOAA am Ende einen durchschnittlich temperierten Januar ab. Damit müsste also auf dem Weg nach unten noch einiges passieren. Die momentanen Trends basierend auf dem Europäischen Wettermodell gehen sogar noch einen Schritt weiter und lassen die sich erneut formierende Skandinavienkälte im letzten Januardrittel nochmals nach Deutschland strömen, sodass der Gesamtmonat am Ende fast ein Grad zu kalt ausfallen soll.
Entscheidend ist dabei die Entwicklung ab dem kommenden Wochenende. Denn außer der Kälte aus Nordeuropa buhlen ebenfalls die Tiefs über dem Atlantik um die Vorherrschaft, sodass auch Varianten mit sogenannten Grenzwetterlagen mit einem Übergangsbereich zwischen milderer und kälterer Luft genau über Deutschland denkbar sind. So oder so will es die Weichenstellung für den sogenannten Hochwinter, der noch bis Mitte Februar dauert, in diesem Jahr sehr spannend halten.
Quelle: ntv.de