Mörder bleibt in Haft Gericht verweigert Menendez-Bruder die Bewährung
22.08.2025, 08:01 Uhr Artikel anhören
Erik Menendez während der Anhörung, an welcher er aus seiner Haftanstalt teilnimmt.
(Foto: via REUTERS)
Vor über 30 Jahren ermorden die Menendez-Brüder ihre Eltern und sitzen seit Mitte der 90er-Jahre wegen Mordes in Haft. Jetzt haben beide Anhörungen für eine Aussetzung ihrer Strafen zur Bewährung. Im Fall von Erik Menendez sieht die Kommission davon aber aus gleich mehreren Gründen ab.
Eine US-Bewährungskommission hat einem der wegen Mordes an seinen Eltern verurteilten Menendez-Brüder eine Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung verweigert. 36 Jahre nach der Tat hatte Erik Menendez seine erste Bewährungsanhörung, wie ABC berichtet. Das zuständige Gremium entschied, dass der 54-Jährige in drei Jahren erneut einen Antrag auf Haftentlassung stellen könnte. Sein Bruder Lyle wird noch im Laufe des Tages ebenfalls eine Anhörung in dem Fall haben.
Der Ausschuss stützte seine Entscheidung auf mehrere Faktoren, darunter das Verhalten von Erik Menendez im Gefängnis, die Einbrüche, an denen er vor den Morden beteiligt war, und die Tötung seiner Mutter. "Vor allem die Tötung Ihrer Mutter zeugt von einem Mangel an Empathie und Vernunft", so Robert Barton, Mitglied der zuständigen Kommission.
Lyle und Erik Menendez wurden im Jahr 1996 wegen Mordes schuldig gesprochen. Der Schuldspruch für die damals 21- und 18-jährigen Brüder lautete auf lebenslange Haft ohne Aussicht auf Bewährung - zumindest bis zum Mai dieses Jahres. Fast 30 Jahre nach dem Schuldspruch wandelt Richter Michael Jesic die lebenslangen Haftstrafen der Brüder in 50 Jahre bis lebenslänglich um.
"Kein vorbildlicher Gefangener"
Lyle und Erik Menendez haben die Tötung ihrer Eltern vor Gericht nie bestritten. Warum die Brüder im Sommer 1989 zur Waffe griffen, ist allerdings bis heute umstritten. Erik Menendez sagte bei der Anhörung, er habe seine Mutter erschossen, weil sie ihn "verraten" habe. "Ich sah meine Mutter und meinen Vater als eine Person, nachdem ich erfahren hatte, dass sie [von Jose Menendez, der ihn angeblich sexuell missbraucht hatte] wusste."
Barton merkte an, dass nicht die Schwere des Verbrechens, sondern das Verhalten von Erik Menendez im Gefängnis der "Hauptgrund für diese Verweigerung" der Bewährung sei. "Im Gegensatz zu dem, was Ihre Unterstützer glauben, waren Sie kein vorbildlicher Gefangener, und offen gesagt, finden wir das ein wenig beunruhigend", sagte Barton.
Er verwies auf Erik Menendez' unangemessenes Verhalten gegenüber Besuchern, Missbrauch von Computern, Drogenschmuggel und Gewaltvorfälle. Zudem habe Menendez während der Leitung von Rehabilitationsgruppen unerlaubterweise Handys benutzt.
Quelle: ntv.de, lme