Bevor es erneut heiß wirdGewittertief "Frieda" sorgt für kurze Abkühlung

Nach etlichen Hitzerekorden neigt sich der Juli dem Ende zu. Bevor es jedoch im August mit einer neuen Hitzewelle weitergeht, sorgen Sturm und Gewitter für eine kurzzeitige Erfrischung. Wo es regnen wird und welche Temperaturen uns im Anschluss erwarten, weiß ntv-Meteorologe Björn Alexander.
Nach etlichen Hitzerekorden neigt sich der Juli dem Ende zu. Bevor es jedoch im August mit einer neuen Hitzewelle weitergeht, sorgen Sturm und Gewitter für eine kurzzeitige Erfrischung. Wo es regnen wird und welche Temperaturen uns im Anschluss erwarten, weiß ntv-Meteorologe Björn Alexander.
ntv: Am Wochenende endet der Juli - wie sehen die Wetterkarten aus?
Björn Alexander: Alles in allem ziemlich versöhnlich. Drum herum erwartet uns allerdings eine rasante Wetter-Rallye. Erst einmal kommt nämlich Gewittertief "Frieda" nach Deutschland, bevor der August mit der nächsten Hitzewelle loslegen wird.
Was droht durch "Frieda"?
Im Süden und in der Mitte Deutschlands sind ab der Nacht zu Freitag sowie am Freitag selber zum Teil kräftige Gewitter drin. Punktuell drohen Starkregen in der Größenordnung von um die 20 bis zu 35 Liter pro Quadratmeter sowie entsprechende Überflutungen. Und auch Hagel sowie Sturmböen sind nicht auszuschließen.
Bis in die Mitte - ist auch in den Waldbrandregionen Ostdeutschlands Regen zu erwarten?
Die gewitteraktive Zone reicht auf jeden Fall bis nach Sachsen. Und mit Glück könnte es auch bis ins südliche Brandenburg mal nasser werden. Unabhängig von den aktiven Bränden wird damit natürlich die allgemein große Waldbrandgefahr im Süden und Südosten gedämpft. Zumindest vorübergehend.
Weil danach die nächste Hitze naht?
Korrekt. Die Hitze alleine macht das zwar nicht. Aber in Kombination mit Trockenheit und Sonne wird es leider wieder brenzlig.
Wie heiß wird es denn?
Derzeit zeigen die Wettercomputer zur Mitte kommender Woche mal wieder Hitzespitzen von 35 bis 38 Grad. Selbst die 40 Grad geistern durch die große Welt der Wettermodelle. Aber das ist aus heutiger Sicht doch sehr unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz wird es leider erneut extrem heiß.
Wo liegen die Hotspots?
Sehr sicher trifft es den Süden und sehr wahrscheinlich auch die Mitte und den Südosten. Richtung Norden und Nordwesten ist die Hitze zwar nicht auszuschließen. Das Gros der Berechnungen lässt es dort aber frischer bleiben. Es ist ja gefühlt schon die x-te Hitze in Deutschland in diesem Sommer.
Was sagt die Wetterstatistik über den zu Ende gehenden Juli?
Dass es beispielsweise bisher bis zu 14 Hitzetage mit Temperaturen von 30 Grad und mehr gab. Am häufigsten in den Hitzebereich kletterten die Werte in Regensburg in Bayern. Auch extreme Hitze von über 35 Grad trat zum Teil außergewöhnlich oft auf. Ebenso erlebten ja eine Reihe von Orten 40 Grad und mehr sowie etliche neue Rekorde. Gleichzeitig bekam der Norden Deutschlands einen eher durchschnittlichen oder sogar leicht zu kühlen Juli, was uns in Summe für ganz Deutschland bislang eine Abweichung von gut einem Grad gegenüber den letzten 30 Jahren beschert hat.
Was macht die Regenbilanz?
Im landesweiten Durchschnitt sind bis jetzt keine 30 Liter pro Quadratmeter gefallen. Das entspricht gut 35 Prozent des ansonsten üblichen Juli-Regens. Allerdings mit zum Teil enormen Unterschieden. Denn während manche Regionen noch mit einer halbwegs passablen Regenausbeute durch den Kernsommer kamen, sind andernorts keine 5 Liter pro Quadratmeter gefallen. Am unteren Ende liegen aktuell Leiwen (0,8 Liter), Trier-Petrisberg (0,7 Liter) sowie Wittlich (0,5 Liter) - allesamt in Rheinland-Pfalz. Das ist in Anbetracht der überdurchschnittlichen Sonnenbilanz und der Hitze eine katastrophale Gemengelage.
Mit welchen Details geht der Juli denn wettertechnisch auf die letzten Meter?
Am Samstag sind von den Alpen bis herauf an die Oder noch letzte Schauer oder einzelne Gewitter unterwegs. Ansonsten breitet sich aber wieder der Einfluss von Hoch "Mika" aus. Damit ist es im übrigen Land mehrheitlich freundlich bis sonnig und trocken. Das Ganze bei 20 Grad im Erzgebirge und 30 Grad am Oberrhein.
Und am Sonntag?
Ziehen im Nordwesten Wolkenfelder durch, die teilweise etwas Regen mitbringen können. Im großen Rest dominiert hingegen häufiger die Sonne bei Höchstwerten zwischen 21 Grad an der Nordsee und bis zu 33 Grad im Südwesten.
Welche Aussichten erwarten uns in der nächsten Woche?
Montag und Dienstag im Norden tendenziell etwas durchwachsen. Unterdessen breitet sich aber im Süden und der Mitte die Hitze weiter aus und erreicht den Höhepunkt voraussichtlich am Mittwoch, vielleicht auch am Donnerstag. Verbreitet mit Höchstwerten zwischen knapp 30 und über 35 Grad. Am heißesten wird es aus heutiger Sicht im Südwesten. Aber auch der Osten könnte nochmals über 35 Grad bekommen.