Panorama

Die Wetterwoche im SchnellcheckGlättegefahr und "Weiße Weihnacht"

17.12.2017, 14:26 Uhr
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Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht im Hochschwarzwald gilt als einer der schönsten in Deutschland. Dort könnte auch Heiligabend Schnee liegen. (Foto: imago/Arnulf Hettrich)

Ein neues Schneetief steuert auf Deutschland zu, und wenigstens im Bergland stehen die Chancen für weiße Weihnachten so gut wie lange nicht mehr. Wie wird die Woche, die mit Heiligabend endet? Der Überblick von n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Es ist die vorletzte Woche in diesem Jahr, die an Heiligabend endet und bis dahin noch die ein oder andere brenzlige Wettersituation bringen wird. In Sachen Schnee und Glätte ist besonders der Wochenstart hervorzuheben. Denn ein neues Schneetief befindet sich im direkten Anflug auf Deutschland. Und auch der weihnachtliche Reiseverkehr am Freitag und Samstag, wenn es sicherlich viele unter uns in die Skigebiete zieht, könnte vor allem in den höher gelegenen Regionen für Verkehrsbehinderungen sorgen. Dafür ist die Schneesicherheit zu Weihnachten im Bergland so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Das führt uns natürlich direkt zu einer der wichtigsten Fragen: Wie sieht es mit der "Weißen Weihnacht" aus?

Im Bergland oberhalb von 700 oder 800 Metern wird nicht mehr viel anbrennen bzw. schmelzen - zumal ja auch schon einiges liegt. 48 Zentimeter sind es beispielsweise am bayerischen Alpenrand in Oberstdorf. Und die Wettermodelle haben nichts im Programm, das daran viel ändern könnte - auch wenn sich zwischenzeitlich mal mildere Luft durchsetzt. Allerdings sollten die Ski- und Snowboardfahrer sich mit der Milderung auf eine steigende Lawinengefahr einstellen. Bleiben Sie bitte auf den gesicherten Routen und Pisten.

Platz 2 im Rennen um Schnee zum Fest belegt das übrige Bergland. In den Mittelgebirgen liegt die Wahrscheinlichkeit dafür - natürlich je nach Höhenlage - zwischen 40 und 80 Prozent. Im Flachland braucht es hingegen noch die eine oder andere Überraschung. Ganz auszuschließen sind solche Überraschungen über die Weihnachtstage nicht. Somit bleibt es bei einer Wahrscheinlichkeit von 10 bis 30 Prozent. Wobei gilt: je östlicher und südlicher, desto größer sind die Chancen auch im Flachland.

Nacht zum Montag

Kurz vor Mitternacht setzt von der Eifel bis zur Nordsee Schneefall ein und breitet sich bis auf eine Linie Konstanz-Kassel-Kiel aus. Dabei besteht auch im Flachland (Ruhrgebiet, Münsterland oder Ostwestfalen) die Gefahr von Schneeglätte. In den frühen Morgenstunden geht der Schnee vom Rheinland bis nach Ost- und Nordfriesland in Regen über. Die Temperaturen im Flachland liegen zwischen 0 und 2 Grad, im Bergland um minus 2 Grad. Ansonsten lassen die Schneeschauer auch in den östlichen Mittelgebirgen nach und es wird trocken, aber frostig kalt.

Montag

In der Früh bis etwa 10 Uhr dürften folgende Regionen von Schnee und Glätte betroffen sein: Baden-Württemberg, vor allem aber Rheinland-Pfalz, Saarland, Unterfranken, Hessen sowie das Bergische Land und das Sauerland. Am Frankfurter Flughafen ist mit größeren Behinderungen zu rechnen!

Später fällt in Baden-Württemberg, Hessen sowie von Schwaben bis Unterfranken noch Schnee, die Intensität wird aber immer schwächer. Am Mittel- und Oberrhein geht der Schneefall rasch in Regen über, im Tagesverlauf steigt auch vom Schwarzwald bis zum Sauerland sowie westlich davon die Schneefallgrenze auf etwa 600 Meter Höhe. Hier kann sich bei Übergang von Schnee zu Regen vorübergehend Glatteis bilden! Die Osthälfte bleibt trocken.

Die Temperaturen erreichen im Bergland sowie in den östlichen Landesteilen zwischen minus 2 und plus 2 Grad. Sonst liegen die Höchstwerte bei 3 bis 7 Grad.

Dienstag

Die Wolken überwiegen und bringen besonders in der Südosthälfte zeitweise Schnee und Glätte mit. Ansonsten liegt die Schneefallgrenze bei etwa 500 Meter. Ein paar Auflockerungen sind derweil zumindest bei den Nordlichtern drin. Dort werden es bis zu 8 Grad, während der Alpenrand kaum über den Gefrierpunkt hinaus kommt.

Mittwoch

Am Alpenrand bleibt es bei 0 Grad. Der Norden kriegt bis zu 9 Grad. Dabei ist es verbreitet wolkig oder trüb. In der Osthälfte gibt es Schneeregen oder Regen, der zwischen dem Erzgebirge und den Alpen fast durchweg in Schnee übergeht. Im übrigen Land ist es häufiger trocken.

Donnerstag

Aus heutiger Sicht ist dies der mildeste Tag der Woche. Am Niederrhein kann es 10 Grad warm werden. Selbst im Alpenvorland werden es bis zu 3 Grad plus, und es regnet bis in die Lagen von etwa 800 bis 1000 Meter. Kein schöner Anblick für Winterfreunde. Darüber fällt aber weiterer Schnee, und der nächste Kaltluftvorstoß lässt ja auch nicht mehr lange auf sich warten. Was macht das Wetter im großen Rest? Es graut so vor sich hin. Die Chance auf etwas Sonne ist nach wie vor im Norden am größten. Und dort bleibt es auch am ehesten trocken.

Freitag

Die Sonne hält sich weiterhin sehr zurück. Ein paar Lichtblicke gibt es vielleicht in den westlichen und südwestlichen Landesteilen. Dabei bringen die Wolken im Flachland Regen oder Schneeregen, der ab rund 500 Metern aufwärts in Schnee übergeht. Dazu Höchstwerte zwischen 0 und 8 Grad, wobei es im Tagesverlauf tendenziell kühler wird.

Nachts sinkt die Schneefallgrenze sogar wieder bis in die tieferen Lagen. Bevorzugt im Alpenraum schneit es länger anhaltend und ergiebig. Jeder, der in Richtung Hochgebirge aufbricht, sollte neben den obligatorischen Winterreifen auch über Schneeketten verfügen. Die Reise in den Schnee könnte sonst schnell vorbei sein. Und auch die höher gelegenen Autobahnabschnitte im Süden Deutschlands dürften angesichts der aktuellen Wetterkarten mit Schneeglätte aufwarten. Die droht ebenso in den östlichen und zentralen Mittelgebirgen.

Samstag

Die Schneefälle klingen bereits vormittags ab, und in den südlichen und östlichen Berglagen dürfte es idyllisches Winterwetter geben. Entsprechend sehen auch die Temperaturen in der Südosthälfte aus. Dort werden es minus 2 bis plus 4 Grad mit Dauerfrost auf den Bergen. Die Nordwesthälfte bekommt 2 bis 8 Grad.

Sonntag

Es ist Heiligabend und die gute Nachricht ist: Dort wo Schnee liegt, sind die Chancen gut bis sehr gut, dass das auch so bleibt. Vor allem im Norden und Westen muss aber noch ein Weihnachtswunder passieren. Ausschließen kann man das eine Woche vorher noch nicht unbedingt. Jedoch kommt uns die mildere Atlantikluft von Westen her wahrscheinlich schon recht nah.

SchneeWetterBjörn Alexander