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Jedes Jahr sterben in den Alpen 50 bis 100 Menschen in einer Lawine. Die ins Rutschen geratenen Schneemassen sind die Kehrseite ...
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... des Winterwunderlandes, das ...
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... Saison für Saison unzählige Menschen auf den Pisten und ...
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... jenseits davon begeistert.
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Drei Faktoren sind es im Wesentlichen, die für die Entstehung von Lawinen eine Rolle spielen: das Wetter (mit Temperatur, Sonneneinstrahlung, Wind und Neuschnee), ...
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... das Gelände und ...
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... der Mensch, der sich abseits von gebahnten Pisten bewegt.
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Lawinen bilden sich dann, wenn sich der Schnee an einem Hang nicht zu einer großen, gleichmäßigen Masse zusammenfügt, sondern mehrere, unterschiedlich beschaffene Schichten aus Eis und Schnee übereinander liegen.
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Scheint die Sonne, taut die oberste Schneeschicht an. Wird es dann wieder kälter, gefriert das Wasser, das sich hier gebildet hat, und eine dünne Eisschicht entsteht. Fällt nun neuer Schnee, liegt er einfach auf dem Eis. Es bildet sich also eine mehrschichtige Decke. Dass sich eine Schicht von der anderen ablöst und als Lawine abgeht, ist dann schnell passiert.
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Bei Neuschnee ist die Lawinengefahr besonders groß. Oft ...
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... reicht dann die kleinste Erschütterung, um eine Lawine auszulösen. Immer wieder sind es Wintersportler, die den Schnee ins Rutschen bringen. Damit sie die Lawinengefahr besser einschätzen können, ...
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... hat das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos die wichtigsten Regeln zusammengestellt: Kommen Neuschnee und Wind zusammen, ist das Risiko für einen Lawinenabgang hoch.
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Auch bei schneller, deutlicher Erwärmung wächst die Gefahr.
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Schwache Schichten in der Schneedecke sind ebenfalls ein Risikofaktor. Hier können Schneebrettlawinen entstehen.
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Generell gilt: Je steiler und schattiger ein Hang ist, umso höher ist das Lawinenrisiko.
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Lawine ist übrigens nicht gleich Lawine. Lawinenforscher und Warnzentralen treffen Unterscheidungen.
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Am häufigsten sind die Schneebrettlawinen. Sie entstehen, wenn die oberste Schneeschicht quer zum Hang abbricht. Wie ein Brett rutscht die Lawine dann mit einem Tempo von bis zu 100 Kilometern je Stunde bergab.
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Besonders gefährlich ist die Staublawine. Sie wird rasend schnell: 300 km/h sind möglich. Trockener, feiner Schnee gerät bei der Staublawine ins Rutschen und vermischt sich dabei mit Luft. Das geht mit gefährlichen Luftdruckschwankungen einher: Vor der Lawine baut sich Druck auf, hinter der Lawine bildet sich ein Sog. Die Bedingungen ähneln denen bei einem Wirbelsturm.
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Entsprechend verheerend können die Auswirkungen sein.
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Lockerschneelawinen sind harmloser. Sie beginnen an einem Punkt und breiten sich kegelförmig nach unten aus. Von Lockerschneelawinen können Wintersportler kaum verschüttet werden. Dennoch sind auch sie gefährlich: Es kann sein, dass man mitgerissen wird.
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(Foto: Lawinenwarndienst Tirol)
Die Lawinen, die sich am besten vorhersagen lassen, sind Fließlawinen. Sie bilden sich bei Tauwetter, also meist im Frühjahr. Der Schnee taut an und fließt ins Tal. Auf dem Weg hinunter wächst die Lawine, denn sie nimmt weiteren Schnee mit.
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Um der Lawinengefahr aus dem Weg zu gehen, bleibt man mit Ski und Snowboard am besten auf den abgesteckten Pisten. Dort ist das Lawinenrisiko gering. Denn ...
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... da, wo es gefährlich werden könnte, lösen Sprengmeister absichtlich Lawinen aus.
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Erst dann darf die Piste befahren werden.
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(Foto: WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF)
Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF gibt im Winter zweimal täglich das Lawinenbulletin für die Schweizer Alpen heraus.
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Auch die Lawinenwarnzentralen der anderen Alpenländer halten Wintersportler auf dem Laufenden.
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Die jeweilige Gefahrenstufe für bestimmte Gebiete wird in den Berichten mit den Ziffern 1 bis 5 angegeben. 1 steht für eine geringe Lawinengefahr, 5 für eine sehr große.
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Wer Warnungen und Pistenmarkierungen missachtet, läuft großes Risiko, in eine Lawine zu geraten oder gar selbst eine auszulösen. Was dann?
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Ziel ist natürlich, so wenig wie möglich verschüttet zu werden und sich eine Atemmöglichkeit zu bewahren.
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Eine schnelle Fahrt weg von den Schneemassen mindert das Verschüttungsrisiko, gelingt aber nicht immer.
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Da Ski, Snowboard und Stöcke in einer Lawine wie Anker wirken, sollte man die Ausrüstung bei Gefahr möglichst rasch loswerden.
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Am besten ist es natürlich, Rettungsmittel dabeizuhaben und diese bei einem Lawinenabgang sofort zu aktivieren. Ein Lawinen-Airbag etwa bläst nach dem Auslösen zwei Luftkissen am Rucksack auf.
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Diese können eine tiefe Verschüttung verhindern.
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Die Überlebenschancen eines Verschütteten sinken schnell. Bereits nach 15 Minuten verringern sie sich drastisch. Wer der Lawine entgangen ist, sollte daher sofort einen Notruf absetzen und die Verschüttung möglichst genau beobachten.
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Dann können Rettungskräfte den Suchbereich leichter eingrenzen. Selbst zu buddeln, empfiehlt sich nicht. Denn Achtung: Es besteht die Gefahr von Nachlawinen.
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Verschüttete werden mit Lawinenpiepsern und Sonden lokalisiert. Oft sind aber auch ...
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... Lawinensuchhunde im Einsatz.
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Sie haben eine lange Ausbildung hinter sich: Schon im Welpenalter werden sie darauf trainiert, ihr Herrchen hinter einem Schneehügel oder kleinen Schneewänden zu finden.
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Nach und nach steigen dann die Anforderungen. Das Herrchen legt sich in eine Höhle, bei der nächsten Aufgabe legt sich eine zweite Person dazu. Irgendwann ...
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... erschnüffelt der Hund dann ganz eigenständig Menschen im Schnee.
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Wurde der Verschüttete gefunden, beginnt die Erste Hilfe. Unterkühlte Patienten müssen besonders vorsichtig geborgen werden. Bewegt man sie zu stark, wird nämlich ihr Kreislauf angeregt. Dann fließt unterkühltes, sehr sauerstoffarmes Blut zu den Organen. In diesem Fall droht der Bergungstod.
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So weit muss es nicht kommen. Wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sagt: Wichtiger als die Lawine ist, sich selbst im Griff zu haben. Denn rund 90 Prozent aller Lawinen auf Touren werden vom Menschen ausgelöst.
Oft von Menschen ausgelöst Lawinen: Der weiße Tod
Tausende Bergretter sind im Alpenraum Tag für Tag in Alarmbereitschaft, um verunglückten Skifahrern zu helfen. Immer wieder bewegen sich Wintersportler auf Geländetouren abseits der gebahnten Pisten. Das Risiko ist hoch. Denn viele Lawinen sind menschengemacht.
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