Olaf Heine wagt mehr "Aloha" Hawaii: Sonne, Surfen, Sehnsucht in Schwarz-Weiß
27.04.2024, 14:22 Uhr Artikel anhören
Brittan Byrd, Pupukea, Oahu, 2020.
(Foto: © Olaf Heine / Courtesy of CAMERA WORK Gallery)
Der Fotograf Olaf Heine ist ein Essayist unserer Zeit, dessen Werk von tiefgründiger Narration geprägt ist. Er selbst sagt über sich: "Ich bin kein Dokumentarfotograf, ich bin kein Journalist. Ich habe eher einen künstlerischen Ansatz, Dinge zu betrachten. Und ich arbeite auch wirklich aus rein subjektiver Motivation: Ich möchte mit meiner Fotografie die Welt erfassen. Aber ich möchte sie für mich - und andere - auch erklärbar machen." Dazu zählen nun auch seine Betrachtungen der Inselkette Hawaii, die der international renommierte Künstler in einer nie dagewesenen Vielfalt seit vielen Jahren fotografisch beschreibt. Heines Serie zeigt, wie Wetterextreme und Klimaveränderungen, die sich zuletzt 2023 während großflächiger Brände dramatisch zuspitzten, den Alltag der dort lebenden Menschen begleiten und in gesellschaftsrelevanten Themen resultieren. Er glaubt, dass, wenn wir demütig sind und Respekt vor der Natur haben, wir ganz viel zurückbekommen. "Wenn du sie aber zerstörst, dann gibt es keine Zukunft für uns." Mit ntv.de spricht er über Surfen können und Surfen wollen, Farbe, keine Farbe, das Klima, die Zerstörung, über Menschen und seine Liebe zu ihnen. Und natürlich über das Paradies, das Hawaii noch immer ist.
ntv.de: Dieser Bildband ist eine Ode an Hawaii, an die Natur, die Menschen, deine Begegnungen. Du fährst dort seit 25 Jahren hin. Allein, aus beruflichen Gründen oder mit deiner Frau und den Kindern. Warum Hawaii?
Olaf Heine: Tatsächlich stammt das früheste Foto in dem Bildband aus dem Jahr 1999. Und das letzte aus dem Ort, der bei dem verheerenden Brand 2023 fast vollständig abgebrannt ist. Deshalb habe ich das Buch auch den Bewohnern gewidmet. Seit über 25 Jahren reise ich dorthin und dementsprechend hatte ich eine beträchtliche Menge an Motiven. Die Auswahl war aufwendig. In meiner ersten Vorauswahl hatte ich knapp 1000 Bilder. Ich bin 1999 das erste Mal nach Hawaii gereist, wenn ich es mir richtig überlege: Auf Maui hatte eine kanadische Band in einem Tonstudio ihr Album aufgenommen und die Plattenfirma schickte mich dorthin, um Aufnahmen dieser Band zu machen. Und nach Hawaii oder besser gesagt Maui reist man ja nicht einfach so für ein, zwei Tage. Ich hatte dann die Möglichkeit, tatsächlich eine ganze Woche dort zu bleiben. Ich habe die Insel für mich erschlossen, soweit es ging, und dann rasch festgestellt, dass das wirklich ein Ort ist, der von der Natur bestimmt ist. Mal abgesehen davon, dass es ein ganz paradiesischer Ort ist.
Wie viele Fotos sind schließlich im Buch gelandet?
150 (lacht). Das war ein schwerer, mehrmonatiger Auswahlprozess. Der schwerste meiner sechs Bücher. Das Buch ist meine Sicht auf Hawaii. Ob das jetzt besonders authentisch ist? Weiß ich nicht. Ich möchte Bilder machen, die universell verstanden werden und die auch meine Empfindungen widerspiegeln. Gleichzeitig möchte ich natürlich auch, dass sich möglichst viele darin wiederfinden: Hawaiianer und eher westliche, weiße Amerikaner, People of Color, Surfer, Fischer, Touristen - also wirklich ein Spiegelbild dessen, was auf Hawaii los ist. Inklusive der Risse, die unsere Zeit mit sich bringt, wie Klimawandel, Gentrifizierung. Ich habe ja sonst in meiner Fotografie hauptsächlich Menschen betrachtet, die etwas erschaffen haben. Ob das jetzt Musiker waren oder Architekten, Schauspieler oder andere prominente Menschen - es ging immer um das Werk, das Menschen kreieren oder erschaffen.
Oder das sie zerstören ...
Oder so, aber es war immer das Menschengemachte. Bei Hawaii hat es lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass es genau das Gegenteil ist. Hier geht es im Grunde immer nur darum, was die Natur erschafft, insbesondere der Ozean. Es hat sehr lange gebraucht, das so zu verstehen, bis ich selbst meinen roten Faden entdeckt hatte. Aber im Grunde geht es darum, wie das Meer Land und Bewohner definiert und steuert.
Man spürt in deinen Bildern die Kraft der Natur.
Ja, das ist das Regulativ, das, was wirklich den Ort und die Menschen bestimmt und definiert. Auf einem Bild sieht man Lavaströme aus mindestens 100 Jahren, das ist aus dem Helikopter fotografiert, im Süden der großen Insel, die man Hawaii nennt oder "Big Island". Hawaii ist ein Ort, der wahrscheinlich am nächsten dran ist am Ursprung unseres Planeten. Dort gibt es diese vulkanische Aktivität. Man sagt, dass durch die ständigen Lavaströme in 5000 Jahren die nächste Insel entsteht. Das finde ich faszinierend - da entsteht tatsächlich immer noch unser Planet, er wird geformt. Die Lava geht ins Meer und der Ozean erstarrt.
Alles hängt zusammen ...
Ja, spannend. Gleichzeitig hat man zum Beispiel auf der Insel Hawaii in den Bergen den feuchtesten Punkt der Erde. Da fällt am meisten Niederschlag. Nicht umsonst sind die ganzen "Jurassic-Park"-Filme dort gedreht worden, weil man Täler und Dschungel vorfindet, wie es schon zu Urzeiten gewesen sein muss.
Du fotografierst aus dem Helikopter, nimmst du auch Drohnen?
Mir ist Technik nicht so wichtig. Für ein oder zwei Aufnahmen hatte ich aber tatsächlich jemanden mit einer Drohne dabei, weil ich ganz gezielt ein, zwei Orte von oben haben wollte. Ansonsten habe ich relativ viele Helikopterflüge gemacht, weil man in einige Bereiche nicht herankommt. Da kommt man nur auf dem See- oder Luftweg hin. Das sind 40 Kilometer wildeste, ursprünglichste und zerklüftetste Küste. Das geht nur mit dem Heli. Einige Fotos werden in der Ausstellung zu sehen sein.
Surfst du?
(lacht) Ich habe das über die Jahre immer wieder probiert. Surfen ist ja ein sehr allgemeiner Begriff. Also Stand-up-Paddeln, ja, das mache ich tatsächlich auch in Berlin, wo es keine Wellen gibt. Ich glaube aber, ich habe nicht genügend Ruhe und Geduld, um an einem Ort zu sein. Und zum Wellenreiten musst du sehr viel im Wasser sein.
Auf deinen Fotos sieht man diese Ruhe, die die Surfer ausstrahlen, aber ich fühle auch die Aufregung, die Anspannung.

"Der Ozean ist der heimliche Architekt: Er nimmt Land, er gibt es", sagt Olaf Heine.
(Foto: Thomas Kretschmann)
Ich war immer wieder im Wasser. Aber ich würde das jetzt nicht Surfen nennen, weil ich - im Gegensatz zu den Profis dort - natürlich nicht gut genug bin. Irgendwann sollte man wissen, wo seine eigenen Stärken und Schwächen sind. Und das ist auch okay. Ich habe sehr viele Freunde, die Surfer sind und ich bin über die Jahre immer wieder an Orten gewesen, wo wirklich bekannte und große Surfer sind. Einige der bekanntesten sind in diesem Buch. Auf dem Cover, das ist Laird Hamilton, eine Ikone des Surfsports, der hat das Surfen buchstäblich mehrfach revolutioniert. Zum einen hat er in den 90ern das moderne Big Wave Surfen, wo man mit einem Jetski in die großen Wellen gezogen wird, etabliert, und Jahre später das Stand-up-Paddeln, so wie wir es heute kennen, wieder aus der Versenkung geholt. Das war ursprünglich ein Sport der Hawaiianer, um von einer Insel zur nächsten zu kommen. Das ist dann aber in der Mitte des letzten Jahrhunderts, glaube ich, verloren gegangen, und er hat das wieder neu erfunden. Wie auch zuletzt das Foiling.
Foiling?
So nennt sich das Surfen, wenn noch eine Kufe unter dem Board ist. Das ist fürs sehr schnelle Surfen, denn wenn du mit 70, 80 km/h über das Wasser fegst, ist das, als ob du über eine Buckelpiste oder über einen Feldweg fährst, der Schlaglöcher hat. Da kommt es dann zu den meisten Unfällen, und deswegen ist Laird darauf gekommen, unter das Brett eine Kufe zu bauen - dadurch schwebt das Board über der Oberfläche, es ist wie Fliegen.
Abgesehen vom Surfen ist deine Faszination für Hawaii aber noch anders begründet.
Es ist das gesellschaftliche Zusammenleben, die hawaiianischen Werte. Es ist ein sehr altruistisches Prinzip, das aus der Zeit kommt, als die Polynesier im gesamten Südpazifik auf kleinen Inseln lebten. Die haben sich andere Codes und Prinzipien für ihr Zusammenleben überlegen müssen, weil sie auf so kleinen Inseln fern der Zivilisation waren. Das sind andere Werte als beispielsweise in der westlichen Welt oder in der nördlichen Hemisphäre. Und diese Codes und Prinzipien wurden über Generationen weitergegeben, mit Liedern und Gedichten. Das hat Einzug in das gesamte Zusammenleben, auch in die Sprache, gefunden.
Im Alltäglichen spürst du das heute noch?
Ja, es sind humanistische Werte. Der bekannteste ist die Begrüßung: "Aloha". "Aloha" ist aber mehr als nur ein Wort der Begrüßung. Es ist tatsächlich ein tief psychologisches Wort, es bedeutet: "Ich öffne mich dir, ich gebe dir mein Herz und meine Seele und erwarte dafür nichts." Und es ist ein Zeichen, dass eine geistige Orientierung wirklich Herz und Seele zu öffnen vermag, ein Zeichen des Respekts und auch der Höflichkeit und Demut. Das wird dort gelebt.
Dein Buch und die Ausstellung könnten dabei helfen, denn Hawaii ist ja leider maximal weit entfernt von uns. Ich habe aber manchmal das Gefühl, dass wir in Berlin auch auf einer Insel sind. Wir könnten allerdings mehr Aloha gebrauchen.
(lacht) Das bräuchten wir, glaube ich, auf dem gesamten Planeten. Aber natürlich ist es nicht nur paradiesisch dort: Ich habe in den vergangenen 25 Jahren sehr viele Veränderungen feststellen können, hauptsächlich in den letzten fünf, sechs Jahren. Seitdem es sich für mich herauskristallisiert hatte, dass dies mehr als nur eine lose Ansammlung von Fotos sein könnte und ich konkret angefangen habe, an diesem Buch zu arbeiten, ist mir das noch mehr aufgefallen. Die Risse unserer Zeit sind dort mit der gleichen Wucht zu erkennen wie das Opulente, Natürliche, Paradiesische, das dort - noch - vorherrscht. Man sieht unter anderem die Klimaschäden in Form von Erosion an den Stränden. Ich habe versucht, das mit ins Buch zu bringen. Deswegen sind also auch Bilder von Sandsäcken an den Stränden, mit denen die Erosion gestoppt werden soll, dabei, und von Häusern und Abrisskanten an den Stränden.
Hawaii ist bunt - bei dir allerdings schwarz-weiß …
Ja, für mich war ganz klar: Das Buch wird schwarz-weiß. Einfach, weil ich nicht das Touristische damit verbinde. Die Farbenpracht wäre mir zu einfach. Und vielleicht zu oberflächlich. Wie in meinem Bildband "Brasilia". Es gibt dieses Wort "Saudade", eines der wichtigsten portugiesischen Wörter. Im Groben übersetzt heißt es "Sehnsucht". Es ist aber ein viel, viel größeres Wort, weil es kulturell mit der Unterdrückung in Lateinamerika zu tun hat. Es gibt eine ganz große Sehnsucht in diesem Land, Brasilien, und das ist das, was mich damals angetrieben hat: dem Gefühl nachzugehen und zu versuchen, "Saudade" in der Gesellschaft zu finden.
Bei Hawaii ist es ähnlich. Da ist es nicht die Sehnsucht, eher das "Aloha" - diese Offenheit, diese Vielschichtigkeit, dieses Humanistische, das wollte ich abbilden. Schwarz-weiß ist für mich eine Reduktion auf wesentliche Dinge. Ich habe immer das Gefühl, Farbe lenkt ab. Schwarz-Weiß hat etwas Zeitloses für mich und es hat gleichermaßen eine Distanziertheit, die ich mag in meiner Fotografie. Ich versuche ja eben nicht zu sagen, das ist dokumentarisch, sondern es ist meine subjektive Wahrnehmung. Es ist ein Ausschnitt, meine Perspektive auf ein Thema.
Und wann gehst du das Risiko der Farbe ein?

Ein Ausschnitt, dokumentarisch, zeitlos - für immer.
(Foto: © Olaf Heine / Courtesy of CAMERA WORK Gallery)
Bei Ruanda habe ich das gemacht. "Rwandan Daughters" wird aktuell wieder ausgestellt, in der Kunsthalle Rostock. Gerade war der 30. Jahrestag des Völkermords. Da hatte ich mich ganz bewusst entschieden, nicht zeitlos sein zu wollen. Ich habe die Gefahr gesehen, dass das Thema in Schwarz-weiß von den Betrachtern als etwas rein Historisches angesehen werden würde, als ein reiner Völkermord. Es geht aber weiterhin um das Hier und Jetzt, es geht um die Frauen, was sie 25, 26 Jahre nach dem Völkermord ausmacht, was aus ihnen geworden ist. Das sind alles Opfer sexualisierter Gewalt, während des Völkermords, also während eines militärischen Konflikts. Und da ziehe ich die Parallele zur Jetztzeit: Denn etwas Ähnliches findet gerade statt, wenige 1000 Kilometer von hier in der Ukraine. In Israel. Im Gazastreifen, in iranischen Gefängnissen. Es ist ein tagesaktuelles Thema, und ich wollte das Projekt ganz bewusst durch die Wahl der Farbe im Hier und Jetzt ansiedeln. Das war mir wichtig.
Zurück nach Hawaii - bei mir kristallisiert sich ein Gedanke heraus: Ich muss da hin.
(lacht) Das verstehe ich. Ich habe mir vor 25 Jahren nicht vorgenommen, ein Buch über Hawaii zu machen, es ist erst entstanden, je mehr ich dort war. Und wie gesagt, ich war am Anfang beruflich dort, ein, zwei Male. Dann habe ich vor Ort tauchen gelernt, habe das als Freizeitsport für mich entdeckt, bin immer wieder gekommen. Dann habe ich meine Flitterwochen dort verbracht, Hawaii meiner Familie gezeigt. Wir hatten irgendwann Bekannte und Freunde dort und ich habe immer fotografiert. Und langsam habe ich gemerkt, Mensch, jetzt hast du schon ordentlich was angesammelt, daraus kann man ja was machen. Ich habe schließlich mal einen ganzen Winter dort verbracht und gezielt Surfer fotografiert und porträtiert. Dann habe ich eine Modegeschichte gemacht, und so bin ich in Kontakt mit Menschen gekommen und habe immer mehr gelernt. Vor allem auch über die ökologischen Themen.
Ich stelle mir Surfer als eigenes Völkchen vor, immer die Welle vor Augen …
Ach, die haben immer Zeit für einen Talk. Nehmen wir Robby Naish, der ist ja den meisten bekannt: ein Surfer, der schon als Teenager Weltmeister wurde, oft auf Sylt, weil es auch da die passenden Winde gibt. Oder nehmen wir einen Deutschen, Sebastian Steudtner, der hält gerade den "Guinness Buch"-Rekord für die größte Welle. Der ist auf Hawaii aufgewachsen, den habe ich letztes Jahr dort wieder getroffen, als er seine Familie besuchte, und war dann mit ihm surfen an verschiedenen Orten, auch tauchen. Nein, die Surfszene ist - wie insgesamt Hawaii –-sehr familiär. Wenn man dann ein bis drei Leute kennt und miteinander klarkommt, dann wird man weiterempfohlen (lacht).
Man liest immer wieder, dass sehr reiche Menschen sich dort Land kaufen wollen und das immer wieder Schwierigkeiten mit sich bringt.
Momentan sind es die Tech-Entrepreneure aus Kalifornien und die Wall-Street-Typen, die tatsächlich die Beachfront-Properties aufkaufen, also die edlen Grundstücke am Wasser. Die Gentrifizierung hat da genauso Einzug genommen, wie das hier in Berlin der Fall ist. Das Leben wird teurer und deswegen kann man sich auch auf Hawaii mit traditionellen, wertvollen Handwerken nicht mehr den Lebensunterhalt leisten. Also, ganz klar, Touristen sollen gern kommen, weil die natürlich Geld bringen. Wovon ich wirklich abraten würde, ist dort Land zu kaufen, allein, weil der Hawaiianer sagt, dass das Land nicht einer einzelnen Person, sondern der Community, der Gemeinschaft, gehört.
Aber wäre es nicht okay, wenn diese sehr reichen Leute, die Land kaufen, dann auch die Küsten schützen?
Da bin ich mir nicht so sicher. Das beste Beispiel ging vor zwei, drei Jahren durch die Presse: Mark Zuckerberg hat mehrere Hektar gekauft. Die Strände dort sind öffentlich - er wollte aber die Strände für sich haben. Es war ein langer Prozess, es ging dann vor die Gerichte. Er hat es nicht geschafft. Ich habe mit Surfern und Rettungsschwimmern, also Leuten, die eine wichtige Funktion auf diesen Inseln haben und sehr angesehen sind, gesprochen, einige sind schon in den 70er-, 80er-Jahren dort gewesen, und die sagen, "wir sind seit Jahrzehnten hier, aber wir können uns das Leben nicht mehr leisten". Das ist dramatisch. Ein sehr bekannter Surfboard-Shaper, Dick Brewer, hat mir erzählt - er ist inzwischen leider gestorben -, dass es, als er in den 60er-Jahren an die Küste kam, drei, vier Hütten gab. Und die Surfer, eine Handvoll Freaks, Vagabunden, Aussteiger, die diesen Traum hatten vom Surfen, und einfach nur fürs Surfen lebten. Irgendwann wurden es natürlich ein paar mehr Hütten, ein paar Hundert. Inzwischen stehen da Villen und Supermärkte.
Hawaii ist nicht nur Natur und Wasser, sondern es ist auch Großstadt, mit Honolulu als Hauptstadt und einem Finanzzentrum.
Ja, und die acht Inseln im Süden werden immer touristischer, der Norden bleibt jedoch ursprünglicher und wilder. Es hat sich unglaublich verändert. Das Paradies, so wie man es im Kopf hat, gibt es nicht mehr. Es ist so, wie Marcel Proust sagte: "Die wahren Paradiese sind die Paradiese, die wir verloren haben." Es ist aber immer noch wahnsinnig schön auf Hawaii, man findet das Paradies hier auf jeden Fall - aber es ist in Gefahr.
Mit Olaf Heine sprach Sabine Oelmann
Die Galerie Camera Work in der Berliner Kantstraße präsentiert die Ausstellung "Hawai'i" mit über 40 monochromen Werken des Künstlers.
Noch bis zum 20. Mai 2024 zeigt die Kunsthalle Rostock anlässlich des 30. Jahrestages des Völkermords in Ruanda die Ausstellung "Rwandan Daughters" mit Werken von Olaf Heine.
Quelle: ntv.de