Panorama

Erster Versuch nach dem ErdbebenJapaner scheitert am Mount Everest

27.09.2015, 12:18 Uhr
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Der Erste nach dem Beben: Kuriki wollte mit seinem Aufstieg ein Zeichen setzen. (Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal hat es noch kein Mensch wieder auf den Gipfel des Mount Everest geschafft. Auch ein Japaner, der die angeschlagene Tourismusbranche unterstützen wollte, muss schließlich umkehren.

Der Versuch eines japanischen Bergsteigers, nach dem schweren Erdbeben im Himalaya vom April als Erster den Mount Everest zu erklimmen, ist gescheitert. Nobukazu Kuriki kündigte am frühen Morgen auf Facebook an, dass er aufgebe und den Abstieg antrete. Er habe mit all seiner Kraft versucht voranzukommen, doch im sehr hohen Schnee benötige er dafür "zu viel Zeit". Er habe begriffen, dass er nicht lebend zurückkommen werde, sollte er weitergehen, und sich daher zur Rückkehr entschlossen.

Der 33-Jährige war mit einem Team bis zum Basislager 2 auf etwa 6400 Meter Höhe vorgedrungen und wollte von dort aus allein und ohne Sauerstoffgerät bis zum 8848 Meter hohen Gipfel aufzusteigen. Er hatte die erste und bisher einzige Aufstiegsgenehmigung seit dem verheerenden Erdbeben vom 25. April erhalten.

Versuch Nummer 5

Die Himalaya-Region war im April und Mai von zwei schweren Erdbeben erschüttert worden. In Nepal kamen etwa 8900 Menschen ums Leben. Am Mount Everest wurde eine massive Lawine ausgelöst, die das Basislager teilweise zerstörte und 18 Menschen in den Tod riss. Hunderte Bergsteiger brachen ihre Versuche ab, den höchsten Berg der Welt zu besteigen. Seither war der 8848 Meter hohe Berg gesperrt.

Es war bereits Kurikis fünfter Versuch, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen. Er wollte dadurch nach eigenen Angaben auch die Tourismusbranche in Nepal unterstützen, die nach dem Erdbeben erhebliche Verluste erlitt. Bei einem früheren Versuch im Jahr 2012 hatte Kuriki neun Finger durch Erfrierung verloren.

Am Mount Everest hatte sich bereits in der vorvergangenen Sommersaison ein schweres Unglück ereignet. 16 Sherpas wurden im April 2014 durch eine Lawine getötet, als sie die Route zum Gipfel vorbereiteten. Die Herbstsaison gilt wegen starker Winde, extremer Temperaturen und kürzerer Tage als schwierig und gefährlich.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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