Panorama

"Widerwärtige Tat" Mutmaßliche Hakenkreuz-Schmierer gefasst

Hinweise aus der Bevölkerung bringen die Ermittler auf die Spur der beiden Verdächtigen.

Hinweise aus der Bevölkerung bringen die Ermittler auf die Spur der beiden Verdächtigen.

(Foto: picture alliance / Patrick Seege)

Ein syrisches Kind stirbt bei einem Verkehrsunfall in Mecklenburg-Vorpommern. Wenig später tauchen am Unglücksort fremdenfeindliche Schmierereien auf. Nun nahm die Polizei zwei Tatverdächtige fest.

Am Unfallort eines tödlich verunglückten syrischen Kindes im mecklenburgischen Schönberg hatten Unbekannte im Juli Hakenkreuze gesprüht. Nun ermittelte die Polizei zwei Tatverdächtige, wie die Staatsanwaltschaft Schwerin mitteile.

Die Ermittler gehen von einem fremdenfeindlichen Motiv der beiden 22 und 23 Jahre alten Verdächtigen aus dem Ort aus. Ihre Wohnungen waren am Donnerstag durchsucht worden. Dabei sei zwar die verwendete Sprühfarbe nicht gefunden worden, der Tatverdacht bestehe wegen weiterer Ermittlungsergebnisse aber weiter, hieß es. Hinweise aus der Bevölkerung hätten die Ermittler auf die Spur der beiden Verdächtigen gebracht.

Der neun Jahre alte Junge war im Juni mit seinem Fahrrad ins Schlingern geraten, von einem Traktor erfasst und tödlich verletzt worden. Am 8. und am 28. Juli waren auf dem Gehweg am Unglücksort jeweils ein metergroßes Hakenkreuz und der Schriftzug "1:0" gesprüht worden.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig von der SPD sprach im "Nordkurier" von einer "widerwärtigen Tat". "Es gibt nichts Schlimmeres, als das eigene Kind zu verlieren", sagte Schwesig. "Ich bin entsetzt, wie man so hasserfüllt sein kann."

Landesinnenminister Lorenz Caffier von der CDU sagte der "Bild"-Zeitung, die Schmierereien seien "eine erschütternde Verhöhnung des Opfers". Eine unmittelbare rechte Szene innerhalb des Ortes Schönberg gebe es nicht, so Caffier. Ein Zusammenhang zwischen den Hakenkreuzschmierereien und dem tragischen Unfall sei aber "stark anzunehmen". Die Familie des Jungen lebt seit 2015 in Deutschland.

Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen