Drei Monate auf der FluchtMutmaßlicher Todesschütze von Menden in Serbien gefasst

In einer Wohnsiedlungen in Menden fallen im August Schüsse auf offener Straße. Ein Deutscher stirbt, ein Türke wird schwer verletzt. Der mutmaßliche Schütze kann entkommen und ist über drei Monate auf der Flucht. Nun melden Ermittler einen Fahndungserfolg im Ausland.
Drei Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann im sauerländischen Menden ist der flüchtige Tatverdächtige in Serbien gefasst worden. Der 40-Jährige wurde bei einer Kontrolle entdeckt, wie die Staatsanwaltschaft Arnsberg und die Polizei Hagen gemeinsam mitteilten. Der mutmaßliche Täter hielt sich demnach unter falschen Personalien in Serbien auf.
Den Angaben zufolge konnte M. im Rahmen der Ermittlungsarbeit von Staatsanwaltschaft, Mordkommission und Zielfahndern des Landeskriminalamts ausfindig gemacht werden. Weitere Angaben zur Festnahme und zum möglichen Motiv machte die Polizei nicht.
Der Mann, der in Menden wohnhaft war, soll nun nach Deutschland überführt werden. Er soll nach einem Streit in einem Wohngebiet der Stadt am 22. August zwei Männer niedergeschossen haben. Ein 45-jähriger Deutscher starb. Ein zweiter Getroffener, ein 49 Jahre alter Türke, wurde schwer verletzt. Er hatte Schüsse in Brust und Oberarm erlitten und wurde in eine Spezialklinik gebracht, schwebte aber nicht in Lebensgefahr.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen alle Opfer Handwerker sein. Sie sollen zuvor für den Tatverdächtigen gearbeitet haben und mit ihm in Streit geraten sein. Die Ermittler gehen von einer "gezielten Tat" des 40-jährigen Verdächtigen aus. Seitdem war der 40-Jährige flüchtig. Nach ihm wurde mit Foto und vollem Namen per europäischem Haftbefehl gefahndet. Der mutmaßliche Täter hat laut Staatsanwaltschaft die serbisch-montenegrinische Staatsangehörigkeit.
Eine am Tatort festgenommene 40 Jahre alte Frau war Stunden später wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, wie Staatsanwältin Annika Berg schilderte. Nach derzeitigem Kenntnisstand lasse sich bei ihr keine Tatbeteiligung feststellen. Es handele sich um die Ehefrau des mutmaßlichen Täters. Sie stamme aus Bosnien-Herzegowina. Die Frau soll mit dem mutmaßlichen Schützen nach den Schüssen weggefahren und später aus unbekannten Gründen allein zum Tatort zurückgekehrt sein. Dort wurde sie festgenommen.