Grausamer Fall in Neuseeland Mutter muss wegen dreifacher Kindstötung 18 Jahre ins Gefängnis
26.06.2024, 17:10 Uhr Artikel anhören
Das Christchurch High Court hat die Frau zu 18 Jahren Haft verurteilt. Diese werde sie so lange in einer psychiatrischen Anstalt absitzen, bis ihr psychischer Zustand eine Verlegung in ein Gefängnis erlaubt.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Nach einem Umzug von Südafrika nach Neuseeland scheinen die Umstellung und der Stress eine Mutter so sehr zu überfordern, dass sie in einer Kurzschlussreaktion ihre drei Töchter tötet. Ein Gericht in Christchurch verurteilt sie nun zu 18 Jahren Haft.
Ein Gericht in Neuseeland hat eine Frau wegen der Ermordung ihrer drei kleinen Töchter zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Lauren D. werde ihre Haftstrafe in einer psychiatrischen Klinik antreten, teilte ein Vertreter des Gerichts in Christchurch mit.
Vor der Lokalpresse sagte D., sie sei "gescheitert". "Ich übernehme die Verantwortung dafür, unsere drei hübschen Mädchen von dieser Welt genommen zu haben", sagte sie. Sie wolle die Gelegenheit nutzen, "um die tiefste und aufrichtigste Reue zu bekunden für das extreme Leid", das sie ihren Kindern und ihrer Familie angetan habe, fügte sie hinzu.
D. war im August vergangenen Jahres des dreifachen Mordes schuldig gesprochen worden. Sie hatte ihre zweijährigen Zwillinge Maya und Karla und ihre sechsjährige Tochter Liane erstickt. Das Verbrechen beging sie im September 2021 in ihrem Haus in der Hafenstadt Timaru, während ihr Mann mit Kollegen bei einem Abendessen war. Als er nach Hause kam, fand er seine drei toten Töchter. Die Familie war wenige Wochen zuvor von Südafrika nach Neuseeland gezogen; der Vater kehrte inzwischen nach Südafrika zurück.
Während des Prozesses hatte D. die Ermordung ihrer Töchter zugegeben, zu ihrer Verteidigung aber vorgebracht, der Umzug habe bei ihr Stress ausgelöst und zu Unzurechnungsfähigkeit und schließlich den Kindestötungen geführt. Nach neuseeländischem Recht ist von Kindestötung die Rede, wenn eine Mutter "zum Tatzeitpunkt in einem Zustand geistiger Verwirrung war". Auf Beschluss des Richters Cameron Mander kann D. jederzeit einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung stellen. Normalerweise steht in Neuseeland auf Mord lebenslange Haft.
Quelle: ntv.de, mes/AFP