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300 Karat mit Geschichte Mysteriöses Collier für 4,55 Millionen Euro versteigert

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Dieses seltene Diamantencollier aus dem 18. Jahrhundert ist geschichtsträchtig.

Dieses seltene Diamantencollier aus dem 18. Jahrhundert ist geschichtsträchtig.

(Foto: picture alliance / empics)

Die Diamantkette aus dem 18. Jahrhundert schmückte die Hälse britischer Adeliger. Jetzt taucht sie erstmals seit 50 Jahren bei einer Auktion auf. Ein 300 Karat schweres Collier wechselt in Genf für mehrere Millionen Euro den Besitzer.

Manch einer sagt, ein Schmuckstück kann viele Geschichten erzählen. Auf das 300-Karat-Diamantcollier, das bei einer Sotheby's-Auktion in Genf für rund 4,55 Millionen Euro versteigert wurde, trifft das sicherlich zu. Nicht nur bei verschiedenen Krönungen britischer Könige und Königinnen trugen Adelige das kostbare Juwel um den Hals. Möglicherweise waren die Diamanten ausschlaggebend für den Sturz einer französischen Königin.

Das Schmuckstück aus dem 18. Jahrhundert mit etwa 300 Karat Diamanten wurde vor der Auktion "Royal and Noble Jewels" von Sotheby's auf einen Verkaufspreis von 1,8 bis 2,8 Millionen US-Dollar geschätzt. Die aus drei Diamantreihen gearbeitete Halskette wird an beiden Enden von beeindruckenden Pompons gesäumt. Die Machart hebe die Transparenz der Edelsteine hervor und verleihe diesem "seltenen und sehr wichtigen" Stück eine große Geschmeidigkeit, hieß es in einer Erklärung des Auktionshauses.

Dem Leiter der Schmuckabteilung des Auktionshauses Sotheby's, Andres White Correal, zufolge hat die Diamantkette die Jahrhunderte wie durch ein "Wunder" unversehrt überstanden. "Dieses spektakuläre antike Juwel ist ein unglaublicher Überlebender der Geschichte", hieß es in einer Erklärung vor dem Verkauf. Das Collier war nach Angaben des Auktionshauses seit rund 50 Jahren im Besitz eines asiatischen Sammlers.

Kampf um die Juwelen

Bei der Auktion kam es laut "The Guardian" zu einem heftigen Bietergefecht, zwischen Bietern vor Ort und einer unbekannten Käuferin, die ihr Gebot telefonisch abgab. "Sie war bereit zu kämpfen und das hat sie getan", wie White Correal der AFP sagte.

Schließlich ersteigerte die Unbekannte die Halskette für 3,55 Millionen Schweizer Franken (3,79 Millionen Euro). Mit Steuern und Provisionen zahlt sie für das Collier somit 4,26 Millionen Schweizer Franken (4,55 Millionen Euro). Nach der Versteigerung nannte White Correal die Auktion "eine elektrisierende Nacht".

"Es gibt offensichtlich eine Marktnische für historische Juwelen mit einer fabelhaften Herkunft", sagte White Correal. "Die Menschen kaufen nicht nur das Objekt, sondern auch die ganze Geschichte, die damit verbunden ist."

Ein Collier mit Geschichte

Das Collier war laut Auktionshaus innerhalb einer aristokratischen Familie vererbt worden. Bekannt sind demnach zwei Anlässe, bei denen es in der Öffentlichkeit getragen wurde: die Krönung von König George VI. im Jahr 1937 und die Krönung von dessen Tochter, Königin Elizabeth II., im Jahr 1953.

Ansonsten ist wenig über die Geschichte der Kette bekannt. Das Auktionshaus geht davon aus, dass ein so beeindruckendes antikes Schmuckstück nur für eine königliche Familie geschaffen worden sein kann. Demnach soll es wahrscheinlich in den zehn Jahren vor der Französischen Revolution kreiert worden sein.

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Einige der Diamanten der außergewöhnlichen Halskette sollen aus dem Schmuckstück stammen, das im Mittelpunkt der sogenannten Halsbandaffäre stand - ein Skandal in den 1780er-Jahren, in den die damalige französische Königin Marie Antoinette verwickelt war.

Die Königin wurde später in dieser Affäre als unschuldig befunden. Trotzdem vertiefte der Skandal die Wut über die sorglose Extravaganz der Königin in der Bevölkerung. Ein Ruf, der Marie Antoinette 1793 den Kopf kostete.

Quelle: ntv.de, rwe/AFP/dpa

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