Brennpunkt der Pandemie New York meldet 800 neue Corona-Tote
09.04.2020, 20:02 Uhr
New York ist der Brennpunkt der Pandemie in den USA.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mit 799 neuen Coronavirus-Todesopfern an nur einem Tag verzeichnet New York einen neuen, traurigen Rekordwert. Doch trotz der steigenden Zahlen scheint der US-Bundesstaat die Pandemie in den Griff zu bekommen: Laut Gouverneur Cuomo funktionieren die Ausgangsbeschränkungen "besser, als alle dachten".
In den USA sind den zweiten Tag in Folge fast 2000 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore belief sich die Zahl der Toten somit insgesamt auf knapp 15.000. Insgesamt haben sich mehr als 430.000 mit dem neuartigen Virus angesteckt - das Land hat somit mit Abstand die meisten Infizierten weltweit. Auf Platz zwei liegt Spanien mit derzeit insgesamt 152.000 nachgewiesenen Fällen.
Die meisten Todesopfer verzeichnet der US-Bundesstaat New York, die Zahlen steigen weiter an. Wie Gouverneur Andrew Cuomo sagte, starben am Mittwoch 799 Menschen an den Folgen einer Infektion - die höchste bislang gemeldete Zahl. Am Dienstag gab es in dem Bundesstaat 731 Todesopfer. Insgesamt verzeichnete New York damit bislang 7067 Coronavirus-Tote.
Zugleich betonte Cuomo, dass die Zahl der Einlieferungen von Patienten in Krankenhäuser zurückgehe. Die Zahl der Krankenhauspatienten sei netto um 200 gestiegen. "Das ist die niedrigste Zahl, seitdem dieser Albtraum begonnen hat." Das sei die niedrigste Steigerung seit drei Wochen, damit entwickelten sich die Zahlen weitaus besser als die Prognosen voraussagten, was Cuomo vor allem auf die Wirksamkeit der Ausgangsbeschränkungen zurückführte. "Sie funktionieren besser, als alle dachten", sagte der Gouverneur.
"Wir können uns nicht entspannen"
Die Infektionskurve flache zwar ab, die Anstrengungen zur Eindämmung des Virus dürften aber nicht nachlassen, mahnte der Gouverneur. "Wir können uns nicht entspannen." Er appellierte an die Bevölkerung, weiterhin so wenig wie möglich das Haus zu verlassen. Cuomo redete auch von der Wiedereröffnung der Wirtschaft, die sehr vorsichtig und schrittweise stattfinden müsse. Es gebe zudem die Gefahr neuer Infektionswellen, vor allem, wenn das Virus mutiere. Auch der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnte die US-Regierung vor übereilten Lockerungen der Maßnahmen.
New York ist der Brennpunkt der Pandemie in den USA. In dem Bundesstaat mit der gleichnamigen Millionenstadt gibt es mit Abstand die meisten Infektionsfälle und Todesopfer. Das Weiße Haus warnte vergangene Woche, dass es trotz Maßnahmen zur Eindämmung zwischen 100.000 und 240.000 Tote in den USA durch das Coronavirus geben könnte.
Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen werden immer dramatischer. In der vergangenen Woche meldeten sich 6,6 Millionen Menschen neu arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am heutigen Donnerstag mitteilte. Damit haben binnen drei Wochen fast 17 Millionen Menschen in den USA ihren Job verloren. Die US-Notenbank Fed legte ein Notfallprogramm in Höhe von 2,3 Billionen Dollar auf. Die Pandemie hat die Wirtschaftsaktivität in vielen Branchen weitgehend zum Erliegen kommen lassen. Zahlreiche Betriebe mussten zumindest vorübergehend schließen.
Quelle: ntv.de, lri/dpa/AFP