"Gefahr für die Demokratie" Pelosi-Angreifer zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt
29.10.2024, 21:47 Uhr Artikel anhören
Beim Angriff auf Paul Pelosi wurde der Täter von Polizisten festgenommen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die Tat löst vor zwei Jahren in den USA Entsetzen aus. Mit einem Hammer bewaffnet zieht David DePape los, um Nancy Pelosi die Kniescheiben zu zertrümmern. Er trifft jedoch ihren Mann und verletzt ihn schwer. Ein Gericht verurteilt den Angreifer jetzt zu einer lebenslangen Haft.
Der Angriff mit einem Hammer auf den Ehemann von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi im Jahr 2022 hat für den Täter schwerwiegende Folgen. Ein Richter im Bundesstaat Kalifornien verurteilte ihn nun zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe, ohne die Möglichkeit, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden. Zuvor wurde gegen den Hammer-Angreifer David DePape bereits von einem anderen Gericht eine 30 Jahre lange Haftstrafe verhängt.
Der Richter des Obersten Gerichts des San Francisco County, Harry Dorfman, sagte laut dem Fernsehsender NBC, dass es seine "Absicht ist, dass Herr DePape nie aus dem Gefängnis kommt. Er kann nie auf Bewährung entlassen werden." Der Verteidiger forderte eine mildere Strafe, da DePape zuvor nie auffällig gewesen und in ein Netz von Verschwörungstheorien geraten sei. Es handle sich um einen "friedlichen und gesetzestreuen" Menschen. Doch auch die Bezirksstaatsanwältin von San Francisco, Brooke Jenkins, war anderer Ansicht. Sie sagte, dass DePape "jetzt zur Rechenschaft gezogen" werde. Er stelle eine "Gefahr für die Demokratie" dar.
Der heute 84 Jahre alte Paul Pelosi war Ende des Jahres 2022 - wenige Tage vor den US-Kongresswahlen - im Haus des Ehepaares in San Francisco überfallen und schwer verletzt worden. Er musste nach dem Angriff wegen eines Schädelbruchs und ernster Verletzungen am rechten Arm und an den Händen operiert werden. Der Täter hatte es auf die damalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses selbst abgesehen, sie bei dem Überfall aber nicht angetroffen. Er wurde noch am Tatort festgenommen.
Die Tat hatte damals in den USA Entsetzen und eine Debatte über politisch motivierte Gewalt ausgelöst. US-Medien deckten kurz nach der Tat auf, dass sich der Angreifer auf seinen Online-Profilen für diverse Verschwörungstheorien und Lügen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump über angeblichen Betrug bei der Präsidentenwahl 2020 interessierte.
Die Polizei gab damals an, der Täter habe vorgehabt, die damalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses als Geisel zu nehmen und ihr "die Kniescheiben zu zertrümmern". Er habe die Demokratin in den Rollstuhl zwingen wollen, um anderen Kongress-Abgeordneten zu zeigen, dass ihre "Handlungen Konsequenzen haben".
Quelle: ntv.de, mpa/dpa