Fast-Katastrophe in den USAPilot peilt Landebahn mit vier Flugzeugen an

Gerade nochmal gut gegangen: Ein Pilot steuert bei der Landung anstelle der Landebahn auf die parallele Wartespur zu. Dort warten vier vollbesetzte Flieger auf den Abflug.
Ein Flugzeug von Air Canada hat am vorigen Freitag kurz vor Mitternacht bei der Landung auf dem Flughafen der Stadt San Francisco Kurs auf die falsche Bahn genommen. Statt der von den Fluglotsen zugewiesenen Landebahn habe der Pilot des Airbus A320 einen Rollweg nebenan angesteuert. Dort standen vier Flugzeuge, die auf die Startfreigabe warteten. Das teilte die US-Flugaufsichtsbehörde FAA mit. An Bord der Air-Canada-Maschine befanden sich 135 Passagiere.
Nach ersten Erkenntnissen der kanadischen Unfalluntersuchungsbehörde TSB überflog der Air-Canada-Jet die Flugzeuge in nur 30 Metern Höhe. "Das ist sehr nah. Extrem nah sogar", sagt der ehemalige United Airlines Pilot und Geschäftsführer der "Aero Consulting Experts" zu "the Mecury News" und sprach von einer "tragischen Verkettung der Ereignisse."
Die Handlungsschnelligkeit der Fluglotsen verhinderte den Crash dann letztlich. Der Pilot eines der Flugzeuge am Boden meldete den Fluglotsen im Tower, dass die Air-Canada-Maschine "direkt über uns geflogen" sei und offenbar beabsichtige, auf einem Rollweg zu landen.
Zu den Ursachen für das Missverständnis war zunächst noch nichts bekannt. Der Pilot könnte durch die Lichter auf der Landebahn verwirrt worden sein, heißt es nach FFA-Angaben. Eine der zwei regulären Landebahnen war geschlossen und auch die Lichter, die den Piloten als Orientierungshilfe dienen, waren abgeschaltet.
Die Flugsicherung habe daraufhin einen sofortigen Abbruch der Landung und ein Durchstarten der Maschine angeordnet. Im zweiten Versuch habe die Landung ohne Probleme geklappt. Die FAA hat bereits mit der Untersuchung des Falles begonnen.