Glätte- und SturmgefahrPolarluft trifft Unwettertief - zum ersten Advent schneit es

Dieses Wochenende wird frühwinterlich: Zum Wochenende kühlt es deutlich ab und in einigen Regionen fällt der erste Schnee, woanders wird es eher nasskalt und stürmisch. Von Dauer ist der Wintereinbruch aber noch nicht.
Dieses Wochenende wird frühwinterlich: Zum Wochenende kühlt es deutlich ab und in einigen Regionen fällt der erste Schnee, woanders wird es eher nasskalt und stürmisch. Von Dauer ist der Wintereinbruch aber noch nicht.
ntv.de: Am ersten Advent soll der Winter nach Deutschland kommen. Wie sind die Aussichten am Wochenende?
Björn Alexander: Die Wetterlage stellt sich jetzt erst einmal um in Richtung Frühwinter. Tief "Andreas" kommt aus Norden mit einem Schwall Polarluft und nimmt gleichzeitig Kontakt zum Unwettertief "Yilmaz" am Mittelmeer auf. Somit kommt zur Kälte auch noch eine Ladung Feuchtigkeit.
Was bedeutet das für das Wetter in Deutschland?
Dass die Schneefallgrenze sinkt und die Temperaturen am Wochenende keine 5 Grad mehr erreichen. Zudem breitet sich der Nachtfrost bis in den Norden aus. Eine Kombination, die ihren Höhepunkt in der neuen Woche erreicht. Ausgerechnet zum Start in den Berufsverkehr ist es deutschlandweit frostig mit Glättegefahr durch Reif, gefrierende Nässe oder auch Schnee oder Schneematsch.
Wie viel Schnee wird denn fallen?
Im Bergland im Süden sind bis um die 30 Zentimeter drin. Die Mittelgebirge dürften gerne mal um die 5 bis 15 cm bekommen. Und selbst im Flachland sind weiße Überraschungen in Form der ersten Schneedecke der Saison durchaus wahrscheinlich.
Ist dieser Wintereinbruch nachhaltig?
Zumindest bis zu Beginn der kommenden Wetterwoche bis einschließlich Dienstag wird er uns beschäftigen. Zum meteorologischen Winteranfang am 1. Dezember erwartet uns dann aber schon der nächste Wetterwechsel. Mit dem nächsten Tief kommt kurz mal mildere Luft heran, bringt Tauwetter und sorgt für ein erhöhtes Sturmpotenzial.
Also der erste Wintersturm?
Ob es tatsächlich ein deutschlandweites und intensives Sturmereignis wird, sehen die Wettermodelle noch sehr unterschiedlich. Fakt ist aber: nach dem teils dauertrüben und oft langweiligen November will der Dezember 2021 ein anderes Tempo vorlegen.
Lässt sich dabei schon etwas zum längerfristigen Trend in Richtung Weihnachten ableiten?
Für konkrete Aussagen ist es natürlich noch viel zu früh. Aber zumindest sehen die experimentellen Langfristprognosen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA derzeit einen normal temperierten Dezember auf uns zukommen. Im Prinzip eine kleine Sensation. Denn in der Regel sind diese Prognosen, ebenso wie die Realität am Ende des Monats, meistens zu warm bis deutlich zu warm. Und dementsprechend könnte das Rennen um die weiße Weihnacht 2021 eine spannende Geschichte werden.
Da schauen wir doch mal auf das nahe liegende Wetter zum Trend in den Advent. Was erwartet uns da?
Bereits zum Freitag setzt im Süden aus den Alpen heraus leichter Schneefall ein. Dabei zuckert es bis auf 500 Meter runter schon mal an. Direkt an den Alpen sind Neuschneemengen von 5 bis 10 Zentimeter zu erwarten. Der Westen bekommt ebenfalls Schauer, die ab 300 bis 500 Metern Höhe in Schnee übergehen und ebenfalls für Glätte sorgen können. Denn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ist das Bergland winterlich, während es im Flachland noch bis zu 5 Grad werden. Vor allem im Norden weht dabei ein lebhafter Wind mit Sturmböen an der Nordsee.
Und am Wochenende?
Am Samstag geht es im Osten meistens trocken mit zeitweiligem Sonnenschein weiter. Im großen Rest ist es hingegen durchwachsen mit Regen, Schneeregen und Schnee. Die Schneefallgrenze liegt oft bei 300 bis 500 Meter. Zum Teil können die Flocken aber auch weiter runterfallen. Dazu erreichen die Temperaturen nämlich maximal 0 bis 4 Grad.
Wie sieht es am Sonntag aus?
Vielfach ist es wolkig oder bedeckt und wiederholt gehen Schauer nieder. Oberhalb von 300 Metern durchweg als Schnee. Und auch darunter können Schnee, Schneeregen und Graupel in heftigeren Schauern für geschlossene Schneedecken sorgen. Die Temperaturen gehen nochmals zurück bei minus 1 bis plus 4 Grad mit Dauerfrost auf den Bergen.
Was bringt uns der Wochenstart?
Nach frostiger und verbreitet glatter Nacht könnten die Frühstunden auf unseren Straßen ziemlich angespannt verlaufen. Zumal in der Mitte und im Süden weitere Schneeschauer möglich sind. Besser sieht es tagsüber im Norden mit mehr Sonne aus. Die Temperaturen erreichen hierbei höchstens noch minus 2 bis plus 4 Grad.
Dann kommt der nächste Umschwung?
So sieht es aus. Am Dienstag ist es zwar bei 0 bis 6 Grad noch im frühwinterlichen Bereich. Am Mittwoch werden es dann aber 4 bis knapp 10 Grad mit einem teilweise stürmischen Wind, sodass es das bisschen Schnee bis in die mittleren Lagen rasch dahinraffen dürfte. Und damit es auch nicht langweilig wird, geraten wir ab Donnerstag wieder auf die kalte Rückseite des möglichen Sturmtiefs, sodass die Temperaturen und die Schneefallgrenze erneut sinken und auch das zweite Adventswochenende frühwinterlich bis nasskalt werden könnte.