Panorama

Razzia bei Silvester-Vandalen Polizei findet weitere Böller bei Berliner Kugelbombern

Die Verdächtigen verursachten immensen Schaden.

Die Verdächtigen verursachten immensen Schaden.

(Foto: picture alliance/dpa)

In der Silvesternacht sorgten mehrere junge Männer mit Explosionen für 100.000 Euro Schaden. Am Morgen durchsuchen 150 Beamte mehrere Wohnungen von acht Verdächtigen in Berlin. Die Ermittler finden viele Hinweise auf weitere Böller und Drogen - auch eine Waffe ist dabei.

Nach massiven Zerstörungen durch Kugelbomben an Silvester in Berlin hat die Polizei mehrere Wohnungen in den Stadtteilen Neukölln und Schöneberg durchsucht. Unter Verdacht stehen acht Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Insgesamt wurden den Angaben zufolge neun Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Bei der Razzia wurden Mobiltelefone sichergestellt sowie Pyrotechnik, Betäubungsmittel und eine Schreckschusswaffe beschlagnahmt. Festnahmen erfolgten nicht.

Den Ermittlern zufolge sollen die Männer in der Silvesternacht zunächst eine Litfaßsäule in Berlin-Schöneberg mit einem Böller komplett zerstört haben. Anschließend zündeten sie an der gleichen Kreuzung einen weiteren "pyrotechnischen Gegenstand", den sie mit zwei Holzpaletten abgedeckt hatten.

Durch die Explosion wurden die Paletten etwa 50 Meter weit an ein gegenüberliegendes Gebäude geschleudert. Zudem gingen an der Kreuzung die Fenster zahlreicher Häuser sowie diverser parkender Autos zu Bruch. Rund um die Pallasstraße hatte es in zurückliegenden Silvesternächten und auch an Halloween immer wieder Krawalle gegeben. Deshalb galt für den Bereich beim vergangenen Jahreswechsel ein Böllerverbot.

Bei X hatte die Polizei am Morgen von zwei Kugelbomben gesprochen. In dem geteilten Video ist zu sehen, wie schwer bewaffnete Polizisten in einem Wohnblock an der Pallasstraße im Stadtteil Schöneberg leise die Treppen hochsteigen. Es wird an eine Tür gehämmert. Dann folgt der Ruf "Polizei".

Durch die umherfliegenden Glassplitter wurden laut Ermittlern vier Frauen und ein Mann im Alter von 28 bis 45 Jahren verletzt. Der Sachschaden lag bei mehr als 100.000 Euro. Die Männer werden der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, der gefährlichen Körperverletzung und des Landfriedensbruchs beschuldigt. An dem Einsatz am Morgen waren den Angaben zufolge 150 Beamte beteiligt, unter ihnen auch Staatsschutzermittler.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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