Panorama

Bergunglück in der Schweiz Polizei gibt Suche nach Vermissten auf

9127bdb77151bf308e8012551c99bd61.jpg

Drei Tage nach dem gigantischen Bergsturz in der Schweiz fehlt von den acht Vermissten jede Spur. Ihre Überlebenschancen sinken auf ein Minimum. Nun stellen die Rettungskräfte die Suche nach den Wanderern ein.

Die Einsatzkräfte in der Schweiz stellen ihre Suche nach acht verschollenen Bergwanderern - unter ihnen vier Deutsche - nach dem riesigen Bergsturz bei Bondo ein. "Man hat alles Mögliche ausgeschöpft, um diese Vermissten zu finden", sagte Polizeisprecherin Sandra Scianguetta von der Kantonspolizei Graubünden in Chur. "Man hat jetzt entschieden, dass die Suche nach den Vermissten aufgegeben wird."

Die Helfer hatten keine Hoffnung mehr gehabt, die Wanderer in dem völlig verwüsteten Gebiet noch lebend zu finden. Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass die vier Deutschen aus Baden-Württemberg, zwei Schweizer und zwei Österreicher bei dem ersten riesigen Bergsturz vom Mittwoch wohl verschüttet wurden, wie die Polizeisprecherin weiter sagte. "Man muss auch die Retter schützen, damit es nicht noch mehr Opfer gibt", fügte Scianguetta hinzu. Die Entscheidung für ein Ende der Suche sei wegen der verflossenen Zeit und der Gefahr für die Einsatzkräfte getroffen worden.

Von den Vermissten fehlt jedes Lebenszeichen, seit sie von dem Felssturz am 3369 Meter hohen Piz Cengalo überrascht wurden. Mehr als 100 Rettungskräfte suchten das Tal, das sich vom Piz Cengalo nach Bondo schlängelt, nach Spuren der Bergwanderer ab. Am Freitag rutschten bei einem zweiten Murgang neue Massen an Geröll und Schlamm in das Bondasca-Tal und den dort liegenden Ort Bondo. Fachleute hatten vor diesem zweiten Bergsturz gewarnt.

Geologe warnt vor weiteren Felsstürzen

Der Geologe Andreas Huwiler vom Graubündner Amt für Wald und Naturgefahren schloss auch weitere Murgänge nicht aus. "Die größte Gefahr ist, wenn es in der Gegend mehrere Tag lang heftig regnet oder gewittert", sagte er der "Neuen Zürcher Zeitung". "Unter diesen Umständen rechnen wir mit weiteren Murgängen."

Auch wenn so große Bergstürze wie am Mittwoch sehr selten vorkommen, sind Experten sicher, dass der Klimawandel die Steinschlaggefahr in den Alpen erhöht. Der Fels wird instabil, wenn Permafrost auftaut und Gletscher zurückgehen. Beides haben Forscher des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung in Davos seit Jahren dokumentiert.

Quelle: ntv.de, cri/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen