Tötungsdelikt in Fischerhude Polizei warnt nach Gewalttat vor Betrügern
02.01.2022, 19:26 Uhr
Zuletzt hatte die Polizei mehrere Wohnobjekte durchsucht.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der vor wenigen Tagen geschehene Doppelmord in Fischerhude ruft nun Betrüger auf den Plan. Die Polizei warnt vor Telefonanrufen angeblicher Beamter, die sich die Verunsicherung der Bevölkerung zunutze machen.
Nach dem gewaltsamen Tod zweier Menschen in einem Haus in Fischerhude (Kreis Verden) geben sich mutmaßliche Betrüger als Polizisten aus und versuchen, die Bevölkerung zu verunsichern. Ein 85-Jähriger wurde nach Angaben der Polizei von einem angeblichen Polizeibeamten und einem "Kollegen" angerufen.
Beide gaben sich als Ermittler des Raubdezernats aus. Sie erklärten, dass es sich bei der Tat um einen Raubüberfall gehandelt habe und nun eine Liste mit Namen aufgetaucht sei, auf der weitere potenzielle Opfer stünden. Diese sollten als nächstes überfallen werden. "Bevor es zu weiteren Anweisungen, beispielsweise die im Haus befindlichen Wertgegenstände an Polizeibeamte zu übergeben, kam, wurde das Telefonat beendet", hieß es weiter.
Die Polizei stellt klar, dass die Ermittlungen bislang nicht auf ein Raubmotiv oder eine geplante Raubserie hindeuten. Eine Liste mit potenziellen weiteren Opfern gibt es nicht. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 64-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Hinweise auf weitere Mittäter gibt es nicht. Und: Anrufe dieser Art würden von der Polizei auch nicht getätigt, hieß es.
Am vergangenem Dienstag waren in dem Haus in Fischerhude eine 73 Jahre alte Frau und ein 56-jähriger Mann tot entdeckt worden, außerdem eine schwer verletzte 53-jährige Frau. Es soll eine Schusswaffe eingesetzt worden sein. Zuletzt hatte die Polizei mehrere Wohnobjekte durchsucht. Am Donnerstag hieß es: "Nach den bisherigen Erkenntnissen ist der Hintergrund der Tat in länger andauernden persönlichen Streitigkeiten untereinander zu sehen." Näheres dazu werde ermittelt.
Durchsucht wurden unter anderem das Haus, in dem die Tat geschah, aber auch Wohnobjekte, die in Verbindung mit dem 64-jährigen Tatverdächtigen stünden. Der unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzende Mann äußerte sich laut Polizei bislang nicht zu den Vorwürfen.
Quelle: ntv.de, hek/dpa