Beim Schwimmen vor ThailandQuallengift tötet 20-jährige Deutsche

Eine junge Touristin aus Göttingen nutzt gemeinsam mit ihrer Freundin die warme Sommernacht auf Koh Samui zu einem abendlichen Bad im Meer. Aufgrund der Dunkelheit übersehen sie Schilder, die vor giftigen Quallen warnen.
Eine 20-jährige Touristin aus Göttingen ist in Thailand nach Kontakt mit einer giftigen Würfelqualle ums Leben gekommen. Sie war mit einer Freundin vor der Ferieninsel Koh Samui schwimmen, als beide mit den Tentakeln der Qualle in Berührung kamen, wie die Polizei mitteilte. Die beiden seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die junge Frau aus Niedersachsen starb in der Nacht, die andere habe mit leichten Verletzungen überlebt.
Beim Baden vor Koh Samui"Es war das erste Mal in 14 Jahren, dass wir vor Koh Samui einen tödlichen Quallenkontakt hatten", teilte die Polizei vor Ort mit. Im August war eine Thailänderin gestorben, die vor Insel Koh Phangan nahe Koh Samui ebenfalls von einer Würfelqualle gestochen worden war. Im August 2014 erlitt ein fünfjähriger Franzose dasselbe Schicksal - er war gleich von zwei Würfelquallen gestochen worden.
Nach Polizeiangaben könnten zwei Tropenstürme in jüngster Zeit die Tiere weiter nach Norden gespült haben. An den Stränden seien Warnschilder aufgestellt. Die Frauen hätten das womöglich nicht gesehen, weil sie im Dunkeln schwimmen gegangen seien.
Pfeile mit Widerhaken entleeren ihr Gift
Die gefürchtete Würfelqualle lebt im Indischen Ozean und dem Pazifik. Ihr quaderförmiger Körper kann einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern erreichen. Ihre Tentakel können bis zu drei Meter lang werden.
In den Fangarmen befinden sich hochgiftige Nesselkapseln, die bei Berührung explosionsartig aufreißen. Die unter Druck stehenden Kapseln werden dem Feind oder dem Badenden entgegengeschleudert, bohren sich wie eine Art Pfeil mit Widerhaken in die Haut und entleeren ihr Gift. In hoher Konzentration kann das Gift einer Würfelqualle innerhalb von Minuten oder gar Sekunden den Tod durch Atemstillstand oder Herzversagen verursachen. Meistens schaffen es die Betroffenen aber nicht einmal mehr zum Ufer. Daher sollten Schwimmer und Taucher nie ins Meer gehen, wenn Schilder vor Würfelquallen warnen.