Ex-Mitarbeiterin von Nawalny Rakete tötet russische Journalistin in Kiew
23.03.2022, 22:28 Uhr
Immer wieder schlagen russische Raketen in Kiew ein.
(Foto: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire)
Die Journalistin Oksana Baulina arbeitet zunächst für die Stiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny. Später wechselt sie zum Online-Medium "The Insider". Als sie für das Magazin die Zerstörungen in Kiew dokumentieren will, wird die Russin durch einen Raketenangriff getötet.
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in Kiew ist eine russische Journalistin ums Leben gekommen worden. Oksana Baulina habe gerade die durch einen vorherigen Angriff verursachte Zerstörung gefilmt, als sie durch eine Rakete gestorben sei, teilte das unabhängige Online-Medium "The Insider" mit, für das sie arbeitete. Bei dem Angriff starb demnach ein weiterer Zivilist, zwei Begleiter der Journalistin wurden verletzt.
Bevor sie für "The Insider" arbeitete, hatte Baulina in Russland für die Anti-Korruptions-Stiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny gearbeitet. Als diese von den Behörden als "terroristische Organisation" eingestuft wurde, war die Journalistin gezwungen, Russland zu verlassen. Für "The Insider" arbeitete sie weiter zum Thema Korruption und ging dann als Korrespondentin in die Ukraine, wo sie seit Kriegsbeginn aus Kiew und Lwiw berichtete.
"Wir werden weiter über den Krieg in der Ukraine berichten, auch über die russischen Kriegsverbrechen sowie die blinden Bombenangriffe auf Wohngebiete, die zum Tod von Zivilisten und Journalisten führen", erklärte "The Insider". Das Online-Medium wurde 2013 von dem Journalisten und Aktivisten Roman Dobrochotow gegründet. Inzwischen befindet sich der Firmensitz in der lettischen Hauptstadt Riga.
Die ukrainische Journalistenvereinigung bestätigte den Tod Baulinas. Zuvor hatte sie bereits mitgeteilt, dass ein Kameramann eines örtlichen Fernsehsenders in der belagerten Hafenstadt Mariupol gestorben sei. Vergangene Wochen waren zwei Journalisten des US-Nachrichtensenders Fox News außerhalb von Kiew unter tödlichen Beschuss geraten.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP