Panorama

Von Buschbränden bedrohtStromstöße retten extrem seltene Fische

07.02.2020, 10:32 Uhr
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Etwa einen Finger groß sind die seltenen Süßwasserfische. (Foto: picture alliance/dpa)

Nur noch etwa 2000 Fische der Gattung Galaxias tantangara leben in Australien - die dort lodernden Buschbrände könnten zum Aussterben der Tiere führen. Mit einer ungewöhnlichen Methode werden sie nun aus dem Feuergebiet gerettet.

Extrem seltene Fische sind in Australien mit Stromstößen betäubt und aus einem Feuergebiet gerettet worden. Das soll die etwa fingergroßen Süßwasserfische mit dem lateinischen Namen Galaxias tantangara vor dem möglichen Aussterben bewahren. Wissenschaftler der Universität Canberra holten vergangenen Monat 142 Tiere aus einem Strom im Kosciuszko Nationalpark, noch während es dort brannte. Die Fische, die bislang nur in einem drei Kilometer langen Flussabschnitt nachgewiesen wurden, bekamen dafür zur Betäubung Elektrostöße.

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Forscher der Universität Canberra betäuben die Fische mit Stromstößen. (Foto: picture alliance/dpa)

Der Bestand war bereits vor den Feuern stark geschrumpft. Als in Australien vor etwa 100 Jahren Forellen zum Freizeit-Angeln eingeführt wurden, verschwanden dadurch laut Forschungen bereits 98 Prozent von Galaxias tantangara. Es soll nur noch um die 2000 erwachsene Exemplare geben.

Die Flammen zu überleben ist für die Fische dabei nicht das Problem - schlimmer ist für sie der Regen danach, der halbverbrannte Blätter ins Wasser spült, die im Wasser zerfallen und den Sauerstoff entziehen, erklärte der Ökologe Mark Lintermans.

Überflutungen durch heftigen Regen

Nun sind die sogenannten Galaxien in einer Fischzucht-Station gesichert. "Das beste Szenario ist, dass wir sie in vier bis fünf Monaten wieder aussetzen können, schlimmstenfalls behalten wir sie und lernen, wie man sie züchtet", sagte Lintermans. In Australien toben seit Monaten schwere Buschfeuer, besonders im Südosten des Kontinents. Nach wissenschaftlichen Schätzungen kamen mehr als eine Milliarde Tiere dabei ums Leben.

Derzeit überflutet erneut heftiger Regen Teile des Landes, erleichtert aber auch die Arbeit der Feuerwehr in den Brandgebieten. Im südöstlichen Bundesstaat New South Wales regnet es seit Mittwoch. Mehr als 500 Notrufe gingen deswegen bislang ein. Zwei Menschen wurden vor den Wassermassen aus einem Wohnwagen gerettet. Eine Straße wurde wegen möglicher Erdrutsche gesperrt.

Quelle: ftü/dpa

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