Panorama

Wetterkapriolen in Deutschland Sturmtief "Andrea" wirbelt Europa durch

Vor allem in Frankreich wird es in den kommenden Tagen ungemütlich.

Vor allem in Frankreich wird es in den kommenden Tagen ungemütlich.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Es ist ein sehr intensives Sturmtief, das sich in den nächsten Tagen über Westeuropa und vor allem über Frankreich einnistet. Und die Ausläufer reichen auch bis nach Deutschland. Das bringt einige Wetterkapriolen mit sich. Weit weg vom Tiefdruck-Kern - also im Osten Deutschlands - sorgt der stramme Südostwind am Einheitstag für Sonne und Spitzenwerte bis an die Sommermarke von 25 Grad. Derweil gibt es Extremwetter der anderen Art über den Alpen und Westeuropa, erklärt ntv-Meteorologe Björn Alexander.

ntv.de: Was steckt hinter dem Sturmtief "Andrea"?

Björn Alexander: "Andrea" hat ein großes Gefahrenpotenzial und eine enorme Intensität. Aber viel bewegen wird es sich nicht. Es bleibt in den kommenden Tagen mit seinem Zentrum relativ stationär über Westfrankreich und dem Ärmelkanal. Gerade in diesem Bereich drohen somit auch die höchsten Windspitzen.

Wie heftig trifft "Andrea" Frankreich?

Die Wettercomputer haben hinsichtlich der Ausprägung des Sturmfeldes zum Freitag hin noch ein paar Unsicherheiten in den Berechnungen. Nimmt man die stärksten Böen, dann sind in der Bretagne Spitzenböen bis über 170 km/h drin. Aber auch die schwächeren Berechnungen sehen Orkanböen jenseits von Tempo 120.

Welche Teile Europas werden ebenfalls von Orkanböen bedroht?

Über den Gipfeln der Alpen sind Böen mit mehr als 120 km/h zu erwarten, warnt ntv-Meteorologe Björn Alexander.

Über den Gipfeln der Alpen sind Böen mit mehr als 120 km/h zu erwarten, warnt ntv-Meteorologe Björn Alexander.

(Foto: ntv)

Über den Gipfeln der Alpen sind Böen mit mehr als 120 km/h zu erwarten. Und auch im Süden Deutschlands weht der Föhn mit Sturmstärke von den Alpen runter. Das gilt auch im Bereich Bodensee - eine Föhnsturmlage, die dort gar nicht so häufig auftritt. Außerdem werden die Nächte zum Freitag und Samstag im Süden mit Föhn sehr mild. Ein ganz anderes Bild zeigt sich südlich der Alpen. Denn hier stauen sich die Wolken und bringen intensiven Regen.

Welche Mengen sind möglich und fällt auch wieder Schnee?

Im Vergleich zum vergangenen Wochenende, als die Schneefallgrenze bei rund 1000 Metern lag, sieht es jetzt anders aus. Jetzt bewegt sich die Schneefallgrenze bei über 2000 Metern. Das bewirkt aber gleichzeitig eine Verschärfung der Überflutungsgefahr. Die Regenmengen übers Wochenende im Bereich Südalpen von Frankreich über Norditalien, die Schweiz und Österreich liegen - je nach Wettermodell - zum Teil bei bis zu über 400 Litern pro Quadratmeter.

Wie sehen die Auswirkungen von "Andrea" bei uns zum Tag der Deutschen Einheit aus?

Am Freitag bläst der Föhnsturm über die Alpen, während im Westen und Südwesten bereits die nächsten Schauer aufziehen. Und das ist dann der erste Schritt für eines der uneinheitlichsten Einheitswetter der vergangenen Jahre. So geht es am Samstag im Osten und Nordosten lange schön und sehr warm weiter. 20 bis 24 Grad werden es locker. Vielleicht sind sogar bis zu 25 Grad möglich. Sonst gibt es viele Wolken, einen teils sehr lebhaften Wind und zeitweise fällt Regen bei örtlich nicht mehr als 10 bis 13 Grad.

Quelle: ntv.de

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