Party mit Hitlergruß und -bart? Sylt-Gröler entschuldigt sich für "ganz schlimmen Fehler"
26.05.2024, 08:32 Uhr Artikel anhören
Er könne sich nicht erklären, warum er das gemacht habe, teilt der Mann mit, der in dem Video einen Hitlerbart anzudeuten schien.
(Foto: Screenshot/Quelle: X/OskarBreitfeld)
Einer der Männer, die an Pfingsten beim Feiern auf Sylt ausländerfeindliche Parolen skandieren, gibt sich nun reumütig. Hauptgrund für die Entschuldigung scheint allerdings nicht sein eigenes Verhalten zu sein.
Der Mann, der bei dem ausländerfeindlichen Gegröle an Pfingsten auf Sylt einen Hitlerbart anzudeuten schien, hat sich entschuldigt. "Ich will mich öffentlich und aufrichtig entschuldigen für das, was passiert ist", zitiert die "Bild"-Zeitung aus einer Erklärung. "Alle, die wir damit vielleicht verletzt haben, bitte ich um Entschuldigung." Er habe sich der Polizei gestellt und werde die rechtlichen Konsequenzen tragen.
Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. "Auf dem Video ist zu sehen, wie mindestens Teile der abgebildeten Personen rechtsextreme Liedtexte ('Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!') singen. Zudem liegt der Verdacht vor, dass durch eine Person der sogenannte Hitlergruß gezeigt wird", hatte die Polizei erklärt.
Letzterer gibt nun in seiner Erklärung an, einen "ganz schlimmen Fehler" gemacht zu haben und sich dafür zu schämen. Er könne sich nicht erklären, warum er das gemacht habe. "Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen, die das jetzt lesen, mir nicht abnehmen, dass es mir unendlich leidtut", zitiert die Zeitung. Er sei jedoch weltoffen und tolerant erzogen worden, habe auch viele Freunde mit Migrationshintergrund.
Nicht Freunde und Verwandte sollen geradestehen müssen
Als Hauptgrund für die öffentliche Entschuldigung führt er demnach allerdings Anfeindungen gegen seine Familie und Freunde im Internet an. "Das war mein Fehler, für den auch nur ich geradestehen sollte, und nicht meine Freunde und Verwandte, die nicht dabei waren. Deshalb meine Bitte: Seid böse mit mir, aber nicht mit meinen Freunden und Verwandten."
Das Lokal, in dem die Gruppe feierte, hat Strafanzeige gestellt. Zwei Beteiligten wurde von ihren Arbeitgebern fristlos gekündigt. Die Werbeagentur-Gruppe Serviceplan Group erklärte, sie habe einen Mitarbeiter fristlos entlassen, der an dem Vorfall beteiligt gewesen sei. Die Hamburger Influencerin Milena Karl entließ nach eigenen Angaben ebenfalls eine Mitarbeiterin, die beteiligt gewesen sei.
Quelle: ntv.de, chl