Nach der Explosion bei BASFTaucher bergen Leiche bei BASF

Zwei Tage nach der tödlichen Explosion bei BASF können Helfer einen Toten aus dem Hafenbecken bergen. Die Zahl der Todesopfer steigt damit auf drei. Ob es sich bei dem Toten tatsächlich um den letzten Vermissten handelt, ist noch unklar.
An der Unfallstelle am Stammwerk von BASF in Ludwigshafen haben Polizeitaucher im angrenzenden Hafenbecken die Leiche eines Mannes entdeckt. Ob es sich dabei um den vermissten Matrosen eines Tankschiffes handele, wisse man noch nicht, sagte eine Polizeisprecherin. Der Tote müsse erst obduziert werden.
Bei dem Unglück waren zwei Mitarbeiter der Werksfeuerwehr ums Leben gekommen, als es im Hafen aus bislang ungeklärten Gründen zu einer Explosion kam. Ein Matrose galt anschließend als vermisst. Die Einsatzkräfte hatten die sterblichen Überreste des Mannes von vornherein in dem Hafenbecken unweit des Unglückszentrums vermutet.
Schweigeminute bei BASF
Der Einsatz der Taucher konnte jedoch erst beginnen, nachdem das Areal rund um die explodierte Pipeline vollständig gesichert war. Dafür mussten sie unter anderem zunächst abwarten, bis alle Chemikalienreste aus den geborstenen Rohren abgeflossen waren.
Mit der Bergung eines weiteren Toten erhöht sich die Zahl der Todesopfer des BASF-Unglücks laut vorläufiger Bilanz auf drei. 25 Menschen wurden verletzt, davon acht schwer. Sechs Verletzte liegen mit teils schwersten Verbrennungen noch immer auf der Intensivstation. Ihr Zustand sei unverändert, heißt es.
17 Taucher im Einsatz
Während der Sucharbeiten im Hafenbecken gedachten BASF-Mitarbeiter mit einer Schweigeminute ihrer beiden getöteten Kollegen der Werksfeuerwehr. Bei der kurzen Andacht um 12.00 Uhr hätten auch die Glocken einer nahen Kirche geläutet, sagte eine BASF-Sprecherin. Gegen 12.30 Uhr stießen die Einsatzkräfte dann auf den Toten. Ein Großaufgebot von 17 Spezialtauchern von Polizei und Feuerwehr waren an der Aktion beteiligt.
Auf dem BASF-Gelände wehten am Mittwoch die Fahnen auf halbmast. Die Mitarbeiter konnten sich zudem in ein Kondolenzbuch eintragen. "Die Anteilnahme ist schon sehr groß", sagte die Sprecherin. Die Staatsanwaltschaft hatte die Obduktion der beiden zuvor bereits gefundenen Leichen angeordnet. Bislang gehen die Behörden davon aus, dass es sich dabei um die beiden vermissten Mitglieder der Werksfeuerwehr handelt.
Bei einem der Männer sei die Identifizierung allerdings "noch nicht zweifelsfrei gelungen", sagte Behördenleiter Hubert Ströber. Die Behörde ermittelt von Amts wegen in der Sache wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und fahrlässiger Körperverletzung gegen Unbekannt.