Deutsches Paar in Hotel gefunden Tote auf Fuerteventura: Meininger Behörde ermittelt
18.04.2023, 12:18 Uhr Artikel anhören
Pájara ist die südlichste und flächenmäßig größte Gemeinde auf der Ferieninsel, in einem der zahlreichen Hotels wurde das Paar gefunden.
(Foto: IMAGO/blickwinkel)
Es ist ein schrecklicher Fall mit einem schrecklichen Verdacht: Nachdem ein totes Paar aus Thüringen in einem Hotel auf Fuerteventura entdeckt wird, gibt es Hinweise, dass ein Mord mit anschließendem Suizid stattgefunden haben könnte. Nun schaltet sich die Staatsanwaltschaft Meiningen in den Fall ein.
Im Fall des toten deutschen Touristenpaars auf Fuerteventura hat die Staatsanwaltschaft Meiningen ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Das sagte ein Sprecher der Thüringer Behörde. Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet, dass das Paar aus dem Freistaat stammen soll.
"Wenn es einen Todesfall gibt, der unklar ist, dann leiten wir ein Todesermittlungsverfahren ein", so der Sprecher. So gelte es zu klären, ob Fremdverschulden in Betracht komme. Gegen eine Person richten sich die Ermittlungen in diesem Stadium nicht.
Grundsätzlich zuständig seien die spanischen Behörden. Aktuell würden Informationen zusammengetragen und die Identität der Toten durch einen DNA-Test geklärt. Die Übermittlung der Informationen nehme einige Zeit in Anspruch, hieß es. Eine Sprecherin der Stadtverwaltung Eisenach bestätigte, dass die tote Frau zuvor in Eisenach gearbeitet hat. Weitere Details nannte sie nicht. Der tote Mann soll Medienberichten zufolge aus Erfurt kommen.
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
- Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Das Paar war laut Angaben des Auswärtigen Amts am 13. April in seinem Hotelzimmer einer Ferienanlage im Süden der spanischen Kanareninsel Fuerteventura tot gefunden worden.
Die spanische Regierungsstelle für die Bekämpfung häuslicher Gewalt teilte mit, erste Hinweise deuteten darauf hin, dass die 42-jährige Frau von ihrem Mann umgebracht worden sein könnte. Dieser hatte sich Medienberichten zufolge anschließend das Leben genommen. Die spanische Polizei wollte zunächst keine Angaben zu dem Fall machen.
Aus dem Auswärtigen Amt hatte es bereits am Wochenende geheißen, das Konsulat Las Palmas stehe mit den örtlichen Behörden, die den Fall und seine Hintergründe untersuchen, in engem Austausch und unterstütze die Angehörigen konsularisch.
Auch das Unternehmen, welches die Ferienanlage betreibt, hatte sich geäußert: Die Leichen im Club Aldiana in der Gemeinde Pájara seien vom Personal der Anlage entdeckt worden, teilte die Aldiana GmbH in Frankfurt mit. "Die lokale Polizei wurde umgehend informiert und hat sofortige Ermittlungen aufgenommen", stand in einer Mitteilung des Unternehmens. "Der Tod der Gäste hat uns erschüttert und unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Angehörigen", schrieb das Unternehmen weiter.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa