Panorama

Hochkarätiger Fund in SydneyUS-Amerikanerin mit goldener Waffe verhaftet

25.04.2023, 15:07 Uhr
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Bei dem Fundstück handelte es sich um eine 24-karätige Handfeuerwaffe vom Typ Colt M1911. (Foto: Australian Border Force)

Nach der Einreise einer US-Amerikanerin nach Australien herrscht am Flughafen in Sydney große Aufregung. Bei der Sicherheitskontrolle entdecken die Grenzschutzbeamten eine vergoldete Pistole im Gepäck der 28-Jährigen. Ihre spezielle Fracht könnte für die Frau weitreichende Konsequenzen haben.

Zahnbürste, Schlafanzug, Handfeuerwaffe - mit diesem speziellen Gepäck versucht eine US-Amerikanerin am vergangenen Sonntag nach Australien einzureisen. Die Reise der 28-Jährigen startet kurz zuvor in Los Angeles. Problemlos besteigt sie das Flugzeug, ihre besondere Fracht fällt an dem Flughafen im US-Bundesstaat Kalifornien nicht auf. Dass sie rund 15 Flugstunden später in Haft landet, dürfte die Passagierin zu diesem Zeitpunkt nicht geahnt haben.

Nach ihrer Landung in Down Under durchläuft das Gepäck der Frau den routinemäßigen Sicherheitscheck. Als die australischen Beamten den Koffer mit einem Röntgengerät durchleuchten, stoßen sie auf eine vergoldete Pistole. Dies erklärt die Grenzschutzbehörde in einer Presseerklärung. Die Waffe ist offenbar nicht geladen, auch Munition finden die Polizisten nicht.

Laut "Sky News Australia" handelt es sich um eine 24-karätige Handfeuerwaffe, genauer eine Colt M1911 - ein in den USA äußerst beliebter Waffentyp. Angaben des Texas Gun Clubs zufolge besitzen 72 Prozent aller Waffenbesitzer in den USA eine solche Pistole.

Weniger alltäglich ist das Gepäck der Frau für die australischen Beamten. Ganz im Gegenteil: Immer wieder wird das Land als Beispiel für besonders entschlossene Maßnahmen zur Waffenkontrolle angeführt, Australien hat einige der weltweit strengsten Vorschriften für den Waffenbesitz. Dazu gehört auch, dass es illegal ist, Feuerwaffen ohne vorherige Genehmigung in das Land einzuführen.

Keine Waffengenehmigung

Vor diesem Hintergrund zögern die australischen Grenzschutzbeamten im Fall der US-Amerikanerin nicht lang - die Frau wird noch am Flughafen verhaftet und angeklagt. "Die Schusswaffe war nicht registriert und die US-Bürgerin, die von Los Angeles nach Sydney reiste, besaß keine Genehmigung für die Einfuhr oder den Besitz der Waffe in Australien", erklärt die Behörde.

Ob die US-Amerikanerin die Waffe schmuggeln wollte oder sich der australischen Vorschriften nicht bewusst war, ist nicht bekannt. Weitreichende Konsequenzen hat der Fall für sie trotzdem. Am vergangenen Montag, einen Tag nach ihrer Verhaftung, erschien sie erstmals vor Richtern eines Amtsgerichts, die sie schließlich gegen eine Kautionszahlung von 10.000 Dollar freiließen.

Bis zum Gerichtsverfahren muss die Frau nun an einer bestimmten Adresse in einem Vorort Sydneys wohnen, wie "Sky News Australia" berichtet. Eine Ausreise ist ihr bis dahin nicht mehr möglich, da sie ihren Reisepass abgeben und sich verpflichten musste, keinen neuen zu beantragen. Zudem ist sie verpflichtet, sich täglich bei der ihr nahegelegenen Polizeistation zu melden.

Langjährige Freiheitsstrafe möglich

Der Prozess gegen die US-Amerikanerin startet am 10. Mai. Im Fall einer Verurteilung drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft, heißt es von der Grenzschutzbehörde. Möglich ist jedoch auch, dass die Behörden ihr lediglich das Visum entziehen und sie ausweisen. Bisher gibt es keine Informationen darüber, warum die Frau mit einer Waffe - dazu noch vergoldet - nach Australien einreisen wollte.

Für den Einsatzleiter Justin Bathurst beweist der Vorfall ein weiteres Mal, wie wichtig seine Behörde für die Sicherheit des Landes ist. "Wir haben immer wieder gesehen, wie gut die Grenzbeamten illegale und hochgefährliche Waren an der australischen Grenze aufspüren und aufhalten können", wird er in der Pressemitteilung zitiert. Im Fall der hochkarätigen Waffe aus den USA sei es ihnen zu verdanken, "dass eine gefährliche Waffe nicht in die Gemeinschaft gelangen konnte".

Quelle: ntv.de, spl

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