Extremwetter in Nordamerika US-Bürger erleben Hitze, Starkregen und Wintersturm
21.06.2024, 17:39 Uhr Artikel anhören
In Teilen der USA, wie hier im kalifornischen Calaveras County, kämpfen die Einsatzkräfte gegen Waldbrände.
(Foto: dpa)
In den Vereinigten Staaten halten derzeit verschiedene Wetterphänomene die Bevölkerung in Atem. Während eine gefährliche Hitzewelle an den Küsten die Menschen belastet, sorgen starke Regenfälle für Überschwemmungen im Mittleren Westen. Anderswo schneit es dagegen.
In weiten Teilen der USA kämpfen die Menschen weiter mit einer gefährlichen Hitzewelle. In New York City an der Ostküste werden Temperaturen von etwa 37 Grad erwartet, wie der US-Wetterdienst mitteilte. An einigen Orten an der Ostküste könnten die Temperaturen laut Vorhersage gar auf über 40 Grad steigen - im beliebten Urlaubsziel Miami soll es dagegen in den kommenden Tagen regnen. Auch an der US-Westküste leiden die Menschen seit Tagen unter den hohen Temperaturen. Das Weiße Haus hatte jüngst dazu aufgerufen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
In den Bundesstaaten Kalifornien und New Mexico brennt es außerdem weiterhin an mehreren Stellen. In New Mexico sollen mindestens zwei Menschen dabei ums Leben gekommen und mehr als 1400 Gebäude zerstört worden sein, berichteten US-Medien. Die Gouverneurin von New Mexico, Michelle Lujan Grisham, rief für die am stärksten betroffenen Regionen den Notstand aus, meldete der Sender NPR am Donnerstag.
Im Mittleren Westen der USA werden laut Vorhersage weiterhin starke Regenfälle und Überschwemmungen erwartet. Auch in Texas war es in den vergangenen Tagen aufgrund von Tropensturm "Alberto" zu heftigem Regen und Überschwemmungen gekommen.
Während im Osten und Westen des Landes hohe Sommertemperaturen herrschten, gab es in Teilen von Montana und Idaho im Landesinneren Anfang der Woche eine Wintersturmwarnung. In den Rocky Mountains hat es sogar geschneit, was ungewöhnlich für diese Zeit ist, wie das Wetterportal "Accuweather" schrieb.
Klimawandel macht Hitzewellen wahrscheinlicher
In den Sommermonaten von Juli bis September werden große Teile der USA laut Berechnungen von Meteorologen überdurchschnittlich hohe Temperaturen erleben. "Wir sagen voraus, dass die Temperaturen in den meisten Teilen der USA, mit Ausnahme einiger weniger Orte, über dem Normalwert liegen werden", sagte die Meteorologin Johnna Infanti von der US-Wetterbehörde NOAA am Donnerstag. Erkenntnisse über mögliche Extremwetterereignisse ließen sich aus der Vorhersage nicht ableiten, fügte sie hinzu.
Die Wahrscheinlichkeit tödlicher Hitzewellen, wie sie Ende Mai und Anfang Juni die USA, Mexiko und Zentralamerika erlebt haben, ist nach Einschätzung der Forschungsgruppe World Weather Attribution durch den menschengemachten Klimawandel 35 Mal größer geworden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die extremen Temperaturen, die in diesen Regionen in diesem Zeitraum erreicht wurden, wiederholen, ist heute demnach viermal höher als noch vor 25 Jahren.
In Mexiko sind seit Mitte März 155 hitzebedingte Todesfälle verzeichnet worden. Allein zwischen dem 13. und 18. Juni seien 30 Menschen an den Folgen der Hitze gestorben, teilte das mexikanische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Es seien insgesamt mehr als 2500 Fälle von gesundheitlichen Problemen aufgrund "extremer Temperaturen" gemeldet worden. Der östliche Bundesstaat Veracruz verzeichnete nach Angaben des Ministeriums mit 56 Toten die höchste Opferzahl, gefolgt von den Bundesstaaten Tabasco (18 Tote) und Tamaulipas (17 Tote).
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP