Panorama

Siebenjährige aus Rache erwürgtVater muss für Mord an Tochter in Haft

21.02.2019, 14:53 Uhr
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Der Angeklagte während des Prozesses im Gerichtssaal. (Archivbild) (Foto: picture alliance/dpa)

Weil er seiner Ehefrau eine Affäre unterstellt, tötet ein 33-Jähriger seine eigene Tochter. Im Prozess beteuert der Mann seine Unschuld und spricht von einem Unfall. Doch die Düsseldorfer Richter glauben dem Angeklagten nicht.

Wegen Mordes an seiner siebenjährigen Tochter ist ein Mann in Düsseldorf zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Außerdem stellte das Landgericht die besondere Schwere der Schuld fest, womit eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen ist. Dem Urteil zufolge tötete der 33-jährige Ägypter seine Tochter aus Rache an seiner Ehefrau, der er Untreue unterstellt habe.

Mit dem Urteil folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. "Er hat bewusst und mit voller Absicht das Leben seiner Tochter ausgelöscht", sagte die Staatsanwältin über den Angeklagten. Während des Prozesses habe er zudem ein abscheuliches und schier unerträgliches Verhalten an den Tag gelegt.

Verteidiger plädieren auf Freispruch

Zu der Tat war es im vergangenen Juli in Düsseldorf gekommen. In einem Videotelefonat mit der Ehefrau soll der Vater die Tochter mit einer echt wirkenden Pistole bedroht und mehrmals gedroht haben, sie umzubringen. Später entpuppte sich die Waffe als Schreckschusspistole. Die Frau alarmierte von ihrem Arbeitsplatz aus die Polizei. Als sich der Ägypter nach gut einer Stunde ergab, war die Tochter bereits tot. Laut Angaben der Rechtsmedizin wurde die Siebenjährige erwürgt.

Während des Prozesses bestritt der Vater die Tat und sprach von einem Unfall. Aus Angst davor, dass die Polizei seine Wohnung stürmt, habe er das Mädchen in einer Abstellkammer in Sicherheit bringen wollen. Dabei sei er zwei Mal gestolpert und jedes Mal auf das Kind gefallen. Die Verteidigung forderte deshalb einen Freispruch.

Während des Prozesses bezeichnete die Rechtsanwältin der Mutter die Seitensprung-Vorwürfe als "Hirngespinst". Der Angeklagte habe seine Eifersucht aus heiterem Himmel entwickelt und der Mutter unterstellt, ihn mit einem Arbeitskollegen zu betrügen.

Quelle: jpe/dpa

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