Zweifel an Aussagen des Mannes Verdächtiger im Fall Peggy sitzt in Haft
11.12.2018, 14:11 Uhr
Vor 17 Jahren verschwindet das Mädchen Peggy K. spurlos. Erst 2016 werden ihre Überreste von einem Pilzsammler gefunden. Ein bereits Verurteilter erweist sich später als unschuldig. Nun könnte der Fall endgültig vor der Auflösung stehen.
Im Mordfall Peggy ist gegen einen Tatverdächtigen Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Der 41-jährige Mann sei in Untersuchungshaft und bestreite den Tatvorwurf, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayreuth mit. Zuvor war der Mann festgenommen worden. Bislang macht der 41-Jährige keine Angaben. Durch seinen Anwalt ließ er die Vorwürfe bestreiten, wie es weiter hieß. Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Festgenommenen um Manuel S. handeln.
Beamte suchten 2016 nach den sterblichen Überresten, auf die sie ein Pilzsammler aufmerksam gemacht hatte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Den Ermittlern zufolge rückte der Mann nach den Untersuchungen am Fundort der sterblichen Überreste des neunjährigen Mädchens wieder in den Fokus. Dazu trugen auch Neubewertungen bereits bestehender Feststellungen bei.
Der nun inhaftierte Verdächtige war bereits im September vernommen worden. Ermittler durchsuchten damals auch seine Wohnung. In der Folge räumte er ein, im Mai 2001 das leblose Mädchen von einem Mann übernommen und in einem Wald bei Rodacherbrunn in Thüringen abgelegt zu haben. In der Folge wuchsen bei den Ermittlern nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch die Zweifel an den Aussagen.
So sei der "geschilderte Geschehensablauf, nicht mit den weiteren Ermittlungsergebnissen in Einklang zu bringen". Vielmehr verdichteten sich die Hinweise, dass der Mann selbst das Kind umgebracht habe und anschließend in dem Wald ablegt. Mit der Ermordung habe eventuell eine vorhergehende Straftat vertuscht werden sollen, hieß es weiter.
In dem Wald bei Rodacherbrunn waren 2016 die sterblichen Überreste des Kindes zufällig von einem Pilzsammler gefunden worden. Die intensive Ermittlungsarbeit, die dieser Fund nach sich zog, führte schließlich zum 41-Jährigen. Einen Mord oder ein Tötungsdelikt hatte der Mann immer geleugnet.
Zu einer möglichen Todesursache hatte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen geschwiegen. Die damals Neunjährige war im Mai 2001 auf dem Rückweg von der Schule verschwunden. Für die Tat war bereits ein Mann verurteilt worden, das Urteil wurde jedoch später wieder aufgehoben.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP