Telefonat kurz vor dem Tod Verwandte trauern um den Papst
22.04.2025, 11:51 Uhr Artikel anhören
Papst Franziskus starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren.
(Foto: picture alliance/dpa)
Gebürtig kam Papst Franziskus aus Argentinien, er hatte aber auch noch Verwandte in Italien, der Heimat seines Vaters. Angehörige auf beiden Seiten des Atlantiks gedenken nun des verstorbenen Pontifex. Einer Cousine sprach er noch kurz vor seinem Tod Mut zu.
Familienangehörige trauern um den verstorbenen Papst Franziskus. "Sein Tod markiert einen zutiefst symbolischen Moment in der Geschichte der Menschheit", schrieb seine Großnichte Carolina Bergoglio auf Facebook. "Er war ein spiritueller Führer, der mit Demut, Nähe und einem zutiefst menschlichen Blick zum Herzen der Welt sprechen konnte", so die Argentinierin. Sein Tod hinterlasse eine klare Botschaft: "Mehr lieben, weniger urteilen und nie vergessen, dass wir alle Brüder sind."
Mit bürgerlichem Namen hieß der Pontifex Jorge Mario Bergoglio. Sein Vater war in den 1920er-Jahren mit seinen Eltern von Italien nach Argentinien ausgewandert. In dessen norditalienischem Heimatdorf Portocomaro leben noch immer Verwandte. Die Fahnen in der 2000-Einwohner-Gemeinde hängen Medienberichten zufolge auf halbmast. "Es tut mir sehr leid. Ich bin sehr traurig", sagte Carla Rabezzana, eine Cousine des Papstes.
"Das ist eine schreckliche Nachricht. Ich fühle so viel Schmerz", erklärte die 93-Jährige. Sie habe "so viele gute Erinnerungen" an ihren Cousin. Rabezzana sagte, sie habe noch in dieser Woche mit ihm telefoniert. "Ich habe ihm erzählt, dass ich mir den Fuß gebrochen habe. Und er sagte mir: 'Gott sei Dank hast du dir nicht den Kopf gebrochen!'"
Einladung in den Vatikan
Von der Familienverbundenheit des Papstes zeugen auch Aussagen von Jorge Bergoglio. Er ist nicht nur Namensvetter, sondern auch Cousin dritten Grades des verstorbenen Kirchenoberhaupts und Vater von Carolina Bergoglio. "Als er Kardinal war, schickte er mir immer seine Predigten", sagte er im März dem argentinischen Nachrichtensender TN. "Es ist schade, dass er nicht als Papst nach Argentinien kam." 2014 wurden Bergoglio und seine Kinder von Papst Franziskus im Vatikan empfangen.
In dem Interview berichtete Bergoglio zudem von einem Restaurantbesuch im italienischen Perugia. "Als mein Sohn bezahlen wollte, sah der Besitzer unseren Nachnamen auf der Kreditkarte und fragte, ob wir mit dem Papst verwandt seien. Mein Sohn bejahte: Sein Vater sei sein Cousin. Der Besitzer kam lautstark heraus und rief alle Gäste herbei", sagte Bergoglio. "Limoncello für alle!"
Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren in seiner Residenz gestorben. Der gebürtige Argentinier stand mehr als zwölf Jahre an der Spitze der katholischen Kirche. Die Beisetzungszeremonie wird am Samstag um 10 Uhr auf dem Petersplatz stattfinden.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa