Gesundheitsnotstand aufgehoben WHO bilanziert 20 Millionen Corona-Tote
05.05.2023, 16:42 Uhr
Masken, Impfstoffe, Abstandhalten: Die Welt wird mit dem Corona-Virus inzwischen fertig, meint diie WHO.
(Foto: IMAGO/imagebroker)
Nach drei Jahren Dauer hebt die Weltgesundheitsorganisation den internationalen Corona-Notstand auf. Das Virus bleibe gefährlich, doch die Menschen hätten gelernt, mit ihm umzugehen, sagt der WHO-Chef. Insgesamt forderte die Pandemie global 20 Millionen Todesopfer.
Durch die Corona-Pandemie sind nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte die neue Opferzahl, die fast dreimal so hoch ist wie die bisherigen offiziellen Angaben, in Genf. Mitte März hatte Tedros noch gesagt, es gebe es "fast sieben Millionen gemeldete Corona-Tote", die tatsächliche Opferzahl sei aber viel höher.
Zugleich hob die WHO die höchste Warnstufe für Covid-19 auf. Die Krankheit hatte sich seit Ende 2019 in alle Welt ausgebreitet und rund um den Globus Lockdowns, Reisebeschränkungen und viele andere schwerwiegende Auswirkungen mit sich gebracht. Mit "großer Hoffnung" erkläre er, dass der globale Gesundheitsnotstand wegen des Coronavirus nun vorbei sei. "Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend", sagte Tedros und verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen. Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich bestimmt, welche Schutzmaßnahmen es verhängt.
Zahl der schweren Verläufe deutlich rückläufig
Das Virus Sars-CoV-2 ist damit nicht besiegt, wie Tedros betonte. Es zirkuliert weiter in der Welt, ist gefährlich und kann jederzeit noch gefährliche Varianten entwickeln. Dennoch folgte die WHO der Empfehlung eines unabhängigen Expertenausschusses und zeigte sich überzeugt, dass die Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen. Dazu gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken oder das Abstandhalten in vollen und schlecht belüfteten Innenräumen. Allein das solidarische UN-Impfprogramm Covax hat einer Analyse zufolge bis Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2,7 Millionen Menschenleben durch Corona-Impfungen gerettet.
Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe und Medikamente gab. Das Robert-Koch-Institut (RKI) führt mehr als 173.000 Todesfälle in Deutschland auf eine Corona-Infektion zurück. Die meisten der vielfältigen Corona-Schutzmaßnahmen wurden hierzulande bereits vor Monaten aufgehoben.
Quelle: ntv.de, mau/AFP/dpa