Panorama

Erster Ausbruch in Westafrika WHO meldet Marburgvirus-Toten in Guinea

Die Sterblichkeit bei Infektionen mit dem Marburgvirus liegt laut WHO zwischen 24 und 88 Prozent.

Die Sterblichkeit bei Infektionen mit dem Marburgvirus liegt laut WHO zwischen 24 und 88 Prozent.

(Foto: imago images/Science Photo Library)

Guinea kämpft mit Corona und hat gerade einen Ebola-Ausbruch überstanden, nun meldet die WHO auch noch einen Todesfall nach einer Infektion mit dem Marburgvirus. Es ist der erste Fall in Westafrika überhaupt, nachdem der Erreger vor mehr als 50 Jahren zuerst in Marburg Labormitarbeiter ansteckte.

Im westafrikanischen Staat Guinea haben die Behörden einen Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bekanntgegeben. Wie die Weltgesundheitsorganiation WHO am Abend mitteilte, handelt es sich um den bisher ersten Fall überhaupt in Westafrika. Weniger als zwei Monate nach dem Ende eines Ebola-Ausbruchs in dem Staat wurde das hochansteckende Fieber im Süden Guineas in der Präfektur Guéckedou bei einem mittlerweile gestorbenen Patienten entdeckt.

Erste Untersuchungen vor Ort wurden vom Institut Pasteur in Senegals Hauptstadt Dakar bestätigt. Die Suche nach Kontaktpersonen des Patienten ist eingeleitet. Erschwert wird das Eindämmen des Ausbruchs durch den gleichzeitigen Kampf gegen das Coronavirus.

Ähnlich wie eine Ebola-Infektion führt das durch Fledermäuse übertragene Marburg-Fieber meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen. Es gilt als hochansteckend und wird auf andere Menschen vor allem durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Aktuell sind keine antiviralen Medikamente oder Impfungen gegen das Marburg-Virus zugelassen, so die WHO in einer Erklärung. Die Sterblichkeit liegt laut WHO zwischen 24 und 88 Prozent.

Das Virus trägt den Namen der mittelhessischen Universitätsstadt, weil ein zunächst rätselhafter Ausbruch in der Marburger Uniklinik im Sommer 1967 zu der Entdeckung des Erregers führte. Für Versuche importierte Affen aus Uganda brachten das Virus mit, und es waren insbesondere Labor-Beschäftigte, die sich infizierten. Heute weiß man, dass der eigentliche Wirt des Virus Flughunde sind.

Cholera tötet zwölf Menschen in Niger

Im Süden des Niger sind unterdessen nach einem Ausbruch der Cholera mindestens zwölf Menschen gestorben. Weitere 201 Menschen in drei Regionen hätten sich mit der gefährlichen Durchfallerkrankung angesteckt, teilte Gesundheitsminister Idi Illiassou Mainassara mit. Heftige Regenfälle hätten zur Ausbreitung beigetragen, sagte er. Das südliche Nachbarland Nigeria kämpft ebenfalls mit einem Ausbruch der Infektionskrankheit. Seit März sind dort bereits mindestens 653 Menschen in 22 der 36 Bundesstaaten daran gestorben.

Die Gesundheitsbehörden im Niger gehen davon aus, dass zwischen beiden Ausbrüchen ein Zusammenhang besteht. Laut Gesundheitsminister Mainassara betraf auch ein vorangegangener Cholera-Ausbruch im Niger im Jahr 2018 dieselbe Region. Die Grenze zwischen Niger und Nigeria sei ein Hotspot für solche Ausbrüche, sagte er. Dort würden sich die Menschen oftmals nur mit minimalen Einschränkungen frei zwischen beiden Ländern bewegen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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