Praktische EinkaufshilfeWeb-App zeigt Zuverlässigkeit von Schnelltests

Hunderte verschiedene Corona-Schnelltests sind inzwischen auf dem Markt. Doch manche funktionieren besser als andere. Dank einer neuen Web-App kann man nun schon im Laden herausfinden, wie zuverlässig ein Test tatsächlich ist.
Stäbchen rein, drehen, träufeln und warten: Corona-Schnelltests sind unkompliziert und sollen schnell Gewissheit bringen, ob man infiziert ist. In Apotheken, Drogerien und auch Discountern gehören sie inzwischen zum Standardangebot. Doch die Zuverlässigkeit dieser Antigen-Schnelltests ist sehr unterschiedlich, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) herausgefunden hat. Vor allem in Bezug auf die Omikron-Variante schlagen manche besser an als andere. Woher weiß man also, ob der Test im Einkaufswagen zuverlässig ist? IT-Experten des Kollektivs "Zerforschung" haben nun eine Antwort darauf.
Bislang mussten sich Kundinnen und Kunden durch eine lange Liste des PEI arbeiten, um Gewissheit zu erlangen. Das ist nicht nur mühsam, sondern beim Shoppen auch nicht praktikabel. So landet dann meist der erstbeste Schnelltest im Einkaufbeutel. Hat dieser jedoch eine niedrige Erkennungsrate, kann das buchstäblich fatale Folgen haben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zwar eine Positivliste angekündigt, doch die soll frühestens Ende Februar kommen.
Zerforschung will nicht so lange warten, denn die IT-Spezialisten kennen den Frust nur zu gut: "Erst nach dem Einkauf haben wir in der Liste des PEI nachgesehen, wie gut diese Tests eine Infektion nachweisen können. Wir waren etwas erschrocken, als wir feststellten, dass der von uns gekaufte Test nur 6 Prozent aller positiven Proben erkannte und selbst bei hoher Viruslast nur etwa 17 Prozent", schreibt das Team auf seiner Website. Hätten die IT-Spezialisten das schon im Laden gewusst, dann hätten sie sich für einen anderen Test entschieden.
So dürfte es zurzeit vielen Menschen gehen. Daher hat Zerforschung eine Web-App entwickelt, die schnell und einfach die Zuverlässigkeit der Schnelltests bestimmt. Nutzerinnen und Nutzer können auf schnelltesttest.de den Barcode auf der Packung scannen und bekommen dann direkt angezeigt, wie gut oder schlecht der Test eine Corona-Infektion erkennen kann. Grundlage für die Anwendung ist die Studie des Paul-Ehrlich-Instituts, das die Sensitivität von mehr als 200 Schnelltests geprüft hat.
Allerdings weisen die App-Entwickler darauf hin, dass jeder Test viele verschiedene Barcodes haben kann - zum Beispiel, wenn er in verschiedenen Packungsgrößen angeboten wird oder der jeweilige Supermarkt sein eigenes Logo darauf druckt. Daher gebe es bislang noch keine Garantie, dass alle von dem PEI untersuchten Schnelltests von der App erkannt werden, auch wenn das Team nach eigenen Angaben schon sehr viele zusammengetragen hat. Fehlende Tests will das Team so schnell wie möglich ergänzen. Als erste Orientierung dürfte der Barcode-Scanner für vielen Kundinnen und Kunden schon jetzt eine Erleichterung beim nächsten Einkauf sein.