Das große Impfen hat begonnen: Überall in Deutschland warten mobile Impfteams und eine wachsende Zahl an geöffneten Impfzentren auf Nachschub. Wie viele Menschen haben ihre erste Impfdosis bereits erhalten? Wie sehen die Impfquoten im Ausland aus? Von Martin Morcinek und Christoph Wolf
Schon jede dritte Corona-Infektion in Deutschland ist auf die Variante B.1.1.7 zurückzuführen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Mutationen um sich greifen. Neue Impfstoffe müssen deshalb nicht entwickelt werden. Aber die Anpassung braucht etwas Zeit.
Wer jetzt eine Astrazeneca-Impfung bekommt, möchte möglicherweise in ein paar Monaten eine weitere Impfung erhalten, dann mit Biontech oder Moderna. Das sei kein Problem, sagt Gesundheitsminister Spahn.
Manchmal piekst es nur ein wenig, andermal treten nach einer Impfung gegen Covid-19 grippeähnlichen Symptome auf. Besonders die Nebenwirkungen um das Astrazeneca-Vakzin sorgen die Menschen. Doch Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Krankheitsgefühle sind eigentlich ein gutes Zeichen.
Die Bundesregierung wirbt im Herbst verstärkt für die Grippeschutzimpfung - sie soll das Gesundheitssystem vor zusätzlichen Belastungen in der Pandemie schützen. Über 20 Millionen Deutsche nehmen das Angebot wahr, ein deutlicher Anstieg zu den Vorjahren. Laut RKI ist der Erfolg auch in Zahlen ablesbar.
Das Paul-Ehrlich-Institut schätzt die Corona-Impfungen nach den bisherigen Erfahrungen als sicher ein. Entgegen anderslautender Gerüchte ist bisher kein Mensch an, nur wenige mit einer Impfung gestorben. Institutschef Cichutek räumt zudem mit allerhand weiterem Unsinn auf.
Die verzögerte Impfstoff-Lieferung von Astrazeneca droht, den Impfzeitplan der EU zu durchkreuzen. Nun bietet der russische Hersteller von Sputnik V an, bis zum Sommer 100 Millionen Dosen zur Verfügung zu stellen. Dazu müsste der Wirkstoff aber zunächst einmal zugelassen werden.
Mit einer neuen Art von Impfstoffen soll die Corona-Pandemie möglichst schnell beendet werden. Die bereits zugelassenen mRNA-Vakzine beruhen auf den Forschungsgrundlagen zur Krebstherapie. Diese kann nun von der massenhaften Anwendungen der Impfstoffe profitieren.
In Deutschland versterben mehrere Menschen kurz nachdem sie gegen das Coronavirus geimpft wurden. Das Paul-Ehrlich-Institut untersucht nun die jeweilige Todesursache. Experten erwarten jedoch, dass andere Faktoren als die Impfung eine Rolle gespielt haben.
Aus fünf Dosen mach sechs - so lautet wohl die neueste Strategie von Gesundheitsminister Spahn, um die Impfengpässe in den Griff zu bekommen. Denn Deutschland kann zurzeit deutlich weniger Menschen impfen als geplant. Abhilfe soll auch eine Verdopplung der Produktionskapazität von Biontech schaffen.
In Deutschland muss jede Impfstoff-Charge vor der Auslieferung auf ihre Qualität untersucht und freigegeben werden. Diesen Schritt vollzieht das Paul-Ehrlich-Institut für das Corona-Vakzin von Biontech einen Tag vor Weihnachten. Im belgischen Puurs belädt Impfstoffpartner Pfizer zeitgleich die ersten Lkw.
Eine "wirklich effektive Therapie" gegen Covid-19 gibt es noch nicht, sagen deutsche Mediziner. Eine Studie mit Plasma von Genesenen macht aber zumindest Hoffnung für Patienten, die früh behandelt werden oder einen mittelschweren Krankheitsverlauf haben.
Der Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat grünes Licht für eine Zulassung erhalten. Kurz nach Weihnachten sollen die ersten Menschen in Deutschland geimpft werden. Zunächst vor allem besonders gefährdete Gruppen. Doch es gibt noch viele Fragen rund um den Impfstart - hier eine Übersicht über die wichtigsten.
Am kommenden Dienstag könnte der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer seine Zulassung für die EU erhalten. Bis dahin darf es zwar produziert, aber noch nicht ausgeliefert werden. Wie viele Dosen der ersten Charge in Deutschland landen, sagen die Unternehmen nicht.
Einige Länder spritzen schon fleißig. Deutschland erwartet die EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech am 21. Dezember. Bundesgesundheitsminister Spahn sieht keinen Anlass zur Kritik: Die "erste ordentliche Zulassung eines Impfstoffs weltweit" schaffe Vertrauen. Von Sebastian Huld
Das deutsche Unternehmen Biontech entwickelt mit seinem US-Partner Pfizer einen Corona-Impfstoff, der hervorragend wirkt. Doch als erstes zugelassen wird das Vakzin nicht in Deutschland oder den USA, sondern in Großbritannien. Wie kann das sein? Von Kai Stoppel