Fundort unter Kieler SchuleWeltkriegsbomben problemlos entschärft

Es war die umfangreichste Bombenentschärfung der vergangenen Jahrzehnte in Kiel: Experten machen auf einem Schulgelände gleich vier amerikanische Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich. Eine lag direkt unter einem Klassenzimmer.
In einer aufwändigen Aktion sind auf einem Kieler Schulgelände vier Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Wie die Polizei in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt mitteilte, verliefen die Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes ohne nennenswerte Probleme. Auch die Evakuierung des umliegenden Gebiets, von der etwa 4500 Anwohner betroffen waren, klappte demnach reibungslos.
Die Blindgänger mit Sprengladungen von jeweils etwa 225 bis 450 Kilogramm waren bei einer Routine-Kontrolle im Stadtteil Wellingdorf lokalisiert worden. Der Bereich war im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten wegen der dort beheimateten Werft- und Rüstungsindustrie stark bombardiert worden. Sie lagen auf dem Gelände eines in der Nachkriegszeit errichteten größeren Schulzentrums.
Eine der tief im Boden steckenden Bombe war anscheinend unwissentlich überbaut worden und befand sich 4,5 Meter unter einem Klassenzimmer. Eine andere lag direkt neben einem Kindergartengebäude. Aufgrund der Umstände und der Zahl der Bomben sprach die Polizei zuvor von einer der aufwändigsten Entschärfungen in Kiel seit Jahrzehnten.
Rund 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs liegen im Boden vieler deutscher Städte noch immer Bomben und Munition. Entschärfungsaktionen sind daher häufig und verursachen zum Teil erheblichen Aufwand. Die Experten der Kampfmittelräumdienste suchen bis heute nach den Blindgängern. Sie werten alte militärische Luftaufnahmen aus, die nach den Bombenangriffen zu Aufklärungszwecken angefertigt wurden. Auf ihnen lassen sich die Stellen finden, an denen Bomben einschlugen, ohne zu explodieren.