Panorama

Präsidentenwahl in Haiti verschobenZahl der Todesopfer durch "Matthew" steigt

06.10.2016, 06:46 Uhr
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Hurrikan "Matthew" richtet in der Karibik schwere Schäden an: In Haiti sterben mindestens 26 Menschen. Viele Regionen sind vom Rest des Landes abgeschnitten. Wegen der Katastrophe verschiebt das Land die geplante Präsidentenwahl.

Nach schweren Schäden und mindestens 26 Toten durch den Hurrikan "Matthew" in der Karibik bereiten sich Millionen Menschen im Südosten der USA auf den Wirbelsturm vor. Mit Windgeschwindigkeiten von 230 Kilometern pro Stunde war der Sturm über Haiti, die Dominikanische Republik und Kuba hinweggefegt.

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In Florida beobachtet man Hurrikan "Matthew" genau. (Foto: picture alliance / dpa)

Vor allem im Süden Haitis hatte er große Schäden angerichtet und mindestens 22 Menschen getötet. Mindestens acht Menschen wurden nach Behördenangaben von umstürzenden Bäumen erschlagen, sechs wurden von den durch Regenfälle angeschwollenen Flüssen mitgerissen.

Das Land verschob wegen der Katastrophe seine Präsidentenwahl. "Die jüngsten Vorkommnisse machen die Wahl unmöglich", sagte Behördenchef Léopold Berlanger. "Wir werden gemeinsam mit der Regierung und den nationalen und internationalen Partnern am Mittwoch kommender Woche oder später einen neuen Wahltermin bekanntgeben." Das Ergebnis der bisher letzten Wahl im vergangenen Oktober war wegen Manipulationsvorwürfen annulliert worden.

Der Wirbelsturm der Kategorie 4 war am Dienstag auf Haiti getroffen und hatte erhebliche Schäden verursacht. Häuser wurden zerstört, Bäume knickten um, Straßen wurden überflutet. Tausende Menschen suchten Schutz in Notunterkünften. Der Südwesten des Karibikstaats ist noch immer von der Außenwelt abgeschnitten.

US-Militär unterstützt Rettungseinsätze

Die USA schickten unterdessen neun Militärhubschrauber nach Haiti, um die Rettungsarbeiten in dem verarmten Karibikstaat zu unterstützen. Zudem würden drei Marineschiffe, darunter ein Flugzeugträger und ein Krankenhausschiff, in die Katastrophenregion verlegt, teilte das US-Militär mit. Zwischen 150 und 200 Soldaten seien an den Hilfseinsätzen beteiligt.

In den USA wurden 1,5 Millionen Menschen aufgefordert, die südöstlichen Küstengebiete zu verlassen. Floridas Gouverneur Rick Scott warnte die Bevölkerung: Man müsse sich darauf vorbereiten, direkt von dem Sturm getroffen zu werden. Das könne katastrophal werden.

Quelle: ntv.de, jki/rts/dpa/AFP

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