Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 13:16 Ukrainische Drohne setzt Teil einer russischen Raffinerie in Brand +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat heute früh eine russische Ölraffinerie mit Drohnen angegriffen, das berichtet der "Kyjv Independent". Der Angriff galt der Anlage Bashnafta-UNPZ in Ufa, einer Stadt, die eines der größten Zentren der russischen Raffinerieindustrie sein und die russischen Streitkräfte mit Kraftstoffen und Schmiermitteln versorgen soll. Sie liegt etwa 1400 Kilometer entfernt von der Front. Nach mehreren Einschlägen brach dort ein Feuer aus. Ein im Netz kursierendes Video soll die entsprechende Drohne in der Luft zeigen.
+++ 12:38 Nach schwerem Luftangriff hat Odessa wieder Strom +++
In der südukrainischen Region Odessa werden nach Angaben des dortigen Energiekonzerns DTEK rund 240.000 Haushalte wieder mit Strom versorgt. Die Versorgung wurde durch einen Angriff der russischen Streitkräfte in der vergangenen Nacht unterbrochen. Russland greift immer wieder die kritische Infrastruktur der Ukraine an.
+++ 12:10 Nawalnaja: "Die Mehrheit der Russen unterstützt Putin nicht" +++
Beim diesjährigen Brigitte Award erhält Julija Nawalnaja, die Witwe des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, einen Ehrenpreis. Mit Pinar Atalay spricht sie über die Ehrung, den Widerstand in Russland und warum sie nicht das Gesicht der Opposition gegen Wladimir Putin sein will.
+++ 11:55 Lettland weist 841 Russen aus +++
Die lettische Regierung hat 841 russische Staatsbürger aufgefordert, das Land bis Montag zu verlassen. Sie erfüllen die gesetzlichen Anforderungen nicht, darunter den Nachweis lettischer Sprachkenntnisse auf Niveau A2 und das Bestehen einer nationalen Sicherheitsüberprüfung, berichtet der Kyiv Independent. Nach der Vollinvasion 2022 verschärfte Lettland seine Einwanderungsgesetze für den Aufenthalt von Russen. Davon betroffen waren etwa 30.000 russische Staatsangehörige. Während die meisten entweder die neuen Anforderungen erfüllten oder das Land freiwillig verließen, haben 841 Personen die erforderlichen Unterlagen nicht rechtzeitig eingereicht. Sie werden nun ausgewiesen.
+++ 11:18 Ukraine: 73 russische Luftangriffe gestern +++
Der ukrainische Generalstab bilanziert für die vergangenen 24 Stunden 73 feindliche Luftangriffe. Demnach setzte die russische Armee 32 Raketen ein und warf 155 gelenkte Fliegerbomben ab. Zudem feuerten die Russen 4.171 Mal mit Artillerie, darunter 98 Mal mit Mehrfachraketenwerfern, auf die Stellungen der ukrainischen Truppen und auf zivile Siedlungen. Sie setzten außerdem 4.575 Kamikaze-Drohnen ein, heißt es.
+++ 10:55 Mit Erfindergeist trotzen Ukrainer russischer Übermacht +++
Die Ukraine wehrt sich gegen die militärische Übermacht aus Moskau mit Einfallsreichtum und Erfindergeist. Kein anderes Schlachtfeld der Welt hat so viele Innovationen im Bereich der Drohnen hervorgebracht.
+++ 10:38 Belarus überprüft Kampfbereitschaft seiner Truppen +++
Belarus hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit einer Überprüfung der Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte begonnen. Im Zuge dessen würden Einheiten in nicht näher bezeichnete "ausgewiesene Gebiete" verlegt. Weitere Einzelheiten zu Zeitpunkt, Umfang oder Ausmaß der Inspektion wurden nicht genannt.
+++ 10:29 Deutsche Firmen in Ukraine bisher kaum getroffen +++
Die russischen Angriffe auf den Energiesektor in der Ukraine haben nach Angaben des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft bisher noch keine gravierenden Auswirkungen auf in dem Land tätige deutsche Firmen. "Probleme bei der Energieversorgung werden derzeit nicht als das wichtigste Thema von deutschen Firmen genannt", sagt Geschäftsführer Michael Harms. "Das kann sich durch die andauernden russischen Angriffe natürlich ändern. Viele produzierende deutsche Firmen verfügen aber über Notstromaggregate." Harms fordert dennoch stärkere Hilfe des Westens bei der Luftverteidigung für die Ukraine gegen russische Raketen und Drohnen und kündigt weitere Hilfen auch der Wirtschaft im Energiesektor an.
Inzwischen gibt es erste Zahlen zu den Opfern der russischen Luftattacken aus der vergangenen Nacht. Bei den Luftschlägen auf die Oblaste Tschernihiw, Donezk, Cherson und Odessa starben mindestens vier Menschen, 18 wurden verletzt. Darunter soll ein Kind sein. In Tschernihiw attackierte die russische Armee zunächst Fahrzeuge eines Energieunternehmens, wobei ein Mitarbeiter starb und vier verletzt wurden. Danach griff sie auch Feuerwehrleute an, die den Brand des Fahrzeugs löschen wollten. Viele Angriffe galten erneut der ukrainischen Infrastruktur, die Russland vor dem beginnenden Winter lahmlegen will. Ziel ist, die lebenswichtige Versorgung mit Strom, Wärme und Trinkwasser zu unterbinden, um die ukrainische Zivilbevölkerung zu entmutigen und zur Flucht zu zwingen.
+++ 09:16 Russische Quellen melden Verlust eines Kampfhubschraubers +++
Russische Quellen mit Verbindung zur Luftwaffe haben den Verlust eines Kampfhubschraubers Ka-52 samt Besatzung bekannt gemacht. Sein Wert wird auf etwa 16 Millionen Dollar geschätzt.
+++ 08:49 Nordkorea präsentiert neue Interkontinentalrakete +++
Bei der ersten großen Militärparade seit zwei Jahren hat Nordkorea in der Hauptstadt Pjöngjang erstmals seine neue Interkontinentalrakete vorgeführt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA preist das Geschoss namens "Hwasong-20" als "stärkstes nukleares strategisches Waffensystem". Der Waffe wird eine ausreichend große Reichweite attestiert, um auch Ziele in den USA zu treffen. Diktator Kim Jong Un forderte die Streitkräfte in einer Rede auf, sich zu einer "unbesiegbaren" Einheit zu entwickeln. Die Rakete wurde vor internationalen Gästen präsentiert, darunter Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew. Nordkorea hatte Russland für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zunächst Raketen und Artilleriemunition geliefert und später dann auch Soldaten entsandt - nach Schätzungen dürfte es sich um mehrere Tausend Mann handeln.
+++ 08:04 Blogger meldet neue Rekordreichweite für FPV-Drohnen +++
Die Reichweite von First-Person-View-Drohnen, die im Kampf an der Frontlinie eingesetzt werden, hat sich nach Einschätzung eines viel zitierten Militärbloggers auf 54 Kilometer ausgedehnt. Dadurch entsteht entlang der Front ein breiter Geländegürtel, der völlig unter Kontrolle von Drohnen ist. In der Kriegsführung schlägt sich das derart nieder, dass auf Angriffe mit Panzern in dieser Phase weitgehend verzichtet wird, da sie mithilfe der Drohnen zu einfach aufgeklärt und bekämpft werden könnten. Laut dem Blogger betrifft die neue Rekordreichweite auch die Versorgung der Truppen, die sich dadurch stark erschwert.
+++ 07:37 Ukraine: 1060 russische Verluste gestern +++
Aus den vergangenen 24 Stunden bilanziert der ukrainische Generalstab 1060 russische verwundete oder getötete Soldaten. Insgesamt schätzt die ukrainische Armee die russischen Verluste auf 1.121.570 seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022. Seit gestern sollen die russischen Truppen zudem ein zerstörter Panzer, sechs Truppentransportfahrzeuge, 21 Artilleriesysteme und 2519 Drohnen eingebüßt haben. Hinzu kommt laut Ukraine eine ungewöhnlich hohe Rate von 18 zerstörten Marschflugkörpern.
+++ 06:58 Blogger melden massive russische Drohnenschläge aus der Nacht +++
Militärblogger melden nächtliche russische Drohnenschläge aus mehreren Regionen der Ukraine. Die Stadt Kramatorsk in der Oblast Donezk war demnach unter Beschuss von Geran-2-Kampfdrohnen. In der Oblast Tschernihiw, unweit der Hauptstadt Kiew, soll es zu mindestens fünf Einschlägen gekommen sein, unter anderem auf Fahrzeuge eines Energieunternehmens. Mindestens 15 Einschläge werden aus der Oblast Charkiw gemeldet, unter anderem auf den dortigen Bahnhof. In der Region Odessa soll es vor allem Energieinfrastruktur getroffen haben. In mehreren Regionen fiel der Strom aus. Opferzahlen aus der letzten Nacht sind bislang nicht bekannt.
+++ 06:19 Estland rechnet mit weiteren russischen Provokationen +++
Estlands Außenminister Margus Tsahkna rechnet mit weiteren Störmaßnahmen Moskaus. "Ich bin mir sicher, dass Russland diese Provokationen fortsetzen wird. Es geht nicht um Estland, sondern um die Einheit der Nato sowie darum, unsere Fähigkeiten und auch die transatlantische Einheit zu testen", sagte Tsahkna in Tallinn. In Estland waren im September drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten lang in den Luftraum des EU- und Nato-Landes eingedrungen. Nach Beratungen mit den Verbündeten gemäß Artikel 4 des Nato-Vertrags warnte die Nato Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen. "Wir haben, glaube ich, sehr solide reagiert", sagte Tsahkna.
+++ 00:49 Russischer Oppositionspolitiker wieder in Hausarrest +++
Nach nur drei Tagen relativer Freiheit hat ein Gericht im westrussischen Pskow den Oppositionspolitiker Lew Schlosberg wieder unter Hausarrest gestellt. Die Anordnung gilt vorerst bis Anfang Dezember, teilt der Pressedienst des Gerichts bei Telegram mit. Damit sei einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben worden. Schlosberg war erst am Dienstag nach mehreren Monaten aus dem Hausarrest freigekommen. Der stellvertretende Vorsitzende der Partei Jablokoinder Region Pskow war im Juni mit dem Vorwurf der angeblichen Diskreditierung der russischenArmee festgenommen worden. Hintergrund ist nach damaligen Angaben der Partei ein Video von einer Debatte im Januar, in der Schlosberg für eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg eingetreten ist.
+++ 22:31 Selenskyj: Über 700.000 Haushalte wieder mit Strom versorgt +++
Nach Stromausfällen durch russische Luftangriffe ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für mehr als 725.000 Haushalte die Stromversorgung wieder hergestellt worden. Das gelte für die Hauptstadt Kiew und die Umgebung und die Gebiete Dnipropetrowsk, Kirowohrad, Tscherkassy und Tschernihiw, sagt Selenskyj in einer am Abend veröffentlichten Videobotschaft. Nach Angaben des Stromversorgers DTEK waren allein in der Dreimillionenstadt Kiew mehr als 678.000 Haushalte ohne Strom.
+++ 22:00 Stromausfälle in Kiew: Selenskyj macht Klitschko Vorwürfe +++
Nach stundenlangen Stromausfällen durch russische Luftangriffe in der Hauptstadt Kiew macht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unter anderem Bürgermeister Vitali Klitschko Vorwürfe. "Ich bin mit der Situation in Kiew unzufrieden", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Staatschef. Zur Abwehr von Drohnenangriffen auf die Heizkraftwerke seien teure Patriot-Raketen ungeeignet. "Welche Fragen könnte ich an den Bürgermeister haben? An die städtischen Unternehmen? Ich könnte Ihnen sagen, was ich über das alles denke, doch das werde ich nicht", fährt Selenskyj fort. An erster Stelle stehe der Sieg über den gemeinsamen Feind. Er verspricht dabei Abhilfe zu schaffen, unter anderem dort, "wo die lokalen Behörden nicht in der Lage sind etwas zu tun".
Der seit langem schwelende Konflikte zwischen Selenskyj und Klitschko wird immer schärfer auch öffentlich ausgetragen. So warf Klitschko dem Staatschef in einem Interview der britischen "The Times" autoritären Regierungsstil und eine Aushöhlung der Demokratie vor. Selenskyj sieht Beobachtern zufolge in Klitschko einen möglichen Konkurrenten bei einer kommenden Präsidentschaftswahl.
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Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts/AFP