Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:36 Moskau: Anschlag im Süden Russlands verhindert +++
Der russische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag im Süden des Landes verhindert. Es seien drei mutmaßliche Täter aus einem "zentralasiatischen Land" festgenommen worden, teilt der Inlandsgeheimdienst FSB mit. Die Verdächtigen hätten an einem öffentlichen Platz in der Region Stawropol einen Sprengsatz zünden wollen. Der FSB habe "den terroristischen Aktivitäten dreier Staatsbürger eines zentralasiatischen Landes ein Ende bereitet", heißt es in der von russischen Nachrichtenagenturen verbreiteten Erklärung des Geheimdienstes. Diese kommt genau eine Woche, nachdem bei Moskau ein Anschlag auf eine Konzerthalle verübt worden war. Dabei wurden mehr als 140 Menschen getötet.
+++ 21:00 Anschlag in Moskau: Russland spricht von "Koordinator" aus Kiew +++
Trotz mehrerer Bekenntnisse der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau vor einer Woche beharren russische Behörden weiter auf einer angeblichen Verwicklung der Ukraine. Die Tatverdächtigen hätten ausgesagt, dass sie per Sprachnachrichten auf Telegram Anweisungen von einem Unbekannten erhalten hätten, teilt das russische Ermittlungskomitee mit. Dieser "Koordinator" habe die Terroristen nach dem Anschlag in Richtung der ukrainischen Grenze gelenkt und ihnen eine Belohnung in Aussicht gestellt, die sie demnach in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhalten sollten, heißt es weiter. Unabhängige russische Medien wiesen darauf hin, dass die festgenommenen Männer vor einigen Tagen teils schwer verletzt im Gerichtssaal auftauchten und höchstwahrscheinlich von russischen Sicherheitskräften gefoltert worden waren. Russische Menschenrechtler weisen darauf hin, dass unter Folter erzwungene Geständnisse kaum einen Wert hätten.
+++ 20:23 Insider: NATO fängt russische Flugzeuge über Ostsee ab +++
Italienische NATO-Flugzeuge haben nach Angaben zweier Insider zwei russische Flugzeuge über der Ostsee abgefangen. Die italienische Luftwaffe spricht lediglich von zwei unidentifizierten Flugzeugen, die am Donnerstag und am Freitagmorgen über internationalen Gewässern der Ostsee abgefangen worden seien. Im Einsatz gewesen seien zwei italienische Eurofighter, die anschließend an ihren Stationierungsort in Polen zurückgekehrt seien. Die beiden Insider aus italienischen Verteidigungskreisen sagen, die beiden russischen Flugzeuge seien vom Radar erfasst worden und hätten nicht auf versuchte Funkkontakte reagiert.
+++ 19:38 Weltbank stützt Ukraine mit 1,5 Milliarden Dollar +++
Die Ukraine erhält frisches Geld von der Weltbank. Die Zahlung belaufe sich auf 1,5 Milliarden Dollar, teilt Ministerpräsident Denys Schmyhal mit. Damit könnte der Haushalt und Sozialausgaben finanziert werden. Die neue Hilfe von der Weltbank wird von Großbritannien und Japan finanziert. "984 Millionen Dollar kommen aus Japan und 516 Millionen Dollar aus dem Vereinigten Königreich", schreibt Schmyhal auf X. "Die Mittel werden zur Deckung der Haushaltsausgaben für soziale und humanitäre Bedürfnisse sowie für den Wiederaufbau verwendet."
+++ 19:03 Merz: Ukrainische Niederlage zunehmend wahrscheinlich +++
CDU-Chef Friedrich Merz hält eine Niederlage der Ukraine im russischen Angriffskrieg mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn für zunehmend wahrscheinlich. "Die Gefahr, dass genau das geschieht, wird größer. Ich sehe die Entwicklung in der Ukraine mit wachsender Sorge", sagt Merz der "Welt am Sonntag". Russland habe zwar seine Kriegsziele anders als erwartet bislang nicht erreicht. "Aber: Russland hat seine gesamte Volkswirtschaft mittlerweile auf Kriegswirtschaft umgestellt und produziert Waffen und Munition weit über dem gegenwärtigen Bedarf. Das heißt, Russland rüstet massiv auf, deutlich mehr, als im Krieg gegen die Ukraine verbraucht wird." Erneut hebt Merz die Bedeutung einer möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine hervor. "Die Taurus-Marschflugkörper sind keine Wunderwaffe. Aber damit könnte die Ukraine die Nachschublinien für die russische Armee empfindlich treffen", sagt der Oppositionsführer. Für die erfolgreiche Selbstverteidigung der Ukraine sei das von großer Bedeutung.
+++ 18:28 Ukrainischer Außenminister warnt Indien vor enger Beziehung zu Russland +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ruft Indien dazu auf, die traditionell enge Beziehung zu Russland zu überdenken. "Die Kooperation zwischen Indien und Russland basiert größtenteils auf dem sowjetischen Vermächtnis", sagte Kuleba während eines Besuchs in Neu-Delhi der britischen Tageszeitung "Financial Times". "Aber das ist nicht das Vermächtnis, das über Jahrhunderte bestehen wird; es ist ein Vermächtnis, das verdunstet." Die Führung in Neu-Delhi verhält sich neutral zum russischen Angriffskrieg, trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und wirbt immer wieder für eine Konfliktlösung durch Dialog. Das bevölkerungsreichste Land der Welt mit 1,4 Milliarden Einwohnern hat gute Beziehungen zu westlichen Nationen und zu Russland. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat Indien die Einfuhr von günstigem Öl aus Russland gesteigert - und gehört zu den größten Abnehmern. Aus Russland bezieht das Land auch seit langer Zeit einen großen Teil der Militärausrüstung. Indien versucht aber in dieser Hinsicht zunehmend seine Abhängigkeit zu verringern, mehr von anderen Ländern zu importieren oder im Inland zu produzieren.
+++ 17:49 Russland greift Region Odessa mit Raketen an +++
Russische Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben die Region Odessa mit zwei Raketen vom Typ Ch-59 angegriffen. Beide Raketen konnten abgeschossen werden, teilt der Gouverneur der Oblast, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Durch die herabfallenden Trümmer seien aber drei Menschen, darunter zwei Kinder im Alter von 10 und 15 Jahren, verletzt worden.
+++ 17:09 Journalistin drohen sechs Jahre Haft wegen Nawalny-Berichterstattung +++
Nach jahrelanger Berichterstattung über den mittlerweile gestorbenen Kremlkritiker Alexej Nawalny ist eine Journalistin in Russland verhaftet worden. Das Basmanny-Gericht in Moskau begründet die Untersuchungshaft für Antonina Faworskaja damit, dass sie sich angeblich für Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung engagiert haben soll, die Russland schon vor längerer Zeit als "extremistische Organisation" verboten hat. Sowohl ihr Medium "SotaVision" als auch Nawalnys Team weisen das allerdings als Vorwand zurück, um die kritische Journalistin zum Schweigen zu bringen. Ihr drohen bis zu sechs Jahre Haft. Faworskaja wurde am 17. März in einem Café festgenommen und zunächst wegen angeblichen Widerstands gegen Polizeibeamte zehn Tage in eine Arrestzelle gesteckt. Am Tag ihrer geplanten Freilassung wurde sie erneut festgenommen - dieses Mal unter dem Vorwurf der Mitwirkung in der Nawalny-Organisation. Auch mehrere weitere Journalisten wurden festgesetzt. Einer davon berichtete später, dass er von Sicherheitsbeamten geschlagen und mit sexualisierter Gewalt bedroht wurde, wie die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info mitteilte.
+++ 16:29 Russland startet am 1. April Frühjahrskampagne für Militärdienst +++
Russland will nach Angaben seines Generalstabs am Montag eine neue Einberufungskampagne für den Militärdienst starten. "Die Frühjahrskampagne zur Einberufung von Soldaten beginnt am 1. April", sagt Vize-Admiral Wladimir Zimljanski. Nach seinen Angaben sollen die neuen Soldaten ihren einjährigen Dienst auf dem "Territorium der Russischen Föderation" ableisten - und nicht in die Ukraine geschickt werden. Die neuen Soldaten würden "nicht die Stellungen der Streitkräfte in den neuen russischen Regionen" verstärken, sagte Zimljanski mit Blick auf die vier Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja, die Russland 2022 zu annektierten Gebieten erklärte. Auch würden sie "nicht an der militärischen Spezialoperation teilnehmen". Wie viele Russen von der zweimal jährlich erfolgenden Einberufung betroffen sind, sagte Zimljanski nicht. Sie könnte aber für zehntausende Bürger im Alter von 18 bis 30 Jahren gelten. Viele Russen befürchten eine neue Mobilisierungswelle, auch wenn der im März wiedergewählte Präsident Wladimir Putin versichert hatte, dass dies "nicht nötig" sei.
+++ 16:09 Stromausfälle in drei ukrainischen Regionen nach massiven russischen Angriffen +++
Nach massiven nächtlichen russischen Angriffen auf Energieanlagen in der Ukraine veranlasst der staatliche Energieversorger Ukrenergo für drei Regionen des Landes notbedingte Stromausfälle. Ukrenergo sei gezwungen, in den Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kirowograd "bis zum Abend notbedingte Stromausfälle zu verhängen", erklärt das Unternehmen. Zudem werden die Menschen aufgefordert, den Stromverbrauch einzuschränken, da durch die Angriffe mehrere Kraftwerke beschädigt worden seien.
+++ 15:42 USA warnen Firmen vor Produktexporten, die Russland für Waffen nutzen kann +++
Die USA fordern US-amerikanische Unternehmen auf, den Versand von Produkten einzustellen, die Russland für Waffen nutzen könnte. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Demnach habe das US-Handelsministerium Briefe an mindestens 20 US-amerikanische Unternehmen geschickt, in denen es sie dazu auffordert, den Versand von Materialien ins Ausland einzustellen, die in russischen Waffen enden könnten. Trotz weitreichender Einfuhrverbote und Sanktionen haben die USA und ihre Verbündeten Schwierigkeiten zu verhindern, dass westliche Komponenten über Umwege in der russischen Waffenproduktion landen. Berichten zufolge wurden US-Komponenten auch in in Nordkorea hergestellten Raketen gefunden, die auf die Ukraine abgefeuert wurden.
+++ 15:08 Selenskyj: Zwei Wasserkraftwerke getroffen, Moldau in Gefahr +++
Bei den russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur in der Nacht sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch zwei Wasserkraftwerke getroffen worden. Es handele sich um die Anlagen Kaniw und Dnister, teilt Selenskyj auf Telegram mit. "Der Terrorstaat will die Umweltkatastrophe von Cherson wiederholen. Aber jetzt ist nicht nur die Ukraine in Gefahr, sondern auch Moldau." Im Juni 2023 brach der Kachowka-Staudamm, das dazu gehörende Wasserkraftwerk wurde zerstört. Unmengen Wasser überfluteten weite Teile der Oblast Cherson.
+++ 14:30 Drohnenangriff in Belgorod: Ein Toter, zwei Verletzte +++
In der russischen Stadt Belgorod ist eine Drohne in ein Wohnhaus geflogen. Bei der Explosion wurde nach Angaben des Gouverneurs der Region, Wjatscheslaw Gladkow, ein Mensch getötet, zwei weitere wurden verletzt. Gladgkow macht die ukrainischen Streitkräfte für den Angriff verantwortlich. Lokale Telegram-Kanäle veröffentlichen ein Video eines Drohnenangriffs auf ein Haus sowie Fotos von den Folgen des Angriffs.
+++ 13:54 Ukrainischer General: Müssen weniger als 500.000 Menschen mobilisieren +++
Das ukrainische Militär muss nach Angaben von Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi weniger Menschen mobilisieren als ursprünglich erwartet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte im Dezember, das Militär habe vorgeschlagen, bis zu 500.000 weitere Ukrainer für die Streitkräfte zu mobilisieren, da Russland seine Angriffe entlang der 1.000 Kilometer langen Frontlinie verstärkte. Syrskyi, der erst im vergangenen Monat die Aufgabe als oberster General übernommen hatte, sagte in einem Interview, das die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform veröffentlicht hat, dass die Zahl nach einer erneuten Prüfung "erheblich reduziert" worden sei. Eine genaue Zahl nannte er jedoch nicht. "Wir gehen davon aus, dass wir genügend Leute haben werden, die in der Lage sind, ihr Mutterland zu verteidigen", sagte er der Nachrichtenagentur Ukrinform. "Ich spreche nicht nur von den Mobilisierten, sondern auch von freiwilligen Kämpfern."
+++ 13:34 Russische Staatsanwälte wollen Sängerin Alla Pugatschowa als "ausländische Agentin" einstufen lassen +++
Russische Staatsanwälte haben das Justizministerium gebeten, die in Russland sehr bekannte Sängerin Alla Pugatschowa als "ausländische Agentin" einzustufen. Das berichtet Reuters unter Berufung auf die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA. Mit der Einstufung als "ausländischer Spion oder Spionin" übt Moskau Druck auf Kritikerinnen und Kritiker aus. Die russische Sängerin hatte nach dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny unter ungeklärten Umständen in einer Strafkolonie Mitte Februar wohl versteckt Kritik an Machthaber Wladimir Putin und dem Ukraine-Krieg geübt. Pugatschowa hatte zum Frühlingsanfang einen Post bei Instagram dem "Fest der gelben Blumen" gewidmet und ihre Followerinnen und Follower ermutigt: "Gebt nicht auf! Verzweifelt nicht! Friede sei mit eurem Zuhause!" Dahinter wird eine versteckte Anspielung gesehen.
+++ 13:13 Weltbank zahlt 1,5 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln an die Ukraine +++
Die Ukraine erhält im Rahmen eines Weltbankprogramms eine Tranche in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Das gab Ministerpräsident Denys Schmyhal bekannt. Damit helfe sie dem von Russland angegriffenen Land, den Haushalt und die Sozialausgaben zu finanzieren. Die Ukraine ist auf Finanzhilfen der westlichen Partner angewiesen, doch die Auslandsfinanzierung ging in den ersten beiden Monaten dieses Jahres zurück. Zudem wird ein US-Hilfspaket seit Monaten von den Republikanern im Kongress blockiert. Die jetzt ausgezahlten Hilfen der Weltbank seien von Großbritannien und Japan finanziert worden, sagte Shmyhal. "984 Millionen Dollar kommen aus Japan und 516 Millionen Dollar aus Großbritannien. Die Mittel werden die Haushaltsausgaben für soziale und humanitäre Bedürfnisse und den Wiederaufbau decken", schreibt er dazu auf X.
+++ 12:47 Ukraine erhält bei Austausch Leichen von 121 gefallenen Soldaten zurück +++
Die Ukraine hat im Rahmen eines Austauschs mit Russland die Leichen von 121 getöteten ukrainischen Soldaten erhalten. Das gab der Koordinierungsstab für Umgang mit Kriegsgefangenen auf Facebook bekannt. Nach Angaben des Stabs handelt es sich um die Leichen von zwölf Soldaten, die im Raum Luhansk kämpften, 107 Gefallenen aus dem Raum Donezk und zwei Leichen aus dem Raum Saporischschja. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform schreibt, werden die Leichen nun identifiziert, um sie den Familien der Gefallenen übergeben zu können.
+++ 12:27 Ukraine setzt vermehrt auf heimische Waffenproduktion +++
Der Ukraine gehen Waffen und Munition aus. Auch deswegen, weil die Republikaner im US-Kongress weiterhin Militärhilfen blockieren. Deshalb kurbelt die Ukraine die Produktion von Waffen im eigenen Land an. Dabei helfen will jetzt auch der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall.
+++ 12:02 Kiew: Mehr als 800 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 820 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 440.790 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 8 weitere Panzer verloren (6922). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 13.000 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 8600 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 11:40 Habeck lehnt Kürzungen bei Sozialausgaben zugunsten des Militärs ab +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck lehnt Einschnitte bei Sozialausgaben zugunsten der Aufrüstung ab. "Die Rechnung, wir bauen den Sozialstaat ab, denn wir brauchen mehr Geld fürs Militär, fände ich fatal", sagt der Grünen-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wir sind nicht nur in einer Phase der äußeren Bedrohung. Auch die Demokratie ist unter Druck, viele Menschen wenden sich ab, der Kitt der Gesellschaft wird porös. Deswegen sind soziale Ausgaben nötig, um das Land zusammenzuhalten." Finanzminister Christian Lindner von der FDP hatte ein Moratorium für neue Sozialausgaben gefordert, um zusätzliche Militärausgaben zu finanzieren.
+++ 11:18 Baerbock: Putin will mit Fake News "Demokratie zersetzen" +++
Die von Moskau finanzierte Propaganda-Aktion über die Website "Voice of Europe" ist nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen Teil des Kriegsarsenals des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser führe seinen Krieg nicht nur mit seinem Militär, "sondern auch mit Fake News, Manipulation und gezielter Einflussnahme", sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies sei nur ein Beispiel dafür, wie der Kremlchef "unsere Demokratie zersetzen will". Am Mittwoch hatte die tschechische Regierung mitgeteilt, ihr Geheimdienst habe ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk enttarnt, das die in Prag ansässige Nachrichtenseite "Voice of Europe" genutzt habe, um in der EU Stimmung gegen die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland zu machen.
+++ 10:50 Selenskyj bittet um mehr Patriot-Systeme: "Ukraine ist nicht so stark, wie sie sein könnte" +++
Nach den schweren russischen Luftangriffen auf die ukrainische Infrastruktur und Energieversorgung in der vergangenen Nacht bittet Präsident Wolodymyr Selenskyj die westlichen Verbündeten erneut um mehr militärische Unterstützung bei der Luftverteidigung. "Die Ukraine ist noch nicht so stark, wie sie sein könnte", schrieb der ukrainische Staatschef bei Telegram. Um "auf dem Schlachtfeld agieren" zu können, benötige sein Land dringend mehr Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot. "Damit können wir den Himmel schließen und unsere Jungs können vorwärts kommen", so Selenskyj.
+++ 10:38 Drohnenteile in Rumänien nahe der Grenze zur Ukraine gefunden +++
Das NATO-Mitglied Rumänien hat dem Verteidigungsministerium zufolge Teile einer Drohne nahe seiner Grenze zur Ukraine gefunden. Diese seien am Donnerstagabend auf einer landwirtschaftlichen Fläche unweit der Donau im Osten des Landes entdeckt worden. Der Vorfall werde untersucht. Am Sonntag war eine russische Rakete in den Luftraum von Polen eingedrungen, das ebenfalls Mitglied des NATO-Bündnisses ist.
+++ 10:10 Baerbock: Putin will NATO in Krieg hineinziehen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin steuert aus Sicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf einen militärischen Konflikt mit dem westlichen Militärbündnis NATO zu. "Putins Ziel war und ist, die Ukraine in ihrer Existenz als eigenes, freies Land zu zerstören und die NATO in einen Krieg hineinzuziehen", sagt die Grünen-Politikerin der Funke Mediengruppe. Die Bundesregierung werde das aber niemals zulassen. Putin sei für Argumente und Menschlichkeits-Appelle nicht erreichbar. "Und verhandeln möchte er schon gar nicht", sagt sie dem Blatt.
+++ 09:46 Nach massivem Luftangriff: Ukraine meldet Abschuss von 58 Drohnen und 26 Raketen +++
Die ukrainische Luftverteidigung hat einen großen Teil der russischen Drohnen und Raketen, die in der Nacht vor allem die Energieversorgung und Infrastruktur beschädigen sollten, nach eigenen Angaben abgewehrt. Wie der Kommandeur der Luftwaffe der Streitkräfte, Mykola Oleschtschuk, bei Telegram schreibt, konnten 58 Angriffsdrohnen vom Typ Shahed und 26 Raketen abgefangen werden, bevor sie ihr Ziel erreichten. 84 von insgesamt 99 Raketen, Drohnen und anderen Marschflugkörpern konnten demnach zerstört werden.
+++ 09:08 ISW: Russische Truppen haben seit Oktober 505 Quadratkilometer erobert +++
Seit Beginn der jüngsten russischen Offensive im Oktober 2023 haben Moskaus Truppen ein Gebiet von insgesamt 505 Quadratkilometern erobert. Zu der Einschätzung kommen die Experten von der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Besonders am Jahresanfang kam Russland mit seinen Streitkräften gut voran: Allein zwischen dem 1. Januar und dem 28. März 2024 hat das russische Militär laut einer Mitteilung fast 100 Quadratkilometer Territorium mehr erobert als in den letzten drei Monaten des Jahres 2023. Das führen die Analysten auf mehrere Faktoren zurück wie Materialknappheit auf Seiten der Ukraine und günstigere Wetterbedingungen als in den Monaten davor.
+++ 08:42 Sechs Verletzte nach russischen Angriffen in der Oblast Dnipropetrowsk +++
Bei den schweren russischen Angriffen in der vergangenen Nacht auf die Ukraine sind in der Oblast Dnipropetrowsk sechs Zivilisten verletzt worden. Das meldet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Demnach sind bei dem Großangriff vor allem ukrainische Städte und Infrastruktur ins Visier genommen worden.
+++ 08:17 Ukrainische Energie-Versorgung erneut schwer unter Beschuss +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der vergangenen Nacht wieder gezielt Teile der Energie-Infrastruktur angegriffen. "Heiz- und Wasserkraftwerke in zentralen und westlichen Regionen wurden beschädigt", teilte der Netzbetreiber Ukrenergo bei Telegram mit. In der südöstlichen Region Dnipropetrowsk sei es deswegen zu Notabschaltungen gekommen. Das ukrainische Fernsehen berichtete am Morgen von der Sichtung russischer Marschflugkörper und über Explosionen in den Regionen Iwano-Frankiwsk und Chmelnyzkyj sowie in der Stadt Dnipro. Energieminister German Galuschtschenko bestätigt Angriffe auf Stromnetze und Kraftwerke in den Regionen Dnipropetrowsk, Poltawa und Tscherkassy. Sie seien mit Drohnen und Raketen ins Visier genommen worden, schreibt er bei Facebook. Der Kraftwerksbetreiber DTEK erklärte, drei Heizkraftwerke seien getroffen worden. Die Anlagen seien erheblich beschädigt worden. Es sei sofort mit den Reparaturen begonnen worden, heißt es bei Telegram.
+++ 08:05 167 Explosionen in 24 Stunden: Russland attackiert Gemeinden in Sumy +++
Russland nimmt in der ukrainischen Oblast mehrere Gemeinden ins Visier. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" meldet, kam es bei Angriffen in den vergangenen 24 Stunden zu 167 Explosionen in zwölf Gemeinden in der Region. Mehr als 50 der Explosionen ereigneten sich demnach in Bilopillia, das von Artillerie-, Mörser- und Raketenwerferangriffen getroffen worden sein soll.
+++ 07:49 Bundestags-Experten: Bodentruppen in Ukraine völkerrechtlich zulässig +++
Ein Einsatz von Bodentruppen durch ein NATO-Land in der Ukraine würde nach Einschätzung der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages nicht automatisch alle anderen NATO-Länder zu Konfliktparteien machen. Zwar würde der betreffende Staat selbst zur Konfliktpartei, wie aus einem noch unveröffentlichten sogenannten Sachstand der Expertenabteilung des Parlaments hervorgeht. "Handelt der NATO-Mitgliedstaat dabei unilateral - also nicht im Rahmen einer vorher beschlossenen NATO-Operation und außerhalb militärischer NATO-Kommandostrukturen - werden dadurch weder die NATO als Ganzes noch die anderen NATO-Partnerstaaten zu Konfliktparteien", heißt es in dem Papier weiter.
+++ 07:06 Polnische Kampfjets steigen nach Raketenangiffen in Ukraine auf +++
Nach russischen Raketenangriffen in der Ukraine steigen polnische Kampfflugzeuge zusammen mit Jets der Alliierten auf. "Polnische und Flugzeuge der Verbündeten sind im polnischen Luftraum im Einsatz", teilt die polnische Armee via X mit. Gewarnt wird vor dem Fluglärm der Jets, insbesondere im südöstlichen Teil des Landes an der Grenze zur Ukraine.
+++ 06:31 Polens Regierungschef Tusk: Es beginnt eine neue Ära - die Vorkriegszeit +++
Die russische Invasion in der Ukraine vor gut zwei Jahren hat nach Einschätzung des polnischen Regierungschefs Donald Tusk ein neues, kriegerisches Zeitalter in Europa eingeläutet. "Ich weiß, es klingt niederschmetternd, vor allem für die jüngere Generation, aber wir müssen uns daran gewöhnen, dass eine neue Ära begonnen hat: die Vorkriegszeit. Ich übertreibe nicht; das wird jeden Tag deutlicher", sagte er der "Welt" und europäischen Partnermedien. "Ich möchte niemandem Angst machen, aber Krieg ist kein Konzept mehr aus der Vergangenheit. Er ist real, und er hat schon vor über zwei Jahren begonnen."
+++ 06:09 Lawrow: Friedensplan der Ukraine ist sinnlos +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnet in einem Interview mit der Moskauer Tageszeitung "Iswestija" den von der Ukraine vorgeschlagene Friedensplan als sinnlos. "Wir sind auf jeden Fall zu Gesprächen bereit, aber nicht auf der Grundlage der 'Friedensformel' Selenskyj", sagt Lawrow laut der Zeitung. Ein vorgeschlagener Friedensgipfel werde erst dann Erfolg haben, wenn seine Grundlagen geändert würden, wozu auch die Teilnahme Russlands gehöre. "Wie könnte ein ernsthafter Politiker in Washington, Brüssel, London, Paris oder Berlin sagen, dass es keine Alternative zur 'Selenskyj-Formel' gibt", so Lawrow.
+++ 05:45 Ukraine meldet Explosionen in Dnipro +++
Das ukrainische Medienunternehmen Suspilne berichtet von mehreren Explosionen in den Regionen Iwano-Frankiwsk und Chmelnyzkyj sowie in der Stadt Dnipro. Die Explosionen seien am frühen Morgen zu hören gewesen. Zudem seien russische Marschflugkörper im ukrainischen Luftraum gesichtet worden, so Suspilne. Bisher ist unklar, ob und welche Ziele die Raketen trafen.
+++ 05:10 Altkanzler Schröder warnt SPD +++
Altkanzler Gerhard Schröder warnt die SPD-Spitze davor, ihn aus der Parteigeschichte streichen zu wollen. In einem dpa-Interview beklagt er sich darüber, dass in der Parteizentrale auf der Etage, wo die Vorsitzenden ihre Büros haben, nicht einmal mehr ein Bild von ihm zu finden sei. "Das ist interessant. Da muss die SPD auch vorsichtig sein. Sie wissen, wo das auch der Fall war?", fragt er und gibt die Antwort selbst. "In den kommunistischen Parteien der Vergangenheit wurden natürlich die jeweiligen Führer, wenn sie weg waren, mal aus der Geschichte der Partei gestrichen." Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet und weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. Er hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als "fatale Fehlentscheidung" bezeichnet, sich aber dennoch nicht von Putin losgesagt.
+++ 04:19 Faeser sieht Schlag gegen Russlands Propaganda-Apparat +++
Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnet das Aufdecken einer groß angelegten Einflussoperation als "wichtigen Schlag gegen den russischen Propaganda-Apparat". "Wieder sehen wir das massive Ausmaß der Lügen und der Desinformation, mit dem Putins Regime das Vertrauen in unsere Demokratie erschüttern, Wut schüren und die öffentliche Meinung manipulieren will", sagt die SPD-Politikerin dem "Spiegel". Es sei "wichtig, dass diese Einflussoperation vor der Europawahl aufgedeckt wurde". Laut tschechischer Behörden wurde über die Internetseite "Voice of Europe" Propaganda im Sinne Moskaus verbreitet. Zudem soll das Medienunternehmen auch zur verdeckten Finanzierung von Kandidaten in mehreren EU-Staaten gedient haben.
+++ 03:15 Kiew drängt Indien zur Abkehr von Russland +++
Der "Financial Times" zufolge fordert der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba Indien auf, Kiew zur Seite zu stehen und seine Beziehungen zu Russland zu überdenken. Die engen Beziehungen Indiens zu Russland basierten auf einem sowjetischen Erbe, das sich verflüchtige, sagte Kuleba laut der Zeitung. Wie der Minister erklärte, kann Indien von einer Ausweitung der Handels- und Technologiebeziehungen mit der Ukraine profitieren. Er bot indischen Unternehmen eine Rolle beim Wiederaufbau nach dem Krieg an. Die Ukraine sei nun bestrebt, den Handel mit Indien wiederherzustellen, indem sie die Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Sonnenblumenöl wieder aufnehme und selbst mehr indische Waren kaufe.
+++ 02:19 Selenskyj ruft Sprecher des US-Repräsentantenhauses an +++
Mit Blick auf das seit Monaten im US-Kongress blockierte Hilfspaket hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich nun direkt an den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, gewandt. "Ich habe den Sprecher des Repräsentantenhauses über die Lage auf dem Schlachtfeld informiert, insbesondere über die dramatische Zunahme des russischen Luftterrors", erklärt Selenskyj nach einem Telefonat mit Johnson im Onlinedienst Telegram. "In dieser Situation ist die schnelle Verabschiedung der US-Hilfe für die Ukraine durch den Kongress von entscheidender Bedeutung", sagt Selenskyj laut dem Gesprächsprotokoll, das er auf Telegram veröffentlicht.
+++ 01:12 Russen greifen bei Dnipro an +++
Russische Streitkräfte greifen am frühen Morgen im Bezirk Kamianske in der Nähe der zentralukrainischen Stadt Dnipro Infrastrukturanlagen an. Wie der Gouverneur der Region, Sergіj Lissak, mitteilt, wurde bei dem Angriff mindestens eine Person verletzt. "Das Hauptziel des Feindes sind unsere Menschen und lebenswichtige Einrichtungen der Bevölkerung", schreibt Lissak auf Telegram.
+++ 00:11 Macron: G20-Gipfel nur mit Putin, wenn alle einverstanden +++
Eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zum G20-Gipfel in Brasilien im November sollte nach Ansicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nur erfolgen, wenn sich alle Teilnehmer darüber einig sind. Sinn des Zusammenschlusses der 20 Industrie- und Schwellenländer sei, "dass es einen Konsens mit den anderen 19 anderen geben muss, das wird die Aufgabe der brasilianischen Diplomatie sein", sagt Macron bei einem Besuch in Brasília. "Wenn der Termin nützlich sein kann, dann muss man ihn machen. Wenn er nicht nützlich ist und zu Spaltung führt, sollte man ihn nicht machen", erklärt Macron auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem brasilianischen Amtskollegen Luiz Inácio Lula da Silva.
+++ 23:03 SPD-Politiker Schwarz: Historiker-Brandbrief ernst nehmen +++
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Haushaltsexperte Andreas Schwarz plädiert gegenüber dem "Spiegel" dafür, sich mit der Kritik von fünf Historikerinnen und Historikern an der Ukrainepolitik der Partei ernsthaft auseinanderzusetzen: "Den Brief sollte man ernst nehmen. Wir müssen ihn in Partei und Gesellschaft diskutieren. Ein Blick in die Geschichtsbücher sollte uns Mahnung sein", sagt Schwarz dem Blatt. Er gehört zu den wenigen Sozialdemokraten im Bundestag, die den Marschflugkörper "Taurus" für Kiew fordern. Putin sei "ein brutaler Diktator", der auf das Recht des Stärkeren setze, sagt Schwarz weiter. "Daher sollte die westliche Welt ihm mit Geschlossenheit, mit Härte und auch Stärke begegnen. Nur so bekommt man ihn an den Verhandlungstisch."
+++ 22:00 Briten entwickeln neue Drohnen für die Ukraine +++
Das britische Unternehmen Evolve Dynamics konzentriert sich auf die Entwicklung von Drohnen für das ukrainische Militär, die der elektronischen Kriegsführung widerstehen können. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bei der elektronischen Kriegsführung geht es darum, die Signale von Angriffs- oder Aufklärungsdrohnen zu stören, indem ihr Empfänger mit falschen Frequenzen überlastet wird, so dass sie ihr Ziel nicht erreichen können. Das Unternehmen entwickelt derzeit "alternative Funkverbindungsalgorithmen", um die elektronische Kriegsführung zu umgehen.
+++ 21:22 Russland will Oniks-Marschflugkörper aufrüsten +++
Russland beabsichtigt, die Oniks-Raketen mit neuen aktiven Zielsuchgeräten aufzurüsten, damit ukrainische Bodenziele mit größerer Präzision bekämpft werden können. Das berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Eigentlich sind die Oniks Anti-Schiffs-Marschflugkörper, sollen nun aber auch gegen Städte eingesetzt werden. Der Überschall-Marschflugkörper P-800 Oniks (NATO: SS-N-26 Strobile) wurde bereits in den 1980er-Jahren entworfen, aber erst 2002 in Dienst gestellt. TASS zitiere eine ungenannte Quelle, wonach daran "gearbeitet wurde, Oniks-Raketen unverwundbar für ukrainische elektronische Kriegsgeräte zu machen".
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, joh/mau/dpa/AFP/rts/AP