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Ukraine trifft Raffinerien Russland braucht offenbar Benzin aus Belarus

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Russische Feuerwehrkräfte löschen im Januar nach einer Drohnenattacke einen Brand im Hafengebiet von St. Petersburg.

Russische Feuerwehrkräfte löschen im Januar nach einer Drohnenattacke einen Brand im Hafengebiet von St. Petersburg.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Nach den ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Raffinerien kann Russland seinen Kraftstoffbedarf nicht mehr selbst decken. Normalerweise zählt das Land zu den Exporteuren. Doch aktuell sehen sich die Ölgesellschaften zu Importen gezwungen.

Russland ist Insidern zufolge auf Benzinimporte aus dem benachbarten Belarus angewiesen, um dem Risiko von Engpässen auf dem heimischen Markt entgegenzuwirken. Das schreibt die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse unter Berufung auf Medienberichte. Grund für eine Erhöhung der Einfuhren im März seien außerplanmäßige Reparaturen in russischen Raffinerien, die nach ukrainischen Drohnenangriffen entstanden seien, sagten vier Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Normalerweise ist Russland ein Nettoexporteur von Kraftstoffen und ein Lieferant für die internationalen Märkte. Die Unterbrechung der russischen Raffinerien habe die Ölgesellschaften aber zu Importen gezwungen. Nach wiederholten ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Raffinerien seit Anfang des Jahres hat Russland bereits am 1. März die Ausfuhr von Benzin verboten, um genügend Treibstoff für den heimischen Markt zu sichern.

In der ersten Märzhälfte erreichten die Benzineinfuhren aus Belarus Insidern zufolge fast 3000 Tonnen. Im Februar soll Russland demnach 590 Tonnen importiert haben, während es im Januar keine Lieferungen aus Belarus gegeben habe.

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Das Exportverbot erlaube es, die Preise auf dem Binnenmarkt zu stabilisieren, hatte es Ende Februar vom für Energie zuständigen Vizeregierungschef Alexander Nowak geheißen. Nicht betroffen von dem Verbot sind Ausfuhren in die Staaten der von Russland dominierten Wirtschaftsunion Armenien, Belarus, Kasachstan und Kirgistan sowie die Mongolei und Usbekistan.

Die EU hatte schon im vergangenen Jahr die Einfuhr von Ölprodukten aus Russland untersagt. Doch zugleich kauften Länder wie die Türkei und Brasilien deutlich mehr Diesel.

Quelle: ntv.de, chl/rts/dpa

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