Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:29 Kiew meldet 54 Luftangriffe am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns +++
Der Generalstab in Kiew berichtet am zweiten Jahrestag des russischen Einmarschs von einer "schwierigen" Lage an der Front. Im Laufe des Tages seien von den Frontlinien insgesamt 69 Kampfhandlungen gemeldet worden, heißt es im täglichen Lagebericht des Militärs. Zudem seien 54 Luftangriffe sowie 77 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern auf ukrainische Stellungen und Siedlungen registriert worden. Die heftigsten Kämpfe wurden demnach rund um die Ortschaft Awdijiwka im Osten ausgetragen, die ukrainische Truppen vor wenigen Tagen aufgeben mussten.
+++ 22:07 Schweizer Minister: Zehn Friedenspläne für Ukraine, einige noch geheim +++
Bei der geplanten internationalen Friedenskonferenz liegen offenbar fast ein Dutzend Friedenspläne auf dem Tisch. Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis erklärt, dass es derzeit etwa zehn solcher Pläne gebe, davon seien etwa sechs oder sieben bereits öffentlich. Der Rest werde im Geheimen diskutiert. Die Schweiz organisiert derzeit die Konferenz, sie soll spätestens im Sommer stattfinden. Russland wird aller Voraussicht nach nicht teilnehmen.
+++ 21:36 Luftalarm bei Baerbocks Odessa-Besuch - Ministerin im Schutzbunker +++
Während des Besuchs von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in der ukrainischen Stadt Odessa haben die dortigen Behörden Luftalarm ausgelöst. Die Ministerin, der deutsche Botschafter Martin Jäger und der Rest der Delegation begaben sich daraufhin in den Luftschutzbunker ihres Hotels. Nach rund einer Viertelstunde wurde der Alarm aufgehoben. Baerbock und die anderen Bewohner des Hotels konnten den Bunker mittlerweile wieder verlassen.
+++ 21:04 Nach Einnahme von Awdijiwka: Russen rücken offenbar weiter vor +++
Die russischen Truppen setzen ihren Vormarsch nach der Einnahme der ostukrainischen Stadt Awdijiwka offenbar weiter fort. Unbestätigten Videoaufnahmen zufolge haben die Kremltruppen offenbar russische Flaggen in den westlichen gelegenen Ortschaften Lastochkyne und Sjeverne gehisst. Die ukrainischen Truppen gaben Awdijiwka nach monatelangen Kämpfen kürzlich auf.
+++ 20:35 Seltenes russisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen: Selenskyj äußert sich +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nennt den jüngsten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Berijew A-50 ein Ergebnis der "Zusammenarbeit mit Partnern". Das mit teurer Elektronik gespickte und mit speziell ausgebildeten Experten besetzte Flugzeug ist am Vortag nach Angaben aus Kiew von der ukrainischen Flugabwehr über Südrussland abgeschossen worden. Ohne diese Partnerschaft wäre die Ukraine kaum in der Lage, sich in bestimmten Richtungen zu schützen, erklärt Selenskyj. Details dieser Zusammenarbeit nennt er jedoch nicht. Allerdings trat der ukrainische Staatschef Spekulationen entgegen, dass bei dem Abschuss westliche Waffensysteme, möglicherweise Patriot-Raketen, eingesetzt worden seien.
+++ 20:00 Ab jetzt Kyjiw: Baerbock überbringt sprachliches Geschenk in Odessa +++
Die Bundesregierung ändert in ihrem amtlichen Sprachgebrauch die Schreibweise der ukrainischen Hauptstadt: Künftig wird nicht mehr von Kiew die Rede sein - sondern von Kyjiw. "Wir haben das vollzogen, was längst überfällig war: die Schreibweise Eurer Hauptstadt in der ukrainischen Sprache", sagt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Die Ukraine hatte lange um eine Änderung der deutschen Schreibweise gebeten, um dem ukrainischen Namen der Hauptstadt näherzukommen. Die Schreibweise "Kiew" lehnt sich nach ukrainischer Lesart zu sehr an die russische Sprache an.
+++ 19:16 Ukraine verkündet mehrere Sicherheitsabkommen +++
Die Ukraine und Italien haben ein Sicherheitsabkommen geschlossen. Das teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Auch mit Kanada sei ein derartiger Vertrag abgeschlossen worden. Kanada werde in diesem Jahr über zwei Milliarden Euro militärische und finanzielle Hilfe leisten, erklärt der Präsident.
+++ 18:43 Russen legen Blumen in Moskau nieder - mehrere Festnahmen +++
Russinnen und Russen legen am zweiten Jahrestag des Angriffskriegs in der Ukraine Blumen an Denkmälern in Moskau nieder. Die russische Menschenrechtsorganisation OVD-Info, die Verhaftungen aus politischen Gründen beobachtet und Rechtsbeistand leistet, teilt mit, in der Hauptstadt seien dabei mindestens fünf Menschen festgenommen worden.
+++ 18:18 Klitschko im Interview: "Jeder hat an Nawalny gesehen: Das ist eine Diktatur" +++
Vitali Klitschko dankt Deutschland für die bisherige Lieferung von Waffen und Abwehrsystemen an die Ukraine. Der Bürgermeister der Hauptstadt Kiew betont aber auch, dass die Unterstützung nicht abreißen dürfe. Die Ukraine sei bereit für Verhandlungen - unter der Voraussetzung, dass Russlands Soldaten sich vollständig aus dem Land zurückziehen.
+++ 17:33 Kreml-Kritiker Chodorkowski sieht "ernsthafte Schwachstelle" bei Putin +++
Der prominente Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski sieht eine "ernsthafte Schwachstelle" bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Es ist die formale Legitimität, die er braucht, um seinen Machtanspruch geltend zu machen", schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung. Diese setze sich aus zwei Faktoren zusammen: "sichere Wahlsiege und die Anerkennung durch die internationale Gemeinschaft - vor allem die westlichen Demokratien". Die innere Legitimität beruhe darauf, dass es mittlerweile kein reales Bild davon gebe, wie die tatsächliche Unterstützung für Putin aussieht. Eine Protestaktion dagegen sei "Mittags gegen Putin", bei der sich Putin-Gegner zu einer bestimmten Uhrzeit bei den Wahllokalen anstellten. Diese Vielzahl an Menschen soll dann nicht übersehbar sein. Die äußere Legitimität könne der Westen schmälern, indem er Putins neue Amtszeit nach den Präsidentschaftswahlen im März nicht anerkenne.
+++ 17:02 Ärger auf Agrarmesse: Macron doch nicht bei G7-Schalte zur Ukraine +++
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nimmt laut Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa nicht an dem virtuellen G7-Gipfeltreffen in Kiew teil. Macron wurde in Paris zur Eröffnung der Agrarmesse erwartet, wo es kurz vor dem offiziellen Besuch zu Handgemenge zwischen Sicherheitskräften und Landwirten gekommen war, die sich gewaltsam Zugang zum Messegelände am Stadtrand verschaffen wollten. Wegen der anhaltenden Bauernkrise werde Macron dort den ganzen Tag verbringen, vermeldet Ansa weiter. Macron erklärt, dass Frankreichs Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen werde und man nicht mit einer Übermüdung der Europäer rechnen dürfe.
+++ 16:52 Baerbock in der Ukraine eingetroffen +++
Am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls ist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu einem Besuch in die Ukraine eingetroffen. Aus der benachbarten Republik Moldau kommend traf Baerbock in der südukrainischen Stadt Odessa am Schwarzen Meer ein, wo sie die strategisch wichtigen Hafenanlagen besucht. Begleitet wird Baerbock von ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.
+++ 16:22 Große Recherche: Rund 120 russische Soldaten sterben jeden Tag +++
In einer großen Untersuchung haben die unabhängigen Medienportale "Medusa" und "Mediazona" die Zahl der bisher in Moskaus Krieg gegen die Ukraine getöteten russischen Soldaten auf 75.000 geschätzt. "120 Tote am Tag - das ist der Preis, den Russland zahlt für den Überfall auf das benachbarte Land", berichtet das russische Portal "Medusa". Offiziell macht keine der beiden Kriegsparteien Angaben zu getöteten Soldaten in den eigenen Reihen. Die Investigativjournalisten sollen ihre Ergebnisse etwa aus der Auswertung einer Datenbank für Erbangelegenheiten, aus dem Sterberegister und statistischen Angaben sowie aus Informationen von Hinterbliebenen ermittelt haben.
+++ 15:53 Ukrainischer Oberst im Interview: Russland "bringt uns Tod und Versklavung" +++
Wie ist zwei Jahre nach dem russischen Angriff die Lage an der Front? Wie kann ein Frieden in der Ukraine aussehen? Und was machen der belastende Kriegsalltag und die Konfrontation mit Tod und Schmerz mit den Soldaten? Diese und andere Fragen beantwortet Sergii Osatschuk, Oberst der ukrainischen Armee, im Gespräch mit ntv.
+++ 15:25 Tausende demonstrieren bundesweit gegen russischen Angriffskrieg +++
Zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 haben in mehreren deutschen Städten Tausende Menschen an Protestkundgebungen und Gedenkveranstaltungen teilgenommen. In Berlin versammeln sich nach Angaben der exilukrainischen Organisation Vitsche bis zu 10.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor. Tausende Teilnehmende gab es zudem in Köln. Die Polizei spricht indes in Berlin und Köln jeweils von etwa 5000 Teilnehmenden. Neben Vitsche hatten mehr als 50 weitere deutsche und ukrainische Organisationen zu der Kundgebung in der Hauptstadt aufgerufen.
+++ 14:51 Russland nimmt wohl nicht an Schweizer Friedenskonferenz teil +++
Russland wird aller Voraussicht nach nicht an einer internationalen Friedenskonferenz in der Schweiz teilnehmen. "Im Moment sieht es so aus, als würde Russland nicht an einer ersten Runde der Konferenz teilnehmen", sagt die Schweizer Präsidentin Viola Amherd der "Neuen Zürcher Zeitung". Derzeit organisiert die Schweiz die Konferenz, die spätestens im Sommer stattfinden soll.
+++ 14:20 London: Russen haben mehr Kampfkraft verloren als anfangs eingesetzt +++
Zwei Jahre nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bilanziert der britische Geheimdienst auf russischer Seite erhebliche Verluste. Unter der Annahme, dass Moskau rund 1300 Panzer eingesetzt hat, mehr als 5000 Kampffahrzeuge der Infanterie und mindestens 100.000 Soldaten, liegen die Verluste in einigen Bereichen höher als die ursprünglich eingesetzte Waffen und Streitkräfte. So sind den Briten zufolge 2700 Panzer zerstört worden, sowie 350.000 Soldaten getötet oder verwundet. Mobilisierung und Waffen-Nachschub haben allerdings die Truppen gestärkt. Derzeit sind die Streitkräfte an der Front besser ausgestattet, als zu Beginn ihrer Invasion.
+++ 13:55 Cherson meldet Beschuss von 23 Privathäusern +++
Die Region Cherson meldet 11 beschädigte Hochhäuser und 23 Privathäuser, zwei Bildungseinrichtungen, Autos und Garagen durch feindlichen Beschuss. Ebenfalls wurde eine Gasleitung getroffen. Die Behörden sprechen von vier Verletzten.
+++ 13:13 Feuerball über dem Meer - Video zeigt wohl Abschuss des russischen Jets +++
Die Ukraine meldet den Abschuss eines seltenen russischen Aufklärungsflugzeugs über dem Asowschen Meer. In den sozialen Medien kursieren mehrere Videos vom angeblichen Wrack der A-50 mit dem Rufzeichen "Bajan". Auf anderen Aufnahmen ist ein gleißender Feuerball am Himmel zu sehen.
+++ 12:57 Scholz ruft auf, zur Politik der Abschreckung zurückzukehren +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ruft am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine zu einer Rückkehr zur Politik der Abschreckung auf und fordert, die Verteidigungsfähigkeit in Deutschland und Europa stärken. In einer Videobotschaft sichert der SPD-Politiker zugleich der Ukraine weitere deutsche Unterstützung zu. "Zusammen mit unseren Verbündeten müssen wir so stark sein, dass niemand es wagt, uns anzugreifen", mahnt Scholz im Video. "Ohne Sicherheit ist alles andere nichts. Ohne Sicherheit keine Freiheit, keine Demokratie und keine Menschenrechte."
+++ 12:32 Selenskyj: Wir sind 730 Tage näher am Sieg +++
Wolodymyr Selenskyj ist am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns mit hohem Besuch aus westlichen Unterstützerstaaten zum Flughafen Hostomel gefahren, wo Kiew in den entscheidenden ersten Tagen des Krieges verteidigt wurde. Abseits des Trosses nimmt er eine Videobotschaft an seine Landsleute auf. "Wir sind 730 Tage näher am Sieg."
+++ 11:49 Medwedew droht dem Westen mit Rache +++
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Rache angekündigt für die jüngsten Sanktionen des Westens. "Wir müssen uns daran erinnern und uns an ihnen rächen, wo immer es möglich ist. Sie sind unsere Feinde", schreibt der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats auf Telegram. Die USA haben am Freitag anlässlich des zweiten Jahrestags der russischen Offensive in der Ukraine und im Zusammenhang mit dem Tod des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny neue massive Sanktionen gegen Moskau verkündet. Auch die EU hat ein neues Sanktionspaket angekündigt.
+++ 11:21 Drohne trifft Wohnhaus in Odessa - ein Todesopfer +++
In der Nacht wird die ukrainische Stadt Odessa erneut Ziel russischer Drohnenangriffe. Eine der Drohnen durchbricht die Luftabwehr und schlägt in ein Wohnhaus ein. Laut ukrainischen Angaben kommt dabei ein Mensch ums Leben, weitere werden verletzt. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet über die Hintergründe.
+++ 10:56 Ukraine: 770 russische Soldaten seit gestern getötet +++
Die ukrainischen Streitkräfte melden heute 770 getötete russische Soldaten aus den letzten 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der gefallenen Russen laut Angaben der Ukraine auf über 409.000. Zudem habe man gestern acht Panzer und 36 Artillerie-Systeme zerstört, sowie zwei Luftverteidigungssysteme.
+++ 10:40 von der Leyen übergibt 50 Geländewagen an Ukraine +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine 50 Fahrzeuge übergeben. Die weißen Geländewagen, unter anderem bestimmt für die Nationalpolizei, würden den Behörden dabei helfen, "die Gebiete zu stabilisieren, die die ukrainischen Streitkräfte so mutig von der illegalen russischen Besetzung befreit haben", sagte von der Leyen. Jüngst hat die EU Kiews Truppen ein modernes Minenräumungsgerät überlassen, daran schließe sich die heutige Lieferung an. "Mit dieser Ausrüstung helfen wir der Ukraine, in zurückeroberten Gebieten wieder für Sicherheit zu sorgen."
+++ 10:24 Ukraine: In der Nacht 12 russische Kampfdrohnen abgeschossen +++
Die ukrainischen Verteidigungskräfte im Süden des Landes melden Abschüsse von 12 russischen Kampfdrohnen und zwei Kh-59 Raketen aus der Nacht. "Die vom Schwarzen Meer aus gestarteten Shahed-131/136-Drohnen führten ausgeklügelte Manöver über den Küstengebieten und im Landesinneren in Richtung der zentralen Regionen der Ukraine durch", heißt es im Bericht. Zwei seien über der Region Mykolaiv getroffen worden und jeweils fünf über den Regionen Kirowohrad und Odessa.
+++ 09:52 Leontjew: Atombomberflug Putins ist Antwort Richtung Westen +++
"Ein Sieg in der Ukraine hat für Putin weiter absolute Priorität", sagt ntv-Korrespondent Peter Leontjew in Moskau. Den Mitflug des russischen Präsidenten in einem Atombomber sieht er als Antwort auf die geschlossene Haltung des Westens, der Ukraine zu helfen.
+++ 09:19 Stoltenberg sieht Ukraine näher an der NATO als je zuvor +++
Anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine versichert NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg dem angegriffenen Land eine Zukunft als Bündnis-Mitglied. "Heute ist es zwei Jahre her, dass russische Panzer in der Ukraine einrollten", sagt Stoltenberg in einer Videobotschaft. "Damit begann der größte Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg." Präsident Putin habe diesen Krieg begonnen, "weil er die Tür zur Nato schließen und der Ukraine das Recht verweigern wollte, ihren eigenen Weg zu wählen". Er habe, so Stoltenberg, genau das Gegenteil erreicht: "Die Ukraine ist jetzt näher an der NATO als je zuvor."
+++ 08:47 Greenpeace fordert Frieden auf russischem Botschaftsgebäude +++
Am frühen Morgen haben Greenpeace-Aktivisten in Berlin die Fassade der russischen Botschaft genutzt, um von Staatspräsident Wladimir Putin ein Ende des Krieges zu fordern. "Unsere Gedanken und Herzen sind bei den Menschen in der Ukraine", schrieben sie auf "X".
+++ 08:20 Schoigu besucht russische Truppen +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat den in der besetzten Ukraine eingesetzten Truppen heute einen Besuch abgestattet. Hinsichtlich des Kräfteverhältnisses sei der Vorteil "auf unserer Seite", sagte Schoigu laut einer Erklärung der Armee vor den Soldaten. Der Minister sei darüber informiert worden, dass die russischen Streitkräfte nach der Einnahme der Industriestadt Awdijiwka in die Offensive gegangen seien. Am Freitag pries der russische Präsident Wladimir Putin die in der Ukraine eingesetzten Soldaten seines Landes als "Helden" und kündigte an, die Armee zu stärken.
+++ 07:46 Von der Leyen und Regierungschefs setzen Zeichen in Kiew +++
Am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine wollen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Regierungsspitzen aus Italien, Kanada und Belgien ein Zeichen setzen. Von der Leyen, Giorgia Meloni, Justin Trudeau und Alexander De Croo reisten in der Nacht gemeinsam per Zug von Polen aus nach Kiew, teilt die italienische Regierung mit. Im Laufe des Tages ist eine Videokonferenz der G7-Staaten geplant, zu der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeladen ist.
+++ 07:13 Syrskyj informiert NATO über größte Lücken +++
Der neue Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte, Oeksandr Syrskyj hat den NATO-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli über die dringendsten Bedürfnisse der ukrainischen Truppe informiert. In einem Austausch via Internet beschrieb Syrskyj die Situation auf dem Schlachtfeld. Ebenso tauschten sich beide über die ukrainischen Fähigkeiten in der Luftverteidigung aus. Den Ukrainern fehlt es derzeit an Munition für das Fliegerabwehrsystem Patriot. Die westlichen Partner kommen mit der Produktion nicht schnell genug nach.

Der Mangel an Munition macht einer Einheit in der Oblast Donezk in diesem Winter zu schaffen.
(Foto: IMAGO/Funke Foto Services)
+++ 06:47 Militärblogger melden Absturz von russischem Kampfjet +++
Ein russischer Kampfjet SU-34 ist nach ukrainischer Meldung in der Region um Cherson abgestürzt. Militärblogger posteten auf Telegram die Meldung, die Maschine der Russen sei vom Radar verschwunden, nachdem sie eine Rakete auf ukrainisches Gebiet abgefeuert hatte. Bislang unbestätigten Meldungen zufolge soll das Flugzeug abgeschossen worden sein.
+++ 05:18 Ukraine bekommt weitere Militärhilfe von London +++
Großbritannien kündigt der Ukraine weitere Militärhilfe im Umfang von umgerechnet rund 287 Millionen Euro an. Mit dem Geld solle die Produktion "dringend benötigter Artilleriemunition" für die ukrainische Armee angekurbelt werden, erklärt das Verteidigungsministerium in London. Premierminister Rishi Sunak rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, in ihrer Unterstützung für Kiew nicht nachzulassen. "Dies ist der Moment um zu zeigen, dass die Tyrannei niemals siegen wird", erklärte Sunak: "Wir sind bereit alles Notwendige zu tun, so lange wie das nötig ist, bis sie siegen."
+++ 04:04 Melnyk befürwortet Angriffe auf Ziele in Russland +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, spricht sich für ukrainische Angriffe aufs russische Hinterland aus. "Die Dynamik dieses grausamen Krieges zwingt uns, alles immer wieder neu zu überdenken", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Russen hätten die Produktion von Kriegsmaterial massiv gesteigert und mehr Attacken auf ukrainische Städte geflogen. "Das Völkerrecht erlaubt es uns, dass wir uns wehren – wenn andere Mittel nicht helfen, auch durch den Beschuss im Hinterland, um logistische Wege abzuschneiden und Kommandozentralen und Militärflugplätze für Kampfjets zu treffen, die ihre Raketen auf ukrainische Städte abfeuern."
+++ 03:39 USA setzen russische Tanker auf schwarze Liste +++
Zur Durchsetzung der Preisobergrenze auf russisches Rohöl setzen die USA 14 russische Öltanker auf eine schwarze Liste. Die vom US-Finanzministerium verhängten Sanktionen richten sich gegen die staatliche russische Reederei Sowkomflot. Es würden 45 Tage eingeräumt, um Öl oder andere Fracht von 14 der Schiffe zu entladen. Die Preisobergrenze für russisches Rohöl hatten westliche Staaten im Dezember 2022 eingeführt.
+++ 02:57 Explosionen in Lipezk: Feuer in russischem Stahlwerk +++
Aus der südrussischen Stadt Lipezk werden Explosionen gemeldet. In einem Stahlwerk soll Berichten zufolge ein Großbrand ausgebrochen sein. Auf Telegram schreibt der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, von einem Feuer in einer Werkshalle. Das Feuer sei gelöscht worden, es bestehe keine Gefahr, dass gefährliche Stoffe freigesetzt würden. Die Sicherheitsdienste prüften demnach Informationen über einen Drohnenangriff. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau berichtet unterdessen über weitere ukrainische Drohnenangriffe in den Regionen Kursk und Tula.
+++ 02:14 Mindestens ein Toter bei Drohnenangriff auf Odessa +++
In der zweiten Nacht in Folge greift das russische Militär die Hafenstadt Odessa mit Kampfdrohnen an. Unter anderem sei ein Wohnhaus zerstört wurden, teilt die örtliche Militärverwaltung mit. Mindestens ein Mensch wurde demnach getötet, drei weitere seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Möglicherweise seien noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Die Suchaktion dauert an.
+++ 01:33 A-50-Abschuss: Ukrainer nutzten offenbar sowjetisches Flugabwehrsystem +++
Beim Abschuss des russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ A-50 über dem südrussischen Gebiet Krasnodar ist offenbar ein modernisiertes sowjetisches Flugabwehrsystem des Typs S-200 zum Einsatz gekommen. Das berichtet das Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf Quellen beim Militärgeheimdienst. Russland hat zuvor bereits mehrfach von ukrainischen Angriffen auf Bodenziele mittels S-200-Raketen berichtet.
+++ 00:03 Baerbock: Keine Verhandlungen mit Putin über Kriegsende +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock weist Forderungen nach Verhandlungen mit Präsident Wladimir Putin über ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zurück. Man höre Aufrufe, mit Putin zu verhandeln, sagt die Grünen-Politikerin vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Doch Putin mache deutlich, dass er nicht über Frieden verhandeln, sondern seine "Eroberungen" komplettieren wolle, ergänzt die Bundesaußenministerin. "Russland, ein ständiges Mitglied dieses Rates, möchte, dass ein souveräner Staat sein Existenzrecht aufgibt. Wo wären wir, wenn sich dieses Prinzip durchsetzen würde", fragt Baerbock in den Saal. "Wenn wir dem nachgeben würden, wäre dies das Ende der Charta" der Vereinten Nationen."
+++ 23:22 UNICEF: Ukrainische Kinder nahe der Front waren rund 200 Tage in Bunkern +++
Kinder in der Nähe der Kriegsfront in der Ukraine haben nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF monatelang in Kellern, Bunkern oder Löchern im Boden verbracht, um sich vor Angriffen zu schützen. Innerhalb von zwei Jahren bis zu gut 200 Tage so zu verbringen, sei schwer vorstellbar und gefährde die psychische Gesundheit, sagt UNICEF-Sprecher James Elder in Genf zum zweiten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs. "Sicherheit vor Raketen und Drohnen zu suchen, ist für diese Kinder mit einem hohen Preis verbunden", sagt er. "Die psychologischen Narben bei den Kindern sind tief. Und sie werden von Tag zu Tag schlimmer." Die Hälfte der 13- bis 15-Jährigen habe Schlafprobleme. Jeder fünfte werde immer wieder durch Erinnerungen an schlimme Ereignisse gequält. Eltern berichten, dass Kinder und Jugendliche mehr Angstzustände und Trauer verspürten und das Interesse an früheren Aktivitäten verloren hätten. Obwohl sie eigentlich viel Zeit zur emotionalen Unterstützung ihrer Kinder brauchten, kämpften sie damit, ihre Familien durchzubringen. In der Region Charkiw bieten den Angaben nach nur noch zwei von 700 Schulen Anwesenheitsunterricht an.
+++ 22:13 Bericht zu Öl-Importen: EU füllt russische Kriegskasse 2023 mit 1,1 Milliarden Euro +++
Eine Untersuchung von Global Witness zeigt, dass die EU im vergangenen Jahr 130 Millionen Barrel Raffinerieprodukte - hauptsächlich Diesel - aus Raffinerien importierte, die russisches Rohöl verarbeiten. Diese Käufe brachten dem Kreml fast 1,1 Milliarden Euro an direkten Steuereinnahmen. Die Summe ermöglicht es dem Kreml auch, über 1200 Kalibr-Marschflugkörper oder 60.000 Shahed-Drohnen zu kaufen, so die Studie. Der Treibstoff gelangt aufgrund eines Schlupflochs in den Sanktionen in die EU, durch das Produkte, die in Drittländern aus russischem Öl raffiniert wurden, in die Union gelangen können. Raffinerien in Indien und der Türkei importieren verbilligtes russisches Rohöl, raffinieren es zu Diesel, Düsentreibstoff oder Benzin und verkaufen diese Produkte legal an Embargo-Staaten wie die EU.
+++ 21:43 Armenien rückt von Russland ab: Selenskyj plant Besuch in "abtrünnigem" Land +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj könnte Armenien "in naher Zukunft" besuchen, da sich die Beziehungen zwischen Kiew und Eriwan verbessern, berichtet die armenische Nachrichtenagentur FactorTV. Die Vorbereitungen für den Besuch seien derzeit im Gange, aber das genaue Datum sei noch nicht bestätigt. Der ukrainische Geschäftsträger in Armenien, Valeri Lobach, hat gegenüber FactorTV weder bestätigt noch dementiert, dass ein Besuch geplant ist, sondern nur angedeutet, dass Selenskyj sich auf einen Besuch in Armeniens Hauptstadt Eriwan vorbereitet. "Ich kann nur sagen, dass der Frühling viele positive Ereignisse nach Armenien bringen wird", so Lobach. Armenien, das lange Zeit unter dem Protektorat Russlands stand, rückt immer wieder von Moskau ab. Es wirft der russischen Regierung vor, im Konflikt mit Ascherbaidschan keine Unterstützung geliefert zu haben. Aus diesem Grund konnte das Nachbarland die umkämpfte Region Berg-Karabach im vergangenen Jahr besetzen.
+++ 21:19 Anhänger erhöhen Belohnung für Informationen zum Nawalny-Tod auf 50.000 Euro +++
Das Team von Alexej Nawalny erhöht sein Angebot und bietet 50.000 Euro für "wertvolle und vollständige Informationen über den Mord an Alexej Nawalny". Das berichtet Sky News. Das Team würde bei Bedarf auch die Ausreise aus dem Land organisieren, in dem sich die Informanten aufhalten, heißt es weiter. Zuvor hatten sie eine geringere Belohnung ausgesetzt, aber "der Betrag wurde erhöht, weil mehrere Personen uns geschrieben und angeboten haben, ihr Geld zur Belohnung hinzuzufügen".
+++ 20:38 Briten ködern russische Beamte: Pässe als Gegenleistung für geheime Informationen aus Moskau +++
Das Vereinigte Königreich bietet russischen Beamten britische Pässe im Austausch gegen Geheimdienstinformationen an, berichtet "inews" unter Berufung auf drei anonyme britische Geheimdienstquellen und einen ehemaligen russischen Informanten. Vor rund einem halben Jahr hatte der Leiter des britischen Spionagedienstes MI6, Richard Moore, Russen, die über den Krieg in der Ukraine entsetzt sind, aufgefordert hat, für Großbritannien Moskau auszuspionieren. Ebenso sagte der CIA-Direktor für Operationen David Marlowe im November 2022, dass der US-Spionagedienst für Russen, die über den Krieg des Kremls in der Ukraine aufgebracht sind, "offen für Geschäfte" sei. "Die britische Staatsbürgerschaft ist oft die stärkste Überzeugungsmethode in den Händen der britischen Regierungsbehörden", schreibt "inews" und betont, dass die potenziellen Informanten einen strengen Überprüfungsprozess durchlaufen. Die Pässe werden dann ausgehändigt, wenn die Überläufer "entweder nicht mehr gebraucht werden oder nicht mehr in der Lage sind, Informationen aus ihrer Position in Russland zu gewinnen."
+++ 20:01 Hunderte Raketen an Moskau geliefert? Iran will es nicht gewesen sein +++
Der Iran bestreitet die Lieferung von ballistischen Raketen an Russland. "Trotz fehlender rechtlicher Beschränkungen für den Verkauf dieser Waffen ist der Iran moralisch verpflichtet, während des Konflikts auf solche Geschäfte zu verzichten, um den Krieg nicht anzuheizen", schreibt die iranische UN-Vertretung auf der Plattform X. Am Mittwoch berichtete Reuters unter Verweis auf Insider, dass der Iran rund 400 ballistische Boden-Boden-Raketen mit einer Reichweite bis zu 700 Kilometern an Russland geliefert hat. Die USA drohten mit drastischen Konsequenzen, sollte sich dies bestätigen.
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Quelle: ntv.de, ses/fni/ino/dpa/AFP/rts/AP