Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:44 Russen töten mindestens drei Zivilisten bei Raketenangriff auf Kramatorsk +++
Die Zahl der Opfer des russischen Raketenangriffs auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine steigt: Nach offiziellen Angaben sind mindestens drei Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Solcher Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal." Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko hatte zuvor mitgeteilt, die russische Armee habe Kramatorsk Abend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Restaurant getroffen. Rettungskräfte suchen unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten.
+++ 22:50 Nawalny: Bevölkerung hat Putin nicht unterstützt +++
Laut dem inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat der russischen Präsident Wladimir Putin mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung attestiert. "In dem Moment, in dem Militärkolonnen nach Moskau fuhren, um es zu besetzen, stand niemand auf, um Putin zu verteidigen", verbreitet Nawalnys Team über die sozialen Medien. "Es gab um ihn (Putin) herum keinerlei nationale Einheit." Der Kremlchef sei offenbar noch unpopulärer in der Bevölkerung als der aufständische Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, so Nawalny.
+++ 22:21 Söldnerfinanzierung: USA verhängen Sanktionen gegen vier Gold-Konzerne +++
Die USA haben Sanktionen gegen vier Unternehmen unter Hinweis auf illegale Gold-Geschäfte zur Finanzierung der russischen Söldnergruppe Wagner verhängt. Es handle sich um Firmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), der Zentralafrikanischen Republik und Russland, teilt das US-Finanzministerium mit. Durch die illegalen Goldgeschäfte halte die Miliz von Jewgeni Prigoschin ihre Einheiten etwa in der Ukraine und Afrika aufrecht und baue sie aus. Das US-Außenministerium erklärte, die Maßnahmen gegen Wagner stünden nicht im Zusammenhang mit dem Aufstand am Wochenende in Russland. Bei den betroffenen Unternehmen handelt es sich um Midas Resources SARLU und Diamville SAU in der Zentralafrikanischen Republik, Industrial Resources General Trading in den VAE und Limited Liability Company in Russland. Stellungnahmen der Firmen und der Wagner-Gruppe liegen noch nicht vor.
+++ 22:00 Selenskyj entlässt Chef von staatlichem Rüstungskonzern Ukroboronprom +++
Mitten im Krieg entlässt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Jurij Hussjew. Das entsprechende Dekret wurde heute vom Präsidentenbüro in Kiew veröffentlicht. Hussjew hatte den Posten seit Dezember 2020 inne. Nachfolger soll Medienberichten zufolge der 31 Jahre alte Chef des Panzerwerks im ostukrainischen Charkiw, Herman Smetanin, werden. Eine offizielle Bestätigung dazu liegt bislang nicht vor. In der Holding Ukroboronprom sind alle Rüstungsunternehmen der Ukraine konzentriert. Angaben der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" nach hatte Selenskyj von Hussjew eine höhere Produktion der Kurzstreckenrakete Sapsan (Wanderfalke) erwartet. Die in der Exportvariante Hrim-2 (Donner-2) genannte Rakete kann Ziele bis in 500 Kilometer Entfernung erreichen. Bisher ist Kiew bei der Störung der Logistik von Kriegsgegner Russland vor allem auf Raketen westlicher Herkunft angewiesen. Allerdings hat die ukrainische Armee russischen Angaben zufolge auch schon mehrfach Ziele auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim mit Hrim-2-Raketen angegriffen.
+++ 21:52 Munition, Panzer, Flugabwehrsysteme - USA stellt weitere Militärhilfen bereit +++
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges zur Verfügung. Das Verteidigungsministerium kündigt in Washington ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 500 Millionen US-Dollar (rund 456 Millionen Euro) an. Darin enthalten sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme, Bradley-Schützenpanzer, Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Ausrüstung zur Minenräumung sowie Wärmebildsysteme und Nachtsichtgeräte. "Wir werden die Ukraine weiterhin bei der Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität gegen die russische Aggression unterstützen", sagte die stellvertretende Sprecherin des Weißen Hauses, Olivia Dalton.
+++ 21:27 NATO-Generalsekretär warnt vor Unterschätzung Russlands +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt davor, die Bedrohungen durch Russland nach dem Söldneraufstand am Wochenende weniger ernst zu nehmen. Es sei klar, dass der illegale Krieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine in Russland Gräben vertieft und neue Spannungen geschaffen habe, sagte der Norweger in Den Haag am Rande von Vorgesprächen zum NATO-Gipfel im Juli. Zugleich dürfe man Russland aber nicht unterschätzen. Wichtig sei es nun, die Ukraine weiter zu unterstützen. Vom Gipfel in litauischen Hauptstadt Vilnius erwarte er ein klares Signal in diese Richtung. "Die ukrainischen Streitkräfte setzen jetzt ihre Gegenoffensive fort. Die Kämpfe sind hart, aber sie machen Fortschritte", sagte Stoltenberg. Je mehr Land die Ukrainer befreien könnten, desto stärker werde ihre Position am Verhandlungstisch sein.
+++ 21:09 Tschechien hat Ukraine weitere Panzer geliefert +++
Der NATO-Partner Tschechien setzt seine Lieferungen schwerer Waffen an die von Russland angegriffene Ukraine fort. Von Januar bis Mai dieses Jahres seien 24 Panzer, 76 Schützenpanzer und 16 Luftabwehr-Fahrzeuge an Kiew übergeben worden, sagte Ministerpräsident Petr Fiala in Prag. Hinzu kämen 57.000 Schuss Artilleriemunition sowie weitere Materialien wie Ersatzteile und Schutzausrüstung gegen atomare, biologische und chemische Gefahren. Die Ukraine kämpfe für die Sicherheit ganz Europas, betonte der liberalkonservative Regierungschef.
+++ 20:32 Ukraine: Raketen schlagen im belebten Zentrum von Kramatorsk ein +++
Nach ukrainischen Angaben sind zwei russische Raketen in ein belebtes Gaststätten-Viertel der ostukrainichen Stadt Kramatorsk eingeschlagen. Der Gouverneur der Region Donesk, Pawlo Kyrylenko, sagt dem ukrainischen Fernsehen, die Zahl der Opfer werde noch ermittelt. "Das ist das Stadtzentrum. Das waren öffentliche Restaurants, die von Zivilisten bevölkert waren." Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.
Update 21:02 Uhr: Das ukrainische Innenministerium gibt die Zahl der Toten bei einem Raketenangriff auf Kramatorsk mit zwei an. Zudem seien 22 Personen verletzt worden, erklärt Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram.
+++ 20:18 Wagner-Söldner haben Quartier auf verlassenem Stützpunkt in Belarus +++
Belarus hat den russischen Wagner-Söldnern nach eigenen Angaben eine verlassene Militärbasis als Unterkunft angeboten. "Wir haben einen Zaun, wir haben alles - schlagen Sie Ihre Zelte auf", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Belta Präsident Alexander Lukaschenko. Man werde für die Söldner keine Lager aufbauen, heißt es weiter. Zudem gebe es keine Pläne, Rekrutierungsbüros für Wagner in Belarus zu eröffnen.
+++ 19:42 Lukaschenko: "Wenn Russland fällt, werden wir unter seinen Trümmern begraben" +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gibt Einblick in seine Rolle als Vermittler zwischen Russlands Staatschef Wladimir Putin und den Wagner-Söldnern. Der Aufstand der Kämpfer und ihres Anführers Jewgeni Prigoschin endete am Samstag unblutig. Die Söldner-Gruppe nahm das Angebot von Lukaschenko an, in Belarus ins Exil zu gehen. Ein Schritt, der wohl für den belarussischen Machthaber nicht ganz uneigennützig war: Ihm zufolge könnten die Probleme in Russland auf Belarus übergreifen."Wenn Russland fällt, werden wir unter seinen Trümmern begraben", sagte Lukaschenko der Agentur Reuters zufolge.
+++ 19:10 Polens Präsident Duda sieht in Wagner-Verlegung nach Belarus "negatives Signal" +++
Die Verlegung der Truppen der Wagner-Gruppe nach Belarus sei ein negatives Signal für Polen, sagte Präsident Andrzej Duda laut einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian". "Die Verlegung der russischen Truppen der Wagner-Gruppe nach Belarus und die Reise des Wagner-Chefs dorthin - das sind alles sehr negative Signale für uns, die wir bei unseren Verbündeten energisch zur Sprache bringen wollen", sagte Duda auf dem Weg zu Gesprächen mit anderen NATO-Vertretern in den Niederlanden.
+++ 18:50 Lukaschenko: Kreml wollte die Wagner-Aufständischen "kaltmachen" +++
Kremlchef Wladimir Putin soll nach Darstellung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko während des Aufstandes der Wagner-Söldner zunächst auf eine gewaltsame Lösung gesetzt haben. Putin habe ihn am Samstagvormittag angerufen und ihm die Lage geschildert, sagte Lukaschenko der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Er habe verstanden, dass im Kreml bereits die harte Entscheidung getroffen worden sei, die Wagner-Leute "kaltzumachen", so Lukaschenko. Daraufhin habe er sich telefonisch mit Söldnerchef Jewgeni Prigoschin verbinden lassen. "Die erste Runde haben wir 30 Minuten lang nur mit Schimpfwörtern miteinander geredet", so Lukaschenko weiter. Prigoschin sei "euphorisch" gewesen. Er habe ein Gespräch mit Putin sowie die Herausgabe von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow verlangt und mit dem Marsch auf Moskau gedroht. Lukaschenkos Antwort: "Auf halbem Weg dorthin werden sie dich zerquetschen wie eine Wanze." Erst nach mehreren weiteren Gesprächsrunden habe Prigoschin am Nachmittag signalisiert, dass er seinen Aufstand abbrechen werden, wenn man ihm und seinen Leuten Sicherheitsgarantien gäbe, so Lukaschenkos Darstellung. Daraufhin habe er Prigoschin angeboten, ihn und die Wagner-Kämpfer in seinem Land aufzunehmen.
+++ 18:33 Ukrainische Armee: Haben während Wagner-Aufstand Angriffe gestartet +++
Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge das Chaos um den Söldner-Aufstand in Russland am vergangenen Wochenende genutzt, um im eigenen Land unweit der östlichen Stadt Bachmut Angriffe gegen russischen Truppen zu starten. "Gerade halten die Angriffe am Abschnitt Bachmut bereits den vierten Tag an", schreibt Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Telegram. Jeden Tag seien dabei "entlang der Flanken" Fortschritte erzielt worden. In die von russischen Truppen besetzte Stadt Bachmut selbst seien die ukrainischen Einheiten dabei jedoch noch nicht vorgedrungen. Die russischen Soldaten würden dort jetzt die von den Ukrainern vorher errichteten Befestigungen nutzen. "Daher braucht es für die Befreiung dieser Landstriche größere Anstrengungen und Geduld", sagte Maljar.
+++ 18:15 Ukrainische Artillerie-Einheit: Russen haben nicht nachgelassen +++
Die Revolte des Wagner-Chefs Prigoschin gibt vielen Ukrainern Hoffnung, dass der russische Beschuss nachlassen würde. In Donezk, wo die Kämpfe besonders heftig toben, ist davon noch nichts zu spüren. Reporter begleiten eine Einheit, die kurz zuvor nur knapp einer russischen Attacke entkommen ist.
+++ 17:49 Nach Bunkerüberprüfung in Kiew: Ukrainische Regierung tadelt Klitschko +++
Nach einer Überprüfung der Bunker in der Ukraine tadelt die Regierung des Landes den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Zudem werden die Chefs zweier Bezirke der Militärverwaltung und zwei amtierende weitere Chefs ihrer Posten entbunden. Hintergrund ist der Tod von drei Menschen, die während eines russischen Militärangriffes aus den Bunkern ausgeschlossen worden waren.
+++ 17:23 Orban: Ukraine ist "kein souveränes Land mehr" +++
Auch im Kreise der EU-Staaten gibt es mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban eine Stimme, die den Kreml-Chef Wladimir Putin durch den Aufstand nicht geschwächt sieht. Zudem äußert Orban sich eher abweichend zu anderen EU-Staatschefs über die Souveränität des angegriffenen Landes: Die Ukraine sei "kein souveränes Land mehr", da sie zur Verteidigung gegen Russland auf westliche Hilfe angewiesen sei. Der Rechtspopulist Orban pflegt seit Jahren gute Kontakte zu Putin und behielt diese auch nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. (Mehr dazu im Eintrag um 15:31 Uhr)
+++ 16:45 Putin-Verbündeter: Priorität lag auf Verteidigung Moskaus +++
Die Wagner-Söldner konnten dem Direktor der russischen Nationalgarde zufolge so schnell vorankommen, weil die Regierungskräfte sich auf die Verteidigung Moskaus konzentriert hätten. "Es ist ganz einfach: Wir haben unsere ganzen Kräfte in Moskau zusammengezogen", sagt Viktor Solotow, ein enger Verbündeter von Präsident Wladimir Putin. In Zukunft sollen die etwa 340.000 Nationalgardisten auch mit schweren Waffen und Panzern ausgerüstet werden. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zufolge fuhren seine Kämpfer am Samstag 780 Kilometer durch Westrussland und kamen bis auf 200 Kilometer auf Moskau heran.
+++ 16:18 Sicherheitsexperte: "Wagner-Eingliederung hat großen Nachteil für Russland" +++
Putin bietet den aufständischen Wagner-Söldnern an, sich in das reguläre russische Militär eingliedern zu lassen. Damit gewinnt die Armee zwar schlagkräftige Soldaten, Moskau aber verliert seine "Speerspitze", wie Sicherheitsexperte Joachim Weber erklärt. Das werde sich auch in der Ukraine auswirken.
+++ 16:01 Lukaschenko: Prigoschin in Belarus eingetroffen +++
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen Moskaus Militärführung in Belarus eingetroffen. "Ja, wirklich, er ist heute in Belarus"; sagte Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.
+++ 15:44 Kremlchef nach Aufstand sehr präsent - Experte nennt Putins Aussagen "absoluten Quatsch" +++
Lange Zeit ist Putin eher selten persönlich im TV zu sehen - dann kommt der Wagner-Aufstand. Seither gibt er sich sichtlich Mühe, präsent zu sein. In einer neuen Rede dankt er dem Militär, einen Bürgerkrieg verhindert zu haben. Experte Niko Karasek konstatiert im Anschluss: "Alles, was er sagt, ist Unsinn".
+++ 15:31 Orban: Aufstand hat für Putin "keine größere Bedeutung" +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sieht nach eigener Aussage die Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Aufstand der Wagner-Söldnerarmee nicht geschwächt. Der Aufstand habe "keine größere Bedeutung". Es sei "ein Zeichen von Stärke", dass der Kremlchef diese Revolte binnen 24 Stunden gestoppt habe, sagte Orban in einem Interview der Medien des Springer-Verlags "Bild", "Welt" und "Politico". Der Rechtspopulist Orban pflegt seit Jahren gute Kontakte zu Putin und behielt diese auch nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. In den vergangenen Monaten verhinderte er immer wieder neue EU-Sanktionen gegen Russland - etwa ein vollständiges Öl-Embargo oder geplante Strafmaßnahmen gegen den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill.
+++ 15:18 Politologe Münkler: Russen werden Prigoschin über kurz oder lang liquidieren +++
Nach dem bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldner in Russland muss deren Chef Jewgeni Prigoschin aus Sicht des Politikwissenschaftlers Herfried Münkler um sein Leben bangen. "Ich gehe davon aus, dass die Russen Prigoschin über kurz oder lang liquidieren werden", sagte er "Spiegel Online". Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, der ihm nun offenbar Unterschlupf gewähre, werde dem russischen Geheimdienst dabei kaum im Weg stehen. Nach dem von Prigoschin angezettelten Aufstand wurde das Strafverfahren in Russland gegen ihn zunächst eingestellt. Doch noch am Samstag hatte Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Drahtzieher würden ihrer "unausweichlichen Bestrafung" zugeführt. Am Dienstag räumte Putin zudem erstmals ein, dass die Wagner-Armee komplett vom Staat finanziert wurde.
+++ 15:02 Putin: Wagner-Söldner waren komplett staatlich finanziert +++
Die Wagner-Söldnertruppe wurde nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin vollständig durch den russischen Staat finanziert. Zwischen Mai 2022 und Mai 2023 habe der Staat dafür 86 Milliarden Rubel (etwa 924 Millionen Euro) ausgegeben, sagt Putin während eines Treffens mit Sicherheitskräften. Fast genauso viel habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin im selben Zeitraum durch seine Lebensmittel- und Cateringgeschäfte eingenommen. Putin kündigt an, die Behörden würden genau untersuchen, wie das Geld ausgegeben worden sei, das Wagner und dessen Boss erhielten.
+++ 14:46 Lukaschenko: Wollen von Wagner-Söldnern lernen +++
Belarus kann aus Sicht seines Machthabers Alexander Lukaschenko von einer Präsenz der Wagner-Söldner profitieren. Sein Land wolle von ihrer Erfahrung lernen, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Belta den Präsidenten. "Wenn ihre Kommandeure zu uns kommen und uns helfen … uns sagen, was gerade wichtig ist … das ist von unschätzbarem Wert". Es bestehe kein Grund, sich wegen der Präsenz der Söldner zu fürchten. "Wir werden sie genau im Auge behalten." Lukaschenko hatte am Wochenende ein Abkommen zur Beendigung des Aufstands der Wagner-Einheiten in Russland vermittelt. Dieses sieht vor, dass sich die Söldner entweder den regulären Streitkräften Russlands anschließen, zu ihren Familien zurückkehren oder mit ihrem Anführer Jewgeni Prigoschin ins belarussische Exil ziehen.
+++ 14:32 London: Ukrainer machen Fortschritte an der Front +++
Während sich der Machtapparat in Moskau nach dem Wagner-Aufstand neu sortieren muss, läuft die ukrainische Gegenoffensive weiter. Laut britischen Geheimdiensten gelingt der Ukraine das Vordringen in Gebiete, die Russland seit 2014 besetzt hält.
+++ 14:16 Krementschuk an Jahrestag von schwerem Raketenangriff wieder beschossen +++
Am Jahrestag des schweren Luftangriffs auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk hat Russland die zentralukrainische Stadt wieder mit Raketen beschossen. Eine Garten- und Wochenendhaus-Siedlung sei getroffen worden, teilt der Gouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, mit. Es habe aber keine Toten oder Verletzten gegeben. Bei dem Raketenangriff vor einem Jahr sollen mindestens 20 Menschen getötet worden sein. In Krementschuk befindet sich eine Ölraffinerie, die seit Kriegsbeginn wiederholt von Russland angegriffen wurde. Ukrainischen Behörden zufolge ist sie nicht mehr in Betrieb.
+++ 13:54 Moskau sieht keinen Grund für Friedensgespräche +++
Die russische Führung erkennt nach eigenen Angaben derzeit keine Voraussetzungen für Friedensgespräche mit der Ukraine. Angesprochen auf einen Medienbericht, wonach solche Gespräche im Juli beginnen könnten, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, es gebe derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Voraussetzungen dafür gegeben seien. Russland hatte in der Vergangenheit erklärt, dass jegliche Friedensgespräche den "neuen Realitäten" Rechnung tragen müssten - ein Verweis auf vier ukrainische Regionen, die Russland annektiert hat - was die Ukraine und der Westen ablehnen. Die Regierung in Kiew hat erklärt, sie werde erst dann mit Moskau verhandeln, wenn der letzte russische Soldat die Ukraine verlassen hat.
+++ 13:36 Dänemark: Planungen für Ausbildung von F-16-Piloten laufen noch +++
Die Vorbereitungen westlicher Staaten für eine Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets laufen laut dänischen Angaben noch. Daher gebe es noch keinen endgültigen Plan, teilt das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mit. Zur konkreten Dauer einer solchen Ausbildung wollte sich das Ministerium nicht äußern. Das hänge von der Erfahrung der Piloten und ihren Sprachkenntnissen ab. Dänemark geht davon aus, dass es bis zu sechs ukrainische Piloten gleichzeitig ausbilden kann, sowie bis zu 40 Soldaten für Vorbereitungs- und Wartungsarbeiten. Die NATO-Staaten Dänemark und Niederlande sind federführend bei den Bemühungen einer internationalen Koalition, Piloten und Hilfspersonal auszubilden und F-16 an die Ukraine zu liefern. Bislang hat aber noch kein Land eine F-16-Lieferung zugesagt.
+++ 13:17 Experte: Viele Wagner-Söldner werden Putin nicht folgen +++
Präsident Wladimir Putin wendet sich in einer Rede nach dem Wagner-Aufstand an sein Volk. Sowohl Zeitpunkt als auch Inhalt wären nicht sehr überzeugend gewesen, sagt Russlandexperte Professor Gerhard Mangott. Die Gruppe Wagner bleibe für den Kreml-Chef ein Problem.
+++ 12:50 "Sie haben den Bürgerkrieg gestoppt" - Putin lobt seine Sicherheitskräfte +++
Mit einer Schweigeminute vor Vertretern von Sicherheitskräften in Moskau gedenkt Russlands Präsident Wladimir Putin der während des Aufstands getöteten russischen Piloten. Die Rebellen hätten gesehen, dass das Volk nicht hinter ihnen gestanden hätte, so Putin. Er bedankt sich außerdem bei den Sicherheitskräften für ihre Unterstützung: "Sie haben die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit unserer Bürger geschützt. Sie haben unser Heimatland vor dem Umsturz bewahrt, Sie haben den Bürgerkrieg tatsächlich gestoppt." Das Volk und die Armee hätten sich nicht auf die Seite der Rebellen gestellt - was eine entscheidende Rolle bei der Niederschlagung des Aufstandes gespielt hätte.
+++ 12:41 Israel vergrätzt über ukrainischen Botschafter +++
Israel bestellt den ukrainischen Botschafter Jewhen Kornijtschuk ein. Hintergrund seien dessen "wiederholte Äußerungen gegen die israelische Politik", teilt das israelische Außenministerium mit. Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv hatte am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite geschrieben, die rechts-religiöse Regierung Benjamin Netanjahus habe leider "den Weg der engen Zusammenarbeit" mit Russland gewählt und treibe regen Handel mit Moskau. Netanjahu versuche stets, "Israels absolute Tatenlosigkeit mit Blick auf Hilfe bei der Verteidigung in den vergangenen eineinhalb Jahren" zu rechtfertigen, hieß es zudem. Bei einem Interview mit der "Jerusalem Post" hatte Netanjahu am 22. Juni gesagt, es bestehe die Sorge, "dass Systeme, die wir der Ukraine geben, gegen uns eingesetzt werden könnten, weil sie in iranische Hände fallen könnten".
+++ 12:23 Putin will Vertreter der Sicherheitskräfte treffen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin soll nach offiziellen Angaben noch im Tagesverlauf zu Vertretern der Sicherheitskräfte sprechen, die bei dem Söldner-Aufstand am Wochenende zur Aufrechterhaltung der Ordnung beigetragen haben. Dazu gehörten etwa Vertreter von Armee und Nationalgarde sowie weiterer Sicherheitskräfte, teilt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow mit. Putin wolle am Abend Einzelgespräche mit einigen Militäroffizieren führen und mit den Leitern der russischen Medien sprechen.
+++ 12:01 Orban: Putin wird noch 2024 Präsident sein +++
Für den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban ist der Aufstand der Wagner-Söldner kein bedeutendes Ereignis. Wenn jemand nun spekuliere, dass Präsident Wladimir Putin scheitern oder ersetzt werden könnte, "dann versteht er das russische Volk und die russischen Machtstrukturen nicht", sagt Orban der "Bild"-Zeitung. "Russland funktioniert anders als wir." Er gehe davon aus, dass Putin 2024 noch Präsident sein werde. Zugleich spricht Orban der Ukraine die Souveränität ab. "Die Ukraine ist kein souveränes Land mehr. Sie haben kein Geld. Sie haben keine Waffen. Sie können nur kämpfen, weil wir im Westen sie unterstützen. Wenn die Amerikaner also beschließen, dass sie Frieden haben wollen, wird es Frieden geben."
+++ 11:42 UN: Hunderte Zivilisten in russischem Gewahrsam gefoltert +++
Russische Akteure haben seit dem Überfall auf die Ukraine nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros Hunderte Zivilisten gefoltert. Das Büro hat seit Beginn des Krieges im Februar 2022 und bis Mai 2023 insgesamt 864 Fälle von Menschen dokumentiert, die von russischer Seite meist in besetzten Gebieten festgenommen wurden. Fast alle hätten von Folter berichtet, sagt die Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros in der Ukraine, Matilda Bogner. "Die russischen Streitkräfte, Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden haben in großem Umfang zivile Gefangene gefoltert und misshandelt", sagt Bogner. Auf ukrainischer Seite dokumentiert das Büro 75 Fälle von festgenommenen Zivilisten, die auch mehrheitlich von Misshandlung und Folter berichtet hätten.
+++ 11:25 Für Putin steckt offenbar nicht nur Prigoschin hinter Revolte +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wendet sich nach dem Aufstand der Gruppe Wagner in einer Rede an die Öffentlichkeit und macht den Söldnern ein Angebot. Was dahinter steckt und wie der Kreml-Chef auf die Ultranationalisten reagiert, die sein Ende herbeirufen, erklärt Russland-Korrespondent Rainer Munz.
+++ 11:08 Baerbock spricht in Südafrika über Russlands Krieg +++
Außenministerin Annalena Baerbock wird von ihrer Amtskollegin Naledi Pandor zu einem eintägigen Besuch in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria empfangen. Bei dem Gespräch geht es auch um die Haltung zu Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Offiziell erklärt sich Südafrika im Krieg neutral. Präsident Cyril Ramaphosa war kürzlich mit einer afrikanischen Delegation zu Vermittlungsbemühungen in Russland und der Ukraine, allerdings ohne erkennbaren Erfolg. Ramaphosa will Baerbock am Nachmittag zu einem Gespräch empfangen. Für Kritik sorgten in diesem Jahr ein südafrikanisches Marinemanöver mit Russland und China sowie Moskau-Besuche von Politikern der Regierungspartei ANC und hochrangiger Militäroffiziere.
+++ 10:37 Russland stellt Strafverfahren wegen Wagner-Aufstands ein +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB stellt laut russischen Nachrichtenagenturen seine strafrechtlichen Ermittlungen gegen Wagner-Söldner wegen der Rebellion am Wochenende ein. Angesichts des Endes der "kriminellen Handlungen" sei das am Freitag eingeleitete Verfahren nun eingestellt worden, meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB. Mit einer Vereinbarung, die den Marsch von Wagner-Kämpfern auf Moskau stoppte, war den Söldnern dann Straffreiheit zugesichert worden. Allerdings hieß es zunächst, dass die Ermittlungen noch nicht eingestellt worden seien.
+++ 10:28 Lukaschenko: Armee von Belarus während Wagner-Aufstand in Gefechtsbereitschaft +++
Während des Aufstands der Wagner-Söldner am Wochenende in Russland ist die belarussische Armee nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko in Gefechtsbereitschaft versetzt worden. "Ich habe alle Befehle gegeben, um die Armee in volle Gefechtsbereitschaft zu versetzen", sagte Lukaschenko nach Angaben von belarussischen Nachrichtenagenturen. Der langjährige Machthaber in Belarus war am Samstag als Vermittler zwischen dem Kreml und Wagner-Chef Jewegni Prigoschin eingeschaltet, der schließlich den Abbruch der Revolte verkündete.
+++ 10:28 Wagner-Söldner bereiten offenbar Übergabe von Militär-Ausrüstung vor +++
Die "schwere" Militärausrüstung der Söldnertruppe Wagner wird nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums der russischen Armee übergeben. "Vorbereitungen sind im Gange, um das schwere Militärgerät von Wagner an die aktiven Einheiten der Streitkräfte der Russischen Föderation zu übergeben", teilt das Ministerium in einer Erklärung mit. Die Wagner-Söldner hatten am Wochenende einen Aufstand gegen die Militärführung in Moskau gestartet, der aber nach rund 24 Stunden abgebrochen wurde.
+++ 10:18 Rheinmetall liefert Leopard-2-Panzer an die Ukraine +++
Rheinmetall erhält von den Niederlanden und Dänemark im Rahmen der internationalen Panzerkoalition einen Auftrag für die Lieferung von Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A4 an die Ukraine. Der nun erteilte Auftrag habe ein Volumen im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Im April gaben die Regierungen der Niederlande und Dänemark ihre Absicht bekannt, gemeinsam Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 zu erwerben und der Ukraine für ihren Abwehrkampf zur Verfügung zu stellen. Eine entsprechende vertragliche Vereinbarung sei nun zwischen Vertretern beider Länder, der deutschen Bundesregierung und Vertretern Rheinmetalls getroffen worden, so der Konzern.
+++ 09:57 Prigoschins Flugzeug soll bei Minsk gelandet sein +++
Ein Flugzeug, das laut US-Sanktionsunterlagen mit dem abgetauchten Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin in Verbindung gebracht wird, ist Flugdaten zufolge von Russland nach Belarus geflogen. Der Flugbeobachtungsseite Flightradar24 zufolge fand der Flug des in Russland registrierten Jets am Morgen statt. Die Identifizierungs-Codes der Embraer Legacy 600 stimmen den US-Unterlagen zufolge mit jenen überein, die zu einem von den USA Prigoschin zugeordneten Flugzeug gehören. Das russische Exil-Medium "Meduza" berichtet ebenfalls, dass ein Jet, der Prigoschin gehören soll, in der Nähe von Minsk gelandet sein soll.
+++ 09:43 Putin räumt Todesopfer ein +++
Der russische Präsident Wladimir Putin räumt mit einer Ehrung getöteter Piloten erstmals offiziell Todesopfer des Söldner-Aufstands ein. "Russland wurde durch den Mut und die Selbstaufopferung der gefallenen Helden-Piloten vor tragischen, verheerenden Folgen bewahrt", sagt Putin in einer am Montagabend im russischen Fernsehen übertragenen Rede. Die Rebellion der Söldner-Gruppe Wagner habe die Existenz Russlands bedroht, die Drahtzieher würden bestraft.
+++ 09:20 Während Wagner-Aufstand: Westen warnte Kiew offenbar vor "Provokationen" +++
Während des Aufstands der Söldner-Gruppe Wagner am Samstag wurden ukrainische Beamte von Verbündeten offenbar auf verschiedenen Ebenen angesprochen und vor Angriffen auf russisches Territorium gewarnt. Dies berichtet der US-Sender CNN. "Die Botschaft lautete, man solle hier keinen Ärger machen", zitiert der Sender einen Beamten. Die Ukrainer wurden demnach von ihren Verbündeten gewarnt, die Situation nicht zu provozieren. "Nutzen Sie die Gelegenheiten auf ukrainischem Territorium, aber mischen Sie sich nicht in interne Angelegenheiten ein oder greifen Sie offensive militärische Einrichtungen innerhalb Russlands an", hieß es weiter.
+++ 08:55 "Ukrainer: Prigoschin geht es nur ums Geld" +++
Lange schon gab es nicht mehr so wenige Angriffe auf die Ukraine, wie ntv-Reporterin Elke Büchter aus Kiew berichtet. Präsident Selenskyj spricht gar von einem "glücklichen Tag" - und sendet so nach dem Wagner-Aufstand ein klares Zeichen nach Moskau.
+++ 08:33 Russland fängt angeblich britische Jets ab +++
Zwei britische Typhoon-Jets und ein RC-135-Aufklärungsflugzeug nähern sich angeblich dem russischen Luftraum und werden über dem Schwarzen Meer abgefangen. Videoaufnahmen sollen zeigen, wie russische SU-27 die britischen Flugzeuge begleiten. Es ist nicht der erste Vorfall in der Region.
+++ 08:07 CNN: US-Geheimdienste hielten Informationen zur Rebellion vor Verbündeten zurück +++
US-Geheimdienste hatten offenbar umfassende Kenntnis von den Aufstandsplänen der russischen Söldner-Gruppe Wagner, teilten diese aber nur mit wenigen Verbündeten. Dies schreibt der US-Sender CNN. Demnach waren die Geheimdienstmitarbeiter in der Lage, sich ein äußerst detailliertes und genaues Bild im Vorfeld der Rebellion zu machen. Die Informationen seien jedoch so geheim gehalten worden, dass sie nur an ausgewählte Verbündete, darunter hochrangige britische Beamte, weitergegeben worden seien, nicht aber auf breiterer NATO-Ebene. Deshalb waren auch einige hochrangige europäische und Beamte der US-Regierung von der Rebellion und der Geschwindigkeit, mit der die Wagner-Truppen am Samstagmorgen in Richtung Moskau marschierten, überrascht. Einige NATO-Beamte äußerten laut dem Bericht ihre Enttäuschung darüber, dass die Informationen nicht weitergegeben worden waren. Dies hätte jedoch das Risiko mit sich gebracht, äußerst sensible Quellen und Methoden zu gefährden.
+++ 07:47 Lukaschenko will sich Fragen von Journalisten stellen +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko will sich heute öffentlich äußern. Dies berichtet die russische Agentur RIA Nowosti. Er werde den Journalisten Rede und Antwort stehen; von einem "dringenden Appell" sei aber nicht die Rede. Nach Vermittlung durch Lukaschenko hatten die aufständischen Wagner-Söldner Söldner ihren Marsch auf Moskau abgebrochen. Prigoschin und seine Anhänger sollen in Belarus aufgenommen werden.
+++ 07:23 Russen reißen offenbar Hunderte Häuser in Mariupol ab +++
Mehr als 300 Häuser sind nach der Besetzung von Mariupol durch die Russen ukrainischen Angaben zufolge vollständig abgerissen worden. Dies teilt der vertriebene ukrainische Stadrat mit. "Anstelle von Wohnungen und Leben gibt es jetzt nur noch Ruinen", heißt es auf Telegram. "Während der Blockade zerstörten die Angreifer 50 Prozent des Wohnungsbestands der Stadt, mehr als 300 Häuser wurden nach der Besetzung vollständig abgerissen." Dabei kämpften viele Einwohner von Mariupol um den Erhalt ihrer Häuser, weil sie weiterhin dort lebten. "So sieht das Leben in Mariupol aus - ein ständiger Kampf um das eigene Zuhause."
+++ 06:55 Bericht über Lager für Tausende Wagner-Kämpfer in Belarus +++
Die belarussischen Behörden sollen bereits mehrere neue Lager für die Kämpfer der Wagner-Gruppe errichten, ein 24 Quadratkilometer großer Stützpunkt für rund 8000 Kämpfer befindet sich offenbar in Asipowitschi im Gebiet Mogiljow im Bau. Dies schreibt das Institute for the Study of War unter Berufung auf einen Bericht des russischen Oppositionsmediums "Verstka". "Der Standort eines Stützpunktes der Wagner-Gruppe in Asipowitschi stellt keine unmittelbare Bedrohung für die Ukraine dar", schreibt der Thinktank weiter. "Asipowitschi liegt etwa 200 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, und die Errichtung neuer Stützpunkte der Wagner-Gruppe in den Oblasten Gomel oder Brest an der Grenze zur Ukraine wäre weitaus alarmierender."
+++ 06:27 Lawrow: USA führen Krieg gegen Russland +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin international viel Unterstützung von ausländischen Partnern erhalten habe. "Viele von ihnen äußerten dieselben Gedanken: Solidarität, Zuversicht, dass wir keinen Versuch zulassen würden, die Einheit unseres Staates zu untergraben", sowie die Gewissheit über den Erfolg der "militärischen Sonderoperation", so Lawrow in einem Interview mit Russia Today, das sein Ministerium veröffentlicht. Zugleich erneuert er seine Vorwürfe gegen den Westen: "Die Vereinigten Staaten haben im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise wiederholt ihre absolute Voreingenommenheit und ihr Eigeninteresse unter Beweis gestellt. Sie führen einen Krieg gegen die Russische Föderation und benutzen dabei die Ukrainer als Stellvertreter."
+++ 05:55 "Rund um die Uhr": Russland testet Kampfjets über der Ostsee +++
Über der Ostsee führen russische Kampfjets nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums taktische Übungen durch. "Die Besatzungen der SU-27 der Baltischen Flotte feuerten aus der Luft auf Marschflugkörper und feindliche Flugzeugattrappen", teilt das Ministerium über Telegram mit. "Das Hauptziel der Übung ist es, die Bereitschaft der Flugbesatzung zu testen, Kampf- und Spezialaufgaben wie vorgesehen durchzuführen." Die Besatzungen der Kampfjets würden jedoch nicht nur ihre Fähigkeiten verbessern, sondern seien auch "rund um die Uhr im Kampfeinsatz", um den Luftraum der russischen Exklave Kaliningrad zu schützen.
+++ 05:26 Russischer Abgeordneter fordert Armee mit sieben Millionen Vertragssoldaten +++
Vor dem Hintergrund des Aufstandes der Söldner-Gruppe Wagner dringt der russische Unterhändler Leonid Slutski auf eine Vertragsarmee mit mindestens sieben Millionen Menschen. "Das Land braucht keine PMCs (private Sicherheits- und Militärunternehmen) und dergleichen", sagt Slutski, Chef der Liberaldemokratischen Partei, bei Telegram. "Es gibt Probleme in der regulären Armee, aber PMCs können sie nicht lösen." Ende 2022 befürwortete der russische Präsident Wladimir Putin eine Aufstockung der Armee von 1,15 Millionen auf 1,5 Millionen Soldaten, darunter 695.000 Vertragssoldaten. Die Aufstockung auf sieben Millionen würde enorme Haushaltsausgaben erfordern.
+++ 04:20 Bulgarisches Kabinett billigt "militärisches und militärtechnisches" Hilfspaket +++
Die neue prowestliche Regierung in Bulgarien will der von Russland angegriffenen Ukraine weitere militärische Hilfe leisten. Wie die Regierungspressestelle mitteilt, hat das liberal-konservative Kabinett von Ministerpräsident Nikolaj Denkow am vergangenen Freitag ein neues "militärisches und militärtechnisches" Hilfspaket für die Ukraine gebilligt. Es heißt, das neue Paket habe einen ähnlichen Umfang wie Bulgariens erstes Hilfspaket für Kiew von Ende 2022. Darüber hatte es damals keine Einzelheiten gegeben. Das einstige Ostblockland Bulgarien, das seit 2004 NATO-Mitglied ist, verfügt noch immer über Rüstungsgüter sowjetischer Bauart.
+++ 02:07 Washington verfolgt Entwicklungen in Moskau "sehr genau" +++
Washington beobachtet die Entwicklungen in Moskau nach dem Putschversuch der Söldner-Gruppe Wagner genau. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagt, in Washington würden die Turbulenzen in dem Atomstaat "sehr genau" verfolgt. "Wir hatten in Echtzeit - über diplomatische Kanäle - Gespräche mit russischen Vertretern über unsere Bedenken", sagte Kirby.
+++ 01:04 Vereinigte Arabische Emirate unterstützen Vorgehen Moskaus bei Wagner-Aufstand +++
Führende Politiker Russlands und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sprechen nach Angaben des Kremls und der staatlichen Nachrichtenagentur der VAE in einem Telefonat über die Wagner-Revolte vom Samstag. "Nachdem er (der Präsident der VAE) umfassende Informationen erhalten hatte, erklärte der emiratische Führer seine volle Unterstützung für das Vorgehen der russischen Führung", teilt die Nachrichtenagentur WAM mit. Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahayan und der russische Präsident Wladimir Putin hätten die bilateralen Beziehungen erörtert und die Notwendigkeit bekräftigt, die Stabilität Russlands und die Sicherheit seiner Bevölkerung zu wahren.
+++ 00:07 Selenskyj: Kiews Truppen kommen in allen Abschnitten voran +++
Die ukrainischen Streitkräfte machen nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei ihrer Gegenoffensive in allen Abschnitten Fortschritte an der Frontlinie. Heute seien die ukrainischen Truppen überall vorangekommen, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Es sei ein glücklicher Tag.
+++ 22:56 Putin tagt mit Spitzen der Sicherheitsdienste +++
Der russische Präsident Wladimir Putin trifft die Spitzen der Sicherheitsdienste. Das kündigt Regierungssprecher Dmitri Peskow nach einem Bericht Nachrichtenagentur Interfax an. Zu den Teilnehmern des Treffens gehören demnach unter anderem Verteidigungsminister Sergej Schoigu, Generalstaatsanwalt Igor Krasnow, der Leiter der Kreml-Verwaltung Anton Vaino, Innenminister Wladimir Kolokolzew, der Chef des Geheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, der Leiter der Nationalgarde Viktor Solotow, der Leiter des Föderalen Schutzdienstes Dmitri Kochnew und der Leiter des föderalen Ermittlungsausschusses Alexander Bastrykin.
+++ 22:19 Historiker über Putin: Kremlchef schüchtert Bevölkerung mit Rede ein +++
Wladimir Putin habe in seiner Rede auf Russisch bewusst ein Wort verwendet, das übersetzt "Aufruhr" bedeutet, um sein Volk einzuschüchtern und dazu zu bewegen, sich seiner Führung anzuschließen, sagt Professor Sergey Radchenko von der Johns Hopkins University. "Er sagt, dass es einen Aufruhr oder einen Bürgerkrieg geben könnte", so der renommierte Historiker einem BBC-Bericht zufolge. "Er nutzt die Ängste Russlands vor Unsicherheit aus, um seine Autorität zu stärken, aber es besteht kein Zweifel, dass seine Autorität ernsthaft untergraben wurde", sagte Radchenko gegenüber der BBC. Aus Sicht von Radchenko sei der offensichtliche Untertext der Rede des russischen Staatschefs gewesen: "Ohne mich gäbe es jeden Tag Chaos." Der Experte sagt zudem, dass die Worte des Kremlchefs darauf hindeuteten, dass Wagner nicht länger in Russland operieren dürfe.
+++ 22:05 Putin: Westen und Ukraine wollen, dass Russen "sich gegenseitig umbringen" +++
Nach Aussage von Russlands Staatschef Wladimir Putin wollten der Westen und die Ukraine, dass die Russen "sich gegenseitig umbringen". Das sagte er laut einem BBC-Bericht in seiner Rede an die Nation. Darin betonte er demnach zudem, dass jeder Versuch einer Erpressung oder Unruhe in Russland "zum Scheitern verurteilt" sei. "Diese bürgerliche Solidarität hat gezeigt, dass jede Erpressung und jeder Versuch, innere Unruhen zu schüren, zum Scheitern verurteilt sind. Ich wiederhole: Die höchste Konsolidierung der Gesellschaft, der Exekutive und der Legislative wurde auf allen Ebenen gezeigt", sagt der russische Präsident dem Bericht zufolge.
+++ 21:56 Putin: "Aufstand wäre zerschlagen worden" +++
Kremlchef Wladimir Putin dankt den russischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung nach der Zerschlagung der Revolte der Privatarmee Wagner für ihren Rückhalt. "Ich danke allen Soldaten, Mitarbeitern der Geheimdienste, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt haben", sagt Putin in einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede. Auf seinen Befehl hin sei alles getan worden, um Blutvergießen zu verhindern. "Das hat Zeit gebraucht", so Putin. "Der bewaffnete Aufstand wäre auch so zerschlagen worden." Er dankt auch dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko für die Vermittlung in dem Konflikt mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
+++ 21:41 Putin: Wagner-Söldner können nach Belarus gehen oder in Russland bleiben +++
Er werde sein Versprechen halten, sagt Russlands Präsident Wladimir Putin. Diejenigen Wagner-Söldner, die nach Belarus gehen wollten, könnten dies tun. Diejenigen, die in Russland bleiben wollten, könnten einen Vertrag mit der Armee abschließen oder zu ihren Familien zurückkehren. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin erwähnt Putin nicht.
+++ 21:27 Putin dankt Wagner-Söldnern für Vermeiden von Blutvergießen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin dankt in einer Rede an die Nation den Kommandanten und Soldaten der Söldnergruppe Wagner, die ein Blutvergießen mit dem Abbruch der Revolte am Samstag vermieden haben. Die meisten der Mitglieder der Wagner-Söldnergruppe seien auch Patrioten, erklärt Putin.
Die Entwicklungen vom Vortag können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ghö/lve/dpa/rts/AFP