Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:18 Pistorius: Wagner-Chef in Belarus nicht zwangsläufig Bedrohung +++

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Angesichts von Sorgen im Baltikum vor einem Aufenthalt des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin in Belarus äußert sich Verteidigungsminister Boris Pistorius zurückhaltend. Angesprochen auf mögliche neue Gefahren für das NATO-Land Litauen sagte der SPD-Politiker dem "heute journal" des ZDF: "Das hängt eben davon ab, ob die Meldungen stimmen, oder ob es bloße Gerüchte sind, wo Prigoschin tatsächlich ist mit seinen Truppen." Pistorius fügte in dem Interview während seiner Litauen-Reise hinzu, selbst wenn der Chef der Söldnergruppe Wagner in Belarus wäre, "müsste das nicht zwangsläufig eine Bedrohung bedeuten, sondern könnte wiederum auch einen ganz anderen Hintergrund haben". Man bewege sich im Reich der Spekulation, mahnte Pistorius.

+++ 20:54 Medien: Putin will heute Abend Reihe von Erklärungen abgeben +++
Der russische Präsident Wladimir Putin will offenbar noch heute Abend eine Reihe von wichtigen Erklärungen abgeben. Das berichten diverse Medien unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

+++ 20:39 US-Regierung: Direkte Infragestellung von Putins Macht ist neu +++
Die US-Regierung wertet den Aufstand der Söldnertruppe Wagner als neue Entwicklung in Russland. "Es ist sicherlich etwas Neues, dass die Führung von Präsident (Wladimir) Putin direkt in Frage gestellt wird", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. "Wir haben gesehen, dass der gesamte Vorwand für diesen Krieg öffentlich in Frage gestellt wurde", so Miller mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Situation in Russland bleibe dynamisch. "Es ist unklar, was die endgültigen Auswirkungen der Ereignisse sein werden", so Miller.

+++ 20:17 Sicherheitsexperte Lange: "Prigoschins Erklärung ist nicht überzeugend" +++
Die Behauptung Jewgeni Prigoschins, der Aufstand seiner Wagner-Söldner war ein Protest gegen die schlechte russische Kriegsführung, ist laut Sicherheits- und Verteidigungsexperte Nico Lange aus verschiedenen Gründen unglaubwürdig. Durch die Rebellion träten hingegen deutlich Spannungen im Machtappart Putins zutage.

+++ 20:02 Moskau: Britische Militärjets über dem Schwarzen Meer abgefangen +++
Zwei russische Su-27-Kampfflugzeuge haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums drei britische Militärflugzeuge auf dem Weg über das Schwarze Meer in Richtung der russischen Grenze abgefangen. Wie das Ministerium mitteilt, handelte es sich bei den abgefangenen Flugzeugen um ein RC-135-Aufklärungs- und elektronisches Kampfflugzeug sowie zwei Typhoon-Kampfflugzeuge. Das berichtet die Agentur Reuters. "Als sich russische Kampfflugzeuge näherten, kehrten die ausländischen Militärflugzeuge von der Staatsgrenze der Russischen Föderation zurück", teilte das Ministerium demnach mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 19:39 Lettland setzt Visa-Vergabe an Russen vollständig aus +++
Lettland setzt nach dem gescheiterten Aufstand der Söldnerarmee Wagner die Ausstellung von Visa für Russen auf unbestimmte Zeit vollständig aus. Angesichts der "unvorhersehbaren Entwicklung der innenpolitischen Ereignisse in Russland" sei die Annahme von Visumanträgen aller Art von russischen Staatsbürgern bei diplomatischen und konsularischen Vertretungen Lettlands im Ausland eingestellt worden. Dies teilt das Außenministerium in Riga mit. Bislang eingereichte Anträge, die bis zum 25. Juni angenommen und bearbeitet wurden, sollen noch geprüft werden.

+++ 19:13 USA bereiten weitere Militärhilfe im Wert von halber Milliarde US-Dollar vor +++
Die USA planen neue Militärhilfen für die Ukraine im Wert von bis zu einer halben Milliarde Dollar. Ein Mitarbeiter der US-Regierung erklärt weiter, zu den Lieferungen sollten 30 Bradley-Schützenpanzer und 25 gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ Stryker gehören. Auch Luftabwehr-Systeme solle das ukrainische Militär bekommen. Damit solle die Offensive unterstützt werden.

+++ 18:59 Satellitenbilder zeigen fast leere AKW-Kühlbecken - Sorge um Anschlag +++
Nach wie vor ist unklar, wie es genau um das im Kriegsgebiet befindliche Atomkraftwerk in Saporischschja steht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem "Terroranschlag" Russlands. Satellitenaufnahmen sollen jetzt zeigen, dass die Kühlbecken für die Reaktoren nahezu leer sind.

+++ 18:49 Biden: Waren nicht in Söldner-Aufstand verwickelt +++
Die USA und ihre Verbündeten waren nach Worten von US-Präsident Joe Biden nicht in den kurzen Aufstand der russischen Söldner gegen den Kreml verwickelt. "Wir haben klar gestellt, dass wir nicht involviert waren. Wir hatten damit nichts zu tun", sagt Biden in seinen ersten Kommentaren nach dem Söldner-Aufstand am Wochenende. Die Lage in Russland sei Teil eines Kampfes innerhalb des russischen Systems. Die USA wollten die Ukraine ungeachtet von den Entwicklungen in Russland weiter unterstützen.

+++ 18:37 Selenskyj besucht inmitten von Gegenoffensive überraschend Front in Region Donezk +++
Inmitten der ukrainischen Gegenoffensive hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend Frontgebiete in der östlichen teilweise von Russland besetzten Region Donezk besucht. Nach Angaben seines Büros traf Selenskyj dort unter anderem Militäreinheiten, die an den schweren Kämpfen um die Stadt Bachmut beteiligt waren, sowie Soldaten und Offiziere der Einheit "Chortizija", die an der östlichen ukrainischen Front gegen russische Truppen in der Donbass-Region vorgeht.

+++ 18:19 Einwohner aus Rostow und Krasnoe: Wagner-Söldner "sahen müde aus" +++
Bei ihrem Marsch auf Moskau starten die Wagner-Söldner von Rostow am Don aus in Richtung Moskau. Auf ihrem Weg durchkreuzen sie auch Krasnoe. Im Video berichten Einwohner aus beiden Ortschaften über ihre Erlebnisse mit den Männern von Prigoschins Privatarmee.

+++ 18:07 Prigoschin: Krieg unter Wagner hätte "vielleicht einen Tag gedauert" +++
Wenn die in Russland nur als "Spezialoperation" bezeichnete Invasion in die Ukraine unter der Führung der Söldner-Truppe Wagner stattgefunden hätte, hätte der Krieg laut Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin "vielleicht einen Tag gedauert". Das sagte der Gründer der Söldnertruppe in einer elfminütigen Audiobotschaft - die erste seit seinem Verschwinden nach dem gestoppten Marsch in Richtung Moskau. Wie schnell die Wagner-Kämpfer vorgestoßen seien, zeige aus Sicht von Prigoschin, wie effektiv die Söldner vorgehen. Er übt zudem erneut Kritik an der russischen Militärführung: "Wir haben den Organisationsgrad gezeigt, der der russischen Armee entsprechen sollte."

+++ 17:46 Prigoschin: Wagner-Aufstand zeigt "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland +++
Der Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner zeigt nach Ansicht ihres Chefs Jewgeni Prigoschin "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland auf. Prigoschin äußerte sich heute erstmals seit dem abgebrochenen Aufstand vom Wochenende in einer elfminütigen Audiobotschaft, in der seinen Aufenthaltsort nicht preisgab. Er betonte, er habe nicht die russische Führung stürzen wollen, sondern seine eigene Truppe retten wollen, die durch eine Eingliederung in die reguläre russische Armee bedroht war.

+++ 17:21 Prigoschin: Hatten nicht das Ziel, Russlands Regierung zu stürzen +++
Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe Wagner, betont in einer Audiobotschaft, er habe nicht Russlands Staatschef Wladimir Putin ins Visier genommen, als seine Truppen in Richtung Moskau marschierten. "Wir hatten nicht das Ziel, die Regierung und die rechtmäßig gewählten Behörden zu stürzen." In seiner elf Minuten langen Videobotschaft sagt Prigoschin, das Ziel des Marschs in die russische Hauptstadt sei gewesen, die Zerstörung der Söldnertruppe zu verhindern und die Beamten zur Rechenschaft zu ziehen, die für "intrigante und schlecht durchdachte Entscheidungen" verantwortlich seien. Er sagt, die Wagner-Truppe bedauere, russische Flugzeuge angegriffen zu haben, aber "obwohl wir keine Aggression zeigten, wurden wir mit Raketen angegriffen". Mehr als 33 Söldner wurden dabei getötet, einige verwundet. "Dies war der Auslöser", so Prigoschin.

+++ 16:58 Ex-General Kujat: Wagner-Aufstand "war kein Putschversuch" +++
Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, ordnet den Wagner-Aufstand als "Meuterei" und "nicht als Putschversuch" ein. Putin habe im Umgang mit dem Machtkampf zwischen Söldner-Chef Prigoschin und der russischen Armeeführung zwei Fehler gemacht, so der General a. D. bei ntv:

+++ 16:45 Staudamm-Zerstörung: Wasserstand bei Cherson wieder normal +++
Drei Wochen nach der Zerstörung des südukrainischen Kachowka-Staudamms ist der Wasserstand im umkämpften Gebiet Cherson teils wieder normal. Nahe der gleichnamigen Regionshauptstadt Cherson betrug der Stand des Dnipro am Vormittag 33 Zentimeter, wie der ukrainische Krisenstab auf Telegram mitteilt. Dies entspräche den dortigen Messwerten vor der Damm-Zerstörung. Zugleich ist der Kachowka-Stausee nach Angaben der ukrainischen Rettungskräfte ausgetrocknet. Der Dnipro - der drittlängste Fluss Europas - ist demnach an manchen Stellen flussabwärts vom zerstörten Damm nur noch ein Bach. Die ukrainische Wasserbehörde Ukrhydroenerho kündigt an, nach der kompletten Befreiung der Region dort schnell temporäre Damm-Konstrukte zu bauen. Mehrere Regionen des Landes sollen dadurch mit Wasser versorgt werden. Der Damm in der von russischen Truppen besetzten und unmittelbar an der Front gelegenen Stadt Nowa Kachowka war am 6. Juni zerstört worden.

+++ 16:12 Gouverneur: Zwei Tote bei russischem Angriff auf Oblast Dnipropetrowsk +++
Bei einem russischen Angriff auf die Oblast Dnipropetrowsk sollen zwei Zivilisten getötet und ein weiterer verletzt worden sein. Das berichtet der ukrainische Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram. "Am Nachmittag griffen die Rashisten (Anm. d. Red.: ein Neologismus aus den Worten Russen und Faschisten) Nikopol mit schwerer Artillerie an. Ein Privatunternehmen wurde angegriffen", schreibt Lyssak in der Mitteilung laut der britischen Zeitung "Guardian". Zwei Mitarbeiter seien dabei ums Leben gekommen – eine 51-jährige Frau und ein 50-jähriger Mann. Ein weiterer 49-jähriger Mann sei verletzt worden. "Er hat eine Minenexplosionsverletzung und eine Schrapnellwunde und wurde in mäßigem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert." Die Behauptungen lassen sich momentan nicht unabhängig überprüfen. Zusammen mit dem Beitrag veröffentlichte der Gouverneur Fotos eines industriell aussehenden Gebäudes mit zerbrochenen Fenstern.

+++ 15:56 Litauen will deutsche Brigade bis spätestens 2026 +++
Litauen will bis spätestens 2026 die entsprechende Infrastruktur aufgebaut haben, um die von Deutschland angekündigte, permanent in dem baltischen Land stationierte Bundeswehr-Brigade zu beherbergen. Präsident Gitanas Nauseda sagt bei einer Pressekonferenz mit dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Regierung werde die Prozesse dafür vereinfachen. Und er werde sicher nicht verärgert sein, wenn die Stationierung bereits 2025 erfolgen könne. Pistorius hatte zuvor angekündigt, die Brigade mit 4000 Soldaten und Soldatinnen dauerhaft in Litauen zu stationieren, sofern die Infrastruktur für sie und ihre Familien bereitstehe. Nauseda bittet bei der Pressekonferenz zudem Deutschland, die Niederlande und Frankreich darum, rotierende Flugabwehrsysteme für Litauen bereitzustellen.

+++ 15:37 Lawrow: Wollen AKW Saporischschja nicht zerstören +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow weist die Vermutung zurück, die Regierung in Moskau wolle das Atomkraftwerk in Saporischschja im Südosten der Ukraine sprengen lassen. Solche Anschuldigungen des Westens und der Ukraine seien "Unsinn", wird Lawrow von der amtlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert.

+++ 15:18 Deutschland will weiter keine Taurus-Langstreckenraketen an Ukraine liefern +++
Deutschland ist weiterhin nicht bereit, der Ukraine die gewünschten Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern. "Zu den Langstreckenwaffen will ich noch mal sehr deutlich sagen, dass wir da nach wie vor zurückhaltender Position sind, übrigens genauso, wie unsere amerikanischen Partner", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD bei seinem Besuch in Litauen. "Da hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert im Augenblick." Die Ukraine hatte Ende Mai die Lieferung der Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern bei der Bundesregierung beantragt. Ein Grund für die Skepsis der Bundesregierung ist, dass mit diesen Waffen bis weit auf russisches Territorium geschossen werden könnte. Die Ukraine versichert allerdings, dass sie die Waffen der westlichen Verbündeten nicht auf russisches Gebiet abfeuern würde.

+++ 14:56 USA versichern laut Lawrow: Haben nichts mit Aufstand zu tun +++
Die USA haben Russland nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow signalisiert, dass sie nichts mit dem Aufstand der Wagner-Söldner zu tun haben. Der US-Botschafter in Moskau habe sich bei der Regierung in Moskau zudem über die Sicherheit der russischen Nuklearwaffen erkundigt, wird Lawrow von der amtlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Zudem habe der Botschafter betont, dass die Rebellion eine innerrussische Angelegenheit sei.

+++ 14:41 Putins erste Video-Ansprache nach Aufstand: Kreml-Chef spricht von "ernsten Herausforderungen von außen" +++
Kreml-Chef Wladimir Putin zeigt sich erstmals seit dem Ende des Aufstands der Söldnertruppe Wagner in einer Videoansprache der Öffentlichkeit. Der Kreml veröffentlicht das Video anlässlich eines Jugendforums mit dem Titel "Ingenieure der Zukunft". In seiner Rede lobte Putin die "stabile" Arbeit der russischen Industrie "im Angesicht ernster Herausforderungen von außen". Am Freitagabend war der monatelange Machtkampf zwischen dem Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und der russischen Militärführung eskaliert. Wagner-Kämpfer marschierten von der Ukraine aus mit dem Ziel nach Russland ein, die Militärführung in Moskau zu stürzen. Nach rund 24 Stunden Aufstand vollzog Prigoschin am Samstagabend überraschend eine Wende und beorderte seine Söldner zurück in ihre Lager.

+++ 14:16 Ministerin: Ukrainische Armee befreit weiteres Dorf in der Ostukraine +++
Im ostukrainischen Donezker Gebiet hat die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge ein weiteres Dorf von russischen Truppen befreit. "Weiter geht's", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Telegram mit Blick auf die Einnahme des Ortes Riwnopil. Bisher sprach Kiew im Rahmen der seit knapp drei Wochen laufenden Gegenoffensive von insgesamt etwa 130 zurückeroberten Quadratkilometern und acht Dörfern. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

+++ 13:57 Bundesregierung nahm an geheimen Friedensgesprächen teil +++
Die Bundesregierung nahm an den informellen Gesprächen über eine mögliche Friedenslösung für die Ukraine in Kopenhagen teil. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit war der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Olaf Scholz anwesend. Details über die Gespräche wollte Hebestreit nicht nennen. Es sei aber gut, dass nun von verschiedenen Staaten über eine mögliche Lösung des Ukraine-Krieges nachgedacht werde. Die Ukraine hatte die Gespräche zwischen mehreren Staaten in Kopenhagen unter großer Geheimhaltung organisiert.

+++ 13:36 ISW: Wagner-Gruppe wird fortbestehen +++
Die russische Privatarmee Wagner wird nach dem bewaffneten Aufstand unter ihrem Chef Jewgeni Prigoschin nach Einschätzung von US-Experten weiter zum Einsatz kommen. Die Rückkehr von Wagner-Truppen in ihre Ausbildungslager mit militärischer Ausrüstung deute darauf hin, dass der Kreml zumindest Teile der Gruppe eher aufrechterhalten wolle, als sie aufzulösen, erklärt das Institute for the Study of War (ISW). Die Zukunft der Kommando- und Organisationsstruktur sei jedoch unklar. Die Denkfabrik stützte sich bei ihren Einschätzungen auf die Aussagen des Leiters des russischen Verteidigungsausschusses, Andrej Kartapolow, der erklärt hatte, dass es nicht notwendig sei, die Wagner-Gruppe zu verbieten, da sie "die kampfbereiteste Einheit in Russland" sei. In Russland wird derzeit nach einer Anweisung von Kremlchef Wladimir Putin an einem Gesetz zur Regulierung privater Militärunternehmen gearbeitet. Dass Kartapolow versuche, Wagner-Söldner von eigener Verantwortung für den Aufstand freizusprechen, könnte nach Einschätzung des ISW auf den Wunsch der russischen Regierung hindeuten, die Kämpfer weiterhin etwa in der Ukraine oder in internationalen Missionen einzusetzen.

+++ 13:16 NATO: Kein Hinweis auf nukleare Aktivitäten +++
Die NATO hat nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg keine Hinweise darauf, dass in Russland ein Einsatz von Nuklearwaffen vorbereitet wird. Die jüngsten Entwicklungen seien allerdings ein weiterer Beweis dafür, dass Präsident Wladimir Putin seinen größten strategischen Fehler begangen habe, sagt Stoltenberg mit Blick auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bei dem Putschversuch der Söldner-Gruppe Wagner handele es sich aber um eine innere Angelegenheit.

+++ 12:53 "Putin steckt in gefährlicher psychologischer Phase" +++
Russlands Präsident Wladimir Putin "ist wirklich geschwächt" und das auf ganz unterschiedlichen Gebieten. Welche das genau sind, erklärt Thomas Jäger im ntv-Interview. Außerdem spricht der Politologe darüber, wie China auf den Putsch-Versuch blickt und ob die Macht des russischen Präsidenten möglicherweise auf der Kippe steht.

+++ 12:25 Russischer Ultranationalist: Prigoschin hat Kugel in den Hinterkopf verdient +++
Der russische Ultranationalist Igor Girkin alias Strelkow fordert die Todesstrafe für Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. "Er inszenierte eine bewaffnete Meuterei, um nicht Macht und Status zu verlieren" schreibt Girkin, der einst "Verteidigungsminister" der selbsternannten "Volksrepublik Donezk" war und international als Kriegsverbrecher gesucht wird, in seinem Telegram-Kanal. "Weder er noch seine Befehlshaber haben etwas anderes verdient als eine Kugel in den Hinterkopf, und für Verrat gibt es keine Entschuldigung und kein Verständnis." Die russischen Behörden schwiegen, so Girkin, und "dieser Bastard Prigoschin schert sich einen Dreck um all das".

+++ 12:07 Geheime Friedenskonferenz in Kopenhagen +++
In Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen hat es eine Friedenskonferenz für die Ukraine gegeben. Dies berichtet der Deutschlandfunk. Neben Vertretern mehrerer westlicher Staaten nahmen demnach auch Diplomaten unter anderem aus China, Indien, Brasilien und Südafrika teil. Bei dem Geheimtreffen sollte es vor allem darum gehen, eine Unterstützung durch diese Länder auszuloten, die sich bislang weitgehend neutral oder zurückhaltend im Ukraine-Krieg positioniert haben. Bereits im Juli könnten offizielle Friedensgespräche stattfinden. Die Initiative für die Konferenz soll aus der Ukraine gekommen sein.

+++ 11:45 Militärexperten: Prigoschin schwebt in Lebensgefahr +++
Wie geht es für Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nach dem Aufstand weiter? Sicherheitsexperten wie der Ex-NATO-General Philip Breedlove oder der Ex-US-Botschafter der NATO, Kurt Volker, sind sich einig: Der Deal mit Putin könnte für den Söldner-Führer letzten Endes ein Todesurteil sein.

+++ 11:28 EU stockt Mittel für Waffenlieferungen auf +++
Die EU stockt die Finanzmittel für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine und andere Partnerländer um weitere 3,5 Milliarden Euro auf. Eine entsprechende Entscheidung treffen die Außenminister der Mitgliedstaaten bei einem Treffen in Luxemburg, wie eine EU-Sprecherin mitteilt.

+++ 11:23 Rubel zeitweise auf 15-Monats-Tief +++
Geopolitische Sorgen nach dem abgebrochenen Söldner-Aufstand in Russland drücken die Landeswährung zeitweise auf ein 15-Monats-Tief. Der Rubel, der am Samstag und Sonntag nicht gehandelt wurde, verliert heute ein halbes Prozent auf 85,15 gegenüber dem Dollar. Im Frühhandel lag er bei 87,23 und war damit so schwach wie seit März 2022 nicht mehr.

+++ 11:06 Deutschland will 4000 Soldaten zusätzlich dauerhaft in Litauen stationieren +++
Deutschland will rund 4000 Bundeswehr-Soldaten zusätzlich dauerhaft nach Litauen schicken, um die Ostflanke der NATO zu stärken. "Deutschland ist bereit, dauerhaft eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren", sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Voraussetzung sei die Schaffung der notwendigen Infrastruktur zur Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten und Übungsmöglichkeiten. Ein paar hundert Soldaten sind bereits in dem NATO-Gefechtsverband in Rukla stationiert, außerdem 20 Soldaten im Gefechtsstand der Brigade.

+++ 10:55 "Putsch-Versuch hat an der Front nichts geändert" +++
Die Ukraine vermeldet kleinere Erfolge an der Front im Osten des Landes, auch die russischen Truppen starten dort immer wieder Offensiven und der ukrainische Präsident Selenskyj warnt vor einer Sabotage des Atomkraftwerks Saporischschja. ntv-Reporterin Elke Büchter schätzt die Lage im Kriegsgebiet ein.

+++ 10:38 Nur eine "Konserve"? Zweifel an Video, das Schoigu an der Front zeigen soll +++
Ist das Video, das Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einem Frontbesuch zeigen soll, schon alt? Russische Militärblogger weisen darauf hin, dass es ihrer Einschätzung nach noch vor dem Aufstand aufgenommen wurde. So heißt es etwa in dem bekannten Telegram-Kanal "Rybar", der Clip sei eine "Konserve". Von Schoigu hatte am Wochenende in der Öffentlichkeit jede Spur gefehlt, nachdem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der Nacht zum Samstag einen Aufstand begonnen hatte. Auch Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow äußerte sich in diesen chaotischen Stunden nicht. Heute hatte dann das russische Verteidigungsministerium erstmals Aufnahmen von Schoigu veröffentlicht. Das 47 Sekunden lange Video ohne Ton soll angeblich bei einem Besuch im Kampfgebiet in der Ukraine aufgenommen worden sein.

+++ 10:19 Russische Medien: Noch immer Ermittlungen gegen Prigoschin +++
Gegen Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin laufen einem Zeitungsbericht zufolge weiter Ermittlungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Es sei noch keine Zeit gewesen, in dem Fall die Statusmeldung zu ändern, berichtet die russische Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf einen anonymen Informanten. Auch die Agentur RIA Nowosti meldet dies. Die strafrechtlichen Ermittlungen wegen des Vorwurfs des bewaffneten Aufstands waren am Freitag eingeleitet worden, als Prigoschin den Kämpfern seiner Wagner-Truppe den Marsch auf Moskau anordnete. In einer überraschenden Kehrtwende brach der Söldner-Chef das Vorhaben am Samstag ab. Laut dem russischen Präsidialamt wurde Prigoschin für sich selbst und seine Kämpfer Straffreiheit zugesichert.

+++ 10:00 Baerbock hält Lage in Russland für völlig unklar +++
Die Lage in Russland ist nach Einschätzung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock weiterhin völlig unklar. "Es geht um einen innenpolitischen Machtkampf in Russland, und wir mischen uns nicht ein", sagt Baerbock vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Luxemburg. "Es ist nach wir vor unklar, was dort geschieht", betont sie und fügt hinzu: "Ich sage ganz klar, was dort geschieht, nicht was dort geschah, denn es ist offensichtlich nur ein Akt in diesem russischen Schauspiel." Was mit den "unterschiedlichen Akteuren" passiere, sei weiterhin unklar.

+++ 09:40 Berlin plant offenbar langfristige Unterstützung der Ukraine mit Munition +++
Die Bundesregierung will offenbar die Ukraine langfristig mit Artilleriemunition unterstützen. Dies berichtet der "Spiegel". Demnach legte das Verteidigungsressort dem Haushaltsausschuss des Bundestags Ende vergangener Woche einen entsprechenden Rahmenvertrag mit Rheinmetall zur Genehmigung vor. Dieser sehe bis 2029 die Lieferung von bis zu 333.000 Schuss 155-Millimeter-Munition zum Auffüllen der eigenen Depots vor sowie auch zur langfristigen Versorgung der ukrainischen Streitkräfte mit dringend benötigter Haubitzenmunition. In den Jahren bis 2029 kann die Truppe laut dem Bericht je nach Bedarf weitere Munitionspakete aus dem Vertrag abrufen.

+++ 09:12 Russisches Anti-Terror-Komitee hält Lage für "stabil" +++
Nach dem Ende des Söldner-Aufstands in Russland werden die Anti-Terror-Maßnahmen in der Hauptstadt Moskau wieder aufgehoben. Dies teilt Bürgermeister Sergej Sobjanin über Telegram mit. Ähnliche Sicherheitsregelungen seien auch in den Regionen Woronesch und Moskau aufgehoben worden, berichten russische Medien unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB. Das Nationale Anti-Terror-Komitee erklärte, die Lage im Land sei "stabil".

+++ 08:53 SPD-Außenpolitiker: "Können derzeit gar nichts ausschließen" +++
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Michael Roth sieht Russlands Präsidenten Wladimir Putin durch den Putschversuch geschwächt und befürchtet eine harte Reaktion des Kremls. Im "Frühstart" bei ntv sagt der SPD-Politiker: "Es war eine Demütigung für Putin, dass er die Lage nicht mehr unter Kontrolle hatte. Und das vor den Augen der Weltöffentlichkeit und vor den Augen der russischen Bevölkerung. Das ist für einen Diktator schon schwere Kost." Der Aufstand habe auch deutlich gezeigt, dass der russische Präsident keinen Ewigkeitsanspruch für seine Macht habe, so Roth. Jedoch sei der Verlauf der nächsten Tage nicht absehbar: "Wir können derzeit gar nichts ausschließen." Einen Bürgerkrieg hält Roth zwar für unwahrscheinlich, aber der Putschversuch habe in der russischen Bevölkerung klare Zweifel an Putin geweckt. Als Reaktion befürchtet Roth, dass es zu einer "Stalinisierung" in Russland kommen könnte.

+++ 08:33 US-Botschaft kontaktiert russisches Außenministerium +++
Die US-Botschaft in Moskau wendet sich einem Medienbericht zufolge nach der abgebrochenen Rebellion der Söldner-Gruppe Wagner an das russische Außenministerium, um die Sicherheitslage zu erörtern. Dies meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person.

+++ 08:12 Ukraine: 130 Quadratkilometer im Süden befreit +++
Die Ukraine hat nach Angaben der Regierung seit Beginn der Gegenoffensive rund 130 Quadratkilometer entlang der südlichen Frontlinie von den russischen Streitkräften zurückerobert. In der vergangenen Woche habe sich die Lage im Süden allerdings nicht wesentlich verändert, sagt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar dem staatlichen Rundfunk. Entlang der östlichen Frontlinie bei den Städten Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka habe es in der vergangenen Woche etwa 250 Gefechte gegeben.

+++ 07:51 "Putin wird indirekt zum Rücktritt aufgefordert" +++
Mehr als 24 Stunden Revolte, dann ist der Aufstand von Wagner-Söldnern gegen die Führung in Moskau plötzlich wieder vorbei. Wie genau steht es jetzt um die Macht von Präsident Putin? Das erklärt ntv-Russland-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 07:27 Wo steckt eigentlich Schoigu? +++
Eine Weile war mal wieder gerätselt worden: Wo steckt eigentlich Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu? Ist er überhaupt noch im Amt? Nun ist er zum ersten Mal seit dem Aufstand der Wagner-Söldner wieder zu sehen, wie AFP berichtet. Laut der russischen Agentur RIA Nowosti besichtigt der Minister einen vorgeschobenen Kontrollposten "in der Sondereinsatzzone" – womit die russisch besetzten Gebiete der überfallenen Ukraine gemeint sind. Und weiter heißt es: "Besonderes Augenmerk richtete der Minister auf die Organisation der umfassenden Unterstützung der an der militärischen Sonderoperation beteiligten Truppen und die Schaffung von Bedingungen für die sichere Unterbringung des Personals." Laut einigen russischen Quellen sollte Alexej Dyumin, der derzeitige Gouverneur des Gebiets Tula und ehemaliger Sicherheitsoffizier von Präsident Wladimir Putin, möglicherweise Schoigu ersetzen. "Jeder Wechsel in der Führung des Verteidigungsministeriums wäre vor allem ein bedeutender Sieg für Prigoschin, der seinen bewaffneten Aufstand damit begründete, dass er Schoigu und Gerassimow direkt für den Tod zehntausender russischer Soldaten in der Ukraine verantwortlich machte", schreibt das Institute for the Study of War.

+++ 07:03 Großbritannien bildet Tausende ukrainische Freiwillige aus +++
Mehr als 17.000 ukrainische Rekruten sind in den vergangenen zwölf Monaten von Großbritannien und anderen Verbündeten für den Kampf gegen die russische Invasion ausgebildet worden. Die Rekruten hätten alle ein "strapaziöses" fünfwöchiges Programm durchlaufen, das sie "von Zivilisten zu Soldaten" gemacht habe, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Großbritannien hatte die Initiative für ukrainische Freiwillige im Juni vergangenen Jahres zusammen mit neun Partnerländern gestartet: Kanada, Australien, Neuseeland, Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, Litauen und den Niederlanden. Das Trainingsprogramm mit dem Namen "Operation Interflex" brachte den Rekruten, die wenig bis gar keine militärischen Vorkenntnisse aufwiesen, unterschiedliche Kenntnisse bei, darunter den Umgang mit Waffen, erste Hilfe auf dem Schlachtfeld und Patrouillentechnik.

+++ 06:43 Ukraine: Russische Angriffe in Region Saporischschja +++
Russische Truppen führen in der zentralukrainischen Region Saporischschja eine Reihe von Angriffen mit unterschiedlichen Waffensystemen. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs werden unter anderem mindestens sechs modifizierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingesetzt. Daneben seien seit Sonntag 33 Luftangriffe und 45 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern registriert worden. "Infolge der russischen Terroranschläge wurden Zivilisten verletzt und Wohnhäuser, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Privatfahrzeuge beschädigt", heißt es im neuesten Lagebericht. Russische Truppen versuchen dem Generalstab zufolge in der Region südlich von Saporischschja den Vorstoß ukrainischer Einheiten zu stoppen und verlorene Stellungen zurückzuerobern. Dabei seien mindestens 30 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden.

+++ 06:23 Resnikow: Gegenoffensive noch "in einer Art Vorbereitungsphase" +++
Laut ukrainischen Angaben hat die Gegenoffensive noch gar nicht richtig begonnen. Nach drei Wochen befinde sich diese immer noch "in einer Art Vorbereitungsphase", sagt der ukrainische ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow dem US-Fernsehsender Fox News. Wenn der Hauptangriff stattfinde, bei dem die Ukraine westliche Waffen wie Bradley-Kampffahrzeuge und deutsche Leopard-Panzer einsetzen will, wird sie erfolgreich sein und "dem Sieg einen Schritt näher kommen", so der Minister. Laut Resnikow wird dieses Jahr ein "game changer" in Russlands Krieg gegen die Ukraine. Zuvor hatte bereits der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyi, erklärt, dass die Hauptkräfte seiner Offensivreserve noch nicht in den Kampf gegen Russland geschickt wurden.

+++ 05:59 Ruf nach härteren Sanktionen gegen Moskau +++
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, fordert als Konsequenz aus dem bewaffneten Aufstand gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin verschärfte Sanktionen gegen Moskau. "Die russischen Eliten stützen die Regierung nur solange, wie es neue Beute zu verteilen gibt. Deswegen muss die westliche Sanktionspolitik noch verstärkt werden", teilte der CDU-Politiker mit. "Die Geschehnisse der letzten Tage in Russland geben den Blick frei auf ein dysfunktionales Regime."

+++ 05:39 Australien will Ukraine neue Militärhilfe schicken +++
Australiens Ministerpräsident Anthony Albanese kündigt neue Hilfen im Wert von knapp 67,5 Millionen Euro (110 Millionen australische Dollar) für die Ukraine an. "Australien ist fest entschlossen, das Vorgehen Russlands zu verurteilen und zu bekämpfen und der Ukraine zum Sieg zu verhelfen", sagt Albanese. Das Paket umfasse 70 Militärfahrzeuge, darunter 28 gepanzerte Fahrzeuge und 14 Sondereinsatzfahrzeuge.

+++ 04:53 Peking zu Aufstand: "Russlands interne Angelegenheit" +++
China unterstützt nach eigenen Angaben die russischen Bemühungen zur Aufrechterhaltung der nationalen Stabilität. Nach dem Aufstand der Privatarmee Wagner gegen die Moskauer Führung teilt das Pekinger Außenministerium knapp mit: "Das ist Russlands interne Angelegenheit." Als "freundlicher Nachbar" und strategischer Kooperationspartner "unterstützt China Russland darin, die nationale Stabilität zu wahren und Entwicklung und Wohlstand zu erreichen". Auch die russische Regierung spricht von einer Solidaritätsadresse Pekings.

+++ 04:05 Kiesewetter: "Putin wird Krieg noch brutaler machen" +++
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Roderich Kiesewetter, rechnet nach dem gescheiterten Wagner-Aufstand in Russland mit einer noch härteren Hand von Präsident Wladimir Putins. "Putin muss jetzt bei seinen Widersachern den Eindruck vermeiden, er sei angeschlagen. Er muss innenpolitische Stärke zeigen", sagt der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel". Den Krieg gegen die Ukraine werde der Präsident "intensivieren, noch brutaler machen als bislang schon." Die Ukraine brauche nun "mehr Hilfe denn je", so Kiesewetter: "Deutschland muss endlich über seinen Schatten springen und der Ukraine den Marschflugkörper Taurus liefern." Außerdem solle die Bundesregierung "die Rüstungsproduktion in Europa bündeln und verstärkt auf Ukrainer, Polen und Balten hören".

+++ 03:10 Selenskyj spricht mit Biden über Wagner-Meuterei +++
US-Präsident Joe Biden und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben zum gescheiterten Aufstand der Wagner-Privatarmee in Russland telefoniert. Er habe mit Biden "eine positive und inspirierende Unterhaltung" geführt, erklärt Selenskyj bei Twitter. "Wir haben über den Verlauf der Kampfhandlungen und über die Prozesse in Russland diskutiert." Dabei sei es auch um Waffen mit längerer Reichweite gegangen.

+++ 01:49 Luftangriffe auf Odessa +++
Die südukrainische Hafenstadt Odessa wird aus der Luft angegriffen. In der Stadt seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Kurz zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe vor möglichen russischen Angriffen mit von Schiffen im Schwarzen Meer abgeschossenen Marschflugkörpern gewarnt.

+++ 01:06 Russische Behörden melden Schäden an Häusern und Straßen nach Wagner-Aufstand +++
Russische Behörden ziehen nach dem Vormarsch der Wagner-Miliz Schadensbilanz. In der Region Woronesch seien 19 Häuserdurch ein Feuergefecht mit der russischen Armee beschädigt worden, teilt der Chef der Bezirksverwaltung mit. In Rostow am Don, wo Wagner-Kämpfer ein Militär-Hauptquartier besetzt hatten, ramponierten Panzer laut Bürgermeister Alexej Logwinenko Fahrbahnen auf einer Fläche von mehr als 10.000 Quadratmetern. Er veröffentlichte Fotos, auf denen Panzerspuren auf den Straßen zu sehen sind. Die Reparaturarbeiten sollen ihm zufolge umgehend beginnen und es sei geplant, dass sie in zwei Tagen abgeschlossen seien.

+++ 00:10 Selenskyj: Lage in Saporischschja braucht mehr Aufmerksamkeit +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt unzureichende Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für die russische Bedrohung im Kernkraftwerk Saporischschja. Die westlichen Partner der Ukraine hätten alle verfügbaren Geheimdienstinformationen über die russischen Pläne für das AKW erhalten, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir müssen ganz konkrete Maßnahmen ergreifen, und zwar alle gemeinsam in der Welt, um jegliche Strahlungsvorfälle zu verhindern", warnt er mit Blick auf eine mögliche Sabotage. Das von den Russen besetzte AKW Saporischschja ist das größte in Europa.

+++ 23:16 Litauen fordert nach Wagner-Revolte Stärkung der NATO-Ostgrenze +++
Litauens Präsident Gitanas Nauseda fordert nach dem Wagner-Aufstand eine weitere Stärkung der NATO-Ostflanke. Sollte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit unklaren Absichten im Exil in Belarus landen, müsse die Sicherheit der Ostgrenze erhöht werden. "Wir haben es mit einem großen Staat zu tun, einem Atomstaat, und alle inneren Unruhen haben unweigerlich Konsequenzen für die Sicherheit der umliegenden Staaten", sagt Nauseda mit Blick auf Russland. Bislang habe er keine Informationen vorliegen, die bestätigten, dass sich der Wagner-Chef bereits in Belarus aufhalte. Litauen grenzt an Belarus und die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad.

+++ 22:25 Russische Regierung plädiert für freien Tag für Informatiker und Journalisten +++
Die russische Regierung plädiert dafür "Mitarbeitern von IT- und Telekommunikationsunternehmen sowie Medien einen Tag frei zu geben". Das teilt das russische Ministerium für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien mit. Der Grund: "Der Samstag war ein sehr emotionaler und angespannter Tag."

+++ 21:44 Ukraine rückt nach eigenen Angaben bei Bachmut 600 bis 1000 Meter vor +++
In der Umgebung von Bachmut sei die ukrainische Armee 600 bis 1000 Meter in südlicher und nördlicher Richtung vorgerückt, sagt ein Sprecher des Ostkommandos der ukrainischen Streitkräfte, Serhiy Cherevatyi. Das meldet der "Kyiv Independent". "Die Verteidigungskräfte behalten die Initiative und setzen die Angriffsoperationen fort", so Cherevatyi.

+++ 21:20 Selenskyj telefoniert mit Biden und Trudeau +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj führt eine Serie wichtiger Telefonate, wie er auf Twitter schreibt, das erste mit dem kanadischen Premierminister Trudeau, das zweite mit US-Präsident Biden. Beiden Politikern dankt er für die Unterstützung der Ukraine. Mit Biden habe er "unsere Positionen am Vorabend des NATO-Gipfels in Vilnius abgestimmt, die weitere Arbeit an der Umsetzung der ukrainischen Friedensformel und die Vorbereitungen für den Weltfriedensgipfel erörtert".

+++ 20:55 Macron: Wagner-Aufstand zeigt Spaltung in Russland +++
Aus Sicht des französischen Präsidenten Macron zeigt der Aufstand der Wagner-Söldner, wie gespalten die russische Führung ist. Der Zeitung "La Provence" sagt Macron, der Marsch der Söldner nach Moskau verweise auf "die Spaltungen im russischen Lager und die Instabilität sowohl des Militärs als auch der Hilfstruppen". "All dies sollte uns sehr wachsam machen und rechtfertigt voll und ganz die Unterstützung, die wir den Ukrainern in ihrem Widerstand zukommen lassen", so Macron.

Die Entwicklungen vom Vortag können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, lve/joh/ghö/ino/dpa/rts/AFP

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